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2009
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Fantasyfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel -
Regie Sujoy Ghosh
Drehbuch Sujoy Ghosh nach einer Story von Ritesh Shah, Sujoy Ghosh
Produktion Sujoy Ghosh, Sunil A. Lulla
Songs Vishal-Shekhar
Kamera Sirsha Ray
Choreografie Bosco Martis, Caesar Gonsalves, Geeta Kapoor, Saroj Khan,
Shiamak Davar
Darsteller
Ritesh Deshmukh,
Amitabh Bachchan,
Sanjay Dutt,
Jaqueline
Fernandes,
Sahil Khan, Victor Banerjee, Ratna
Pathak, Joy Sengupta, Boman Irani (Erzähler)
Länge 133 Min.
Kinostart 30.10.2009
Box office classification Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 10.12.09
© Bilder Eros Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Weil seine Eltern immerzu der Legende von Aladin und der
Wunderlampe nachgingen, haben sie auch ihren Sohn passend benannt: Aladin
Chatterjee (Ritesh Deshmukh). Der ist nun ein junger Mann und studiert in
Khwaish nördlich von Delhi. Seine Mitschüler
wie der Schnösel Qasim (Sahil Khan) hänseln ihn stets wegen seines Namens und
seine Angebetete Jasmine (Jaqueline
Fernandes) bleibt unerreichbar. Da
gelangt Aladin tatsächlich an eine Wunderlampe - aus welcher der Geist Genius
(Amitabh Bachchan) entsteigt. Er verspricht Aladin die Erfüllung von drei
Wünschen. Doch noch bevor der Jüngling sich richtig entschieden hat, nimmt der
Schurke Ringmaster (Sanjay Dutt) mit seinen finsteren Gesellen Aladins Spur auf.
Er ist der Mann, der vor Jahren auch Aladins Eltern tötete!
REVIEW
Da hat wohl jemand ein paar Mal "Lord of the Rings" gesehen. Von
der epischen Musik über die Kamera-Flüge bis hin zur Weissen Stadt Minas Tirith, sorry,
Khwaish: Die Inspirationen sind erschlagend. Doch "Aladin" ist kein Abklatsch
und schon gar kein Remake von irgendwas. Vielmehr versucht Regisseur,
Drehbuchautor und Produzent Sujoy Ghosh (Home
Delivery) die bekannte Geschichte aus 1001 Nacht in ein
indisches Kleid zu stecken und mit internationaler Optik aufzupeppen. Das
Resultat dessen ist der bislang beste Fantasyfilm made in Bollywood.
Das klingt allerdings nach etwas mehr Lob, als tatsächlich dahintersteckt, denn Bollywood ist notorisch unfähig, Fantasy mit Niveau zu produzieren, und das obwohl das Land eigentlich eine reiche Mythologie böte und viele hundert Jahre Kulturgeschichte noch dazu. Filme wie Drona, Rudraksh oder Naksha machen da nur nichts draus. "Aladin" stampft die denn auch mit links in den Boden, alleine schon, weil die Tricks hier wirklich gut sind, die Technik überzeugt und, das dürfte das Wichtigste sein, ein echtes Fun-Feeling erzeugt wird. Ja der Film klaut, er holpert, er übertreibt - aber mei, er macht Spass!
Warum sind die Tricks im Bollywood-Vergleich so gut? Das hat zwei Gründe. Zum einen verzichtet Ghosh auf die übertriebenen CGI-Exzesse oder Stunts, bei denen in indischen Filmen so oft Menschen mit Hilfe schlechter Seil-Technik durch die Luft schwirren. Und zum anderen heuerte er Charles Darby an. Der Mann war für das Digital Matte Painting bei Hollywood-Hits wie Harry Potter and the Prisoner of Azkaban, "Titanic" und "The Matrix" mitverantwortlich. Und was heisst das? Er malt am Computer Hintergründe. Also nicht die Visual Effects an sich, sondern die Bildhintergründe. Und das kann er, so sieht die Stadt Khwaish mit ihren verwinkelten Gassen zum Beispiel recht gut aus.
