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Horrorfilm. Indien. Hindi
Alternative Titel Agyaat; Agyaat - You Can't Escape the Unknown; Adavi

Regie Ram Gopal Varma
Drehbuch Puneet Gandhi, Nilesh Girkar
Produktion Ram Gopal Varma, Ronnie Screwvala
Songs Imran-Vikram, Bapi-Tutul
Kamera Surjodeep Ghosh
Choreografie Jani Basha, Howard Rosemeyer
Darsteller
Priyanka Kothari, Nitin Reddy, Gautam Rode, Howard Rosemeyer, Ravi Kale,
Rasika Duggal,
Ishrat Ali,
Joy Fernandes, Kali Prasad Mukherjee, Ishtiyak Khan, Adesh Bhardwaj
Länge 102 Min.

Kinostart 7.8.2009
Box office classification
Below Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 20.9.09
©  Bilder UTV, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Regisseur
JJ (Howard Rosemeyer) plant einen Horrorfilm mit den Superstars Sharman Kapoor (Gautam Rode) und Asha (Priyanka Kothari). Gedreht wird Mitten im Dschungel, weshalb sich das ganze Team zu einem abenteuerlichen Trip aufmacht. Mit dabei sind der Produzent Murthy (Ishrat Ali), der Spot Boy Laxman (Ishtiyak Khan), der Actionchoreograf Rakka (Ravi Kale), der Kameramann Shakky (Kali Prasad Mukherjee) sowie die beiden Assistenten Sameera (Rasika Duggal
) und Sujal (Nitin Reddy). Als Führer waltet der seltsame Einheimische Setu (Joy Fernandes). Doch es dauert nicht lange, bis das Team sich beobachtet fühlt. Der Wagen bleibt stecken, Kontakt zur Aussenwelt gibt es keinen. Und so sind die Filmemacher bald einer unsichtbaren Bedrohung ausgesetzt, die wie im Blutrausch einen nach dem anderen killt.

 

REVIEW
Die Szene ist symptomatisch für den ganzen Film: Im Bildvordergrund macht sexy Nisha Kothari, die nun unter ihrem echten Namen Priyanka Kothari auftritt, laszive Dehnübungen. Plötzlich macht der Kameramann den Dschungel im Hintergrund scharf. Dazu erklingen bedrohliche Klänge und Soundeffekte aus dem Lautsprecher. Doch: Es ist nichts da. Dies wiederholt sich ein halbes Dutzend Mal. Die unsichtbare Bedrohung wird bis zum Gehtnichtmehr strapaziert. Besagte Sequenz endet immerhin mit einem tatsächlichen Schurken, doch es handelt sich um eine Film-im-Film-Sequenz.

In allen anderen Szenen, in denen Ram Gopal Varma dieselbe Technik anwendet, sieht man den "Angreifer" nicht. An sich ist dieses Mittel, das suggeriert, ein Opfer werde beobachtet, durchaus ein effektives Horrormittel. Es versetzt den Zuschauer in die Rolle des Angreifers und lässt uns gleichzeitig wissen, dass jemand in Gefahr ist. Sam Raimi setzte es in "Evil Dead" effektiv ein. Zu erleben ist es auch im "Blair Witch Project". Und selbst Ram Gopal Varma hat des Öfteren darauf zurückgegriffen, am besten in seinem Frühwerk Raat.

Doch hier strapaziert er mit diesem Stilmittel die Geduld der Zuschauer - denn es ist fast die einzige Form von Horror, die wir zu sehen bekommen. Immer dieselben Beobachtungs-Szenen. Wieder und wieder und wieder. Und bevor uns Varma endlich offenbart, wer oder was hier eigentlich die "Opfer" beobachtet, ist der Film aus. Mit einem Verweis auf "Agyaat 2". Es ist zum Haare Raufen - wir wurden 102 Minuten mit einem Film um Nichts gequält. Ein Nichts schaut etwas an. Ein Nichts macht unseren Protagonisten Angst. Ein gottverdammtes Nichts ist der Star dieses Films!

Doch ich tue "Agyaat" Unrecht. Mit der Zeit wird die Bedrohung dann doch gefährlich für Leib und Leben (selbst wenn sie unsichtbar bleibt) und der Film wird besser als Ram Gopal Varmas letzter Gruselfilm Phoonk. Wichtiger noch: Er macht mehr Spass als der ähnlich gelagerte Kaal. Wo jener nämlich ausser Stars mit grossem Ego wenig zu bieten hatte, lassen hier die Schauspieler wenigstens die Sau raus und scheinