Amber (Indien, 1952)

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Liebesabenteuer. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie Jayant Desai
Drehbuch Urmila Devi
Produktion Seth Jagat Narain
Songs Ghulam Mohammed
Kamera Saju Naik
Choreografie Badri Prashad
Darsteller Nargis, Raj Kapoor, Agha, Bipin Gupta, Ramesh Sinha, Samson, Tanuja
Länge 140 Min.

Kinostart 1952
Trade classification -
Molodezhnaja Altersempfehlung o. A.

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
				.

STORY
Die kleine Amber (Tanuja) erzählt dem König von ihrem traurigen Schicksal und wird von ihm adoptiert. Zehn Jahre später ist Amber (Nargis) eine junge Prinzessin und wird von ihrem Grossvater, dem Stammesfürsten Nana, an ihre Pflichten erinnert: Der König hatte einst ihren Vater, einen Prinzen, ermordet, worauf auch ihre Mutter, ein Stammesmädchen aus den Bergen, sich das Leben nahm. Dafür soll Amber Vergeltung üben. Während sie mit dem Schicksal hadert, blüht ihre Liebe zu Raj (Raj Kapoor) auf, dem Sohn eines loyalen Generals des Königs. Er hat geschworen, den Monarchen mit seinem Leben zu schützen.

REVIEW
Unter den 16 Filmen, die Raj Kapoor und Nargis zusammen gedreht haben, ist "Amber" (=Himmel) einer der obskursten. Durchaus verständlich, denn das Liebesabenteuer ist ziemlich belanglos. Doch Regisseur Jayant Desai (1909-1976), der zwischen 1930 und 1960 fast siebzig Filme drehte, inszeniert das Werk mit Tempo und viel Witz, so dass die 140 Minuten im Nu vorübergehen. Nargis und Kapoor harmonieren, wie könnte es bei so einem eingespielten Team auch anders sein, vorzüglich, wobei ihre romantischen Szenen fast hinter den neckischen zurückstehen. Deshalb ist es etwas bedauerlich, dass sie sich so schnell verlieben: Etwas mehr Schabernack zwischen den zwei Superstars hätte nicht geschadet.

Doch auch so gibt es noch genug zum Schmunzeln, namentlich dank Rajs Verkleidungen, Comedy-Sidekicks oder einem surreal angehauchten Spielkarten-Lied gegen Schluss, dessen Refrain an "Bumbro" aus Mission Kashmir erinnert. Die Story selbst böte ja Stoff für eine klassische Tragödie, doch Desai legt Wert darauf, den Film sicher auf der Entertainment-Schiene für ein Massenpublikum zu fahren, statt zu schwere Kost vorzuführen. Schade eigentlich, denn die tragische Version von "Amber" hätte ich gerne gesehen. Die "abenteuerliche" Fassung, also die, die auch in die Kinos kam, bietet neben den bereits genannten Aspekten, auch eine ausführliche Badeszene von Nargis. Raj Kapoor war im späteren Stadium seiner Karriere bekannt als Filmemacher, der die weiblichen Stars viel Haut zeigen liess und stilvoll dem weiblichen Körper huldigte. Doch schon bei seinen Kooperationen mit Nargis musste er eine treibende Kraft in diese Richtung gewesen sein, denn die Schauspielerin ist überraschend oft in gewagten Szenen zu sehen, oft eben beim Baden.

Ob es diese Sequenz ist, welche die Produzenten zu der absonderlichen Einführung bewogen haben, bleibt dahingestellt: Vor Filmbeginn ist nämlich zu lesen "einige Frauen in diesem Film, sowie ihre Kleidung, haben keinerlei Verbindung zum Leben in diesem Land". Will heissen? Nargis ist zu aufreizend, so läuft eine "echte Inderin" anno 1952 nicht herum. Doch steckt etwa noch mehr dahinter? Ist es vielleicht der rebellische, manchmal etwas burschikose Touch der Heldin, der die Zensoren (oder wer sonst auf diese Einleitung pochte) zu solchen Worten bewog? Es ist nur ein kurzer Satz, doch er birgt einen interessanten Blick in das kulturelle und soziale Leben Indiens zu jener Zeit, auch wenn man natürlich um den Anlass der Notiz bloss spekulieren kann.

Doch zurück zum Film: Gott sei Dank haben die "Frauen und Kleider" keine Verbindung zu diesem so genannten echten Indien, denn das erlaubt Desai, Amber als freche, freie Frau zu zeigen, die eigentlich gar keinen Mann braucht, um im Leben zu bestehen - eine überaus forsche Idee für 1952. Dank dieser Frauenrolle, ein paar attraktiven Liedern, Kajols Mutter Tanuja als kleine Amber, der gefälligen Inszenierung und dem Traumpaar Kapoor-Nargis liefert "Amber" solide Unterhaltung der leicht konsumierbaren Art. Die beiden Superstars haben in ihrer Karriere Wichtigeres produziert, darunter einige Klassiker des indischen Kinos, mit denen es ein Trivialfilm wie "Amber" nicht aufnehmen kann. Doch das soll seinen Spassfaktor nicht schmälern.

MEINE DVD
Ultra (IND), Code 0, NTSC
Vollbild
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * ½ (Detailarmes Bild mit Verschleissspuren. Die Disk war ausserdem an mehreren Stellen defekt - wird nicht bei allen der Fall sein, ist aber typisch Ultra)

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EXTERNE REVIEWS
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