Die Kameraarbeit dazu ist kaum überwältigend, aber unaufgeregt solide. Und der übertrieben orchestrale Soundtrack fällt nach dem Klang-Schwall der ersten halben Stunde auch nicht mehr so gewaltig auf. Nicht zuletzt gefällt Genre-üblich die Ausstattung, von Kostümen bis Sets. Doch mit Technik allein macht man freilich noch keinen guten Film. Es braucht mindestens noch die passenden Schauspieler dazu. Und hier leistet "Aladin" durchaus Sehenswertes. Lob gebührt primär Ritesh Deshmukh, der einen ebenso dusseligen wie charmanten Helden abgibt. Genau der richtige Mix für den Part!
Amitabh Bachchan bringt Glamour in seine Rolle, auch wenn er bisweilen etwas übertreibt und die Performance Richtung Ego-Show geht. Weniger wäre mehr gewesen. Auch am Übertreiben ist Sanjay Dutt, doch bei seiner Rolle, deren Comic-Look an Werke wie V for Vendetta erinnert, passt das gut. Schade nur kriegt seine Rolle keine bessere Hintergrundgeschichte. Muskel-Boy Sahil Khan, der bislang weniger durch seine Filme als durch seine spektakuläre Scheidung von Vorzeige-Flittchen Negar Khan auffiel, ist auch am Chargieren, manchmal funktioniert das, meist gehts in die Hose. Damit bleibt noch das Mädel in der Truppe.
Jaqueline Fernandez heisst sie, war Miss Sri Lanka im Jahr 2006, und sieht dementsprechend gut aus. Sie hat Charme, vor allem wenn sie neckisch zwinkern darf oder im 3. Song fröhlich tanzt, doch sie ist ganz klar unterverwertet. Schade. Für einen Film dieser Art nichtsdestotrotz Fälle ein beeindruckendes Ensemble. Nimmt man dazu die soliden Tricks von Eros' Spezialeffekt-Firma EyeQube, die Hintergründe von Darby, die schmissigen Songs, den angenehmen Witz, die brauchbare Bildsprache und die mehr oder weniger gefällige Story bleibt ein Film, den ich mir ganz gern angeschaut hab. Wohl auch wegen meinem Faible für Fantasy.
Die Inder waren weniger grosszügig. Schon der Release stand unter einem schlechten Stern: Da der Dreh (der 2007 in die Wege geleitet wurde) mehrfach verzögert wurde und der Kinostart immer weiter nach vorne rückte, bekam "Aladin" vorab schlechte Presse. Die Kritiken waren dann nicht euphorisch und das Publikum blieb aus. Der Film geht als einer der grössten Flops überhaupt in die Bollywood-Geschichte ein. Höchst bedauerlich. Denn auch wenn der Film alles andere als perfekt ist und man viele Probleme ausmachen kann, so vermittelt er doch ein unschuldiges Spass-Gefühl. Wie dagegen alberne Klamotten oder dümmliche Actionreisser zu Kassenhits werden können, ist ein trauriges Zeichen für Bollywood.
SONGS
1) Dak Thina Din - Flotte Nummer im
90er-Bollywood-Stil. Macht Spass (Shaan).
2) Genie Rap - Die Lyrics und die dazu "passende" Angeber-Posen nerven, aber visuell
recht keck (Amitabh Bachchan, Anushka Manchanda).
3) O Re Saawariya - Mitwipp-Nummer, nicht extrem melodiös, aber ansteckend
(Amitabh Bachchan, Sudesh Bhonsle).
4) You May Be - Gut gesungene, aber sonst nur durchschnittliche Ballade (Vishal
Dadlani, Shekhar Ravjiani).
5) Bachke O Bachke - Karnevalesk inszeniertes Stück (Shankar Mahadevan, Shaan,
Sunidhi Chauhan, Vishal Dadlani).
6) Giri Giri - Sanjay darf im Abspann krächzig singen. Na ja (Sanjay Dutt).
MEINE DVD
Eros Entertainment (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Starke Nachziehheffekte bei
schnellen Bewegungen, aber für Eros-Verhältnisse recht scharf; farblich stark)
BESTELLEN
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GB)
nehaflix (Liefert aus USA)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (1/5)
Rediff (2/5)
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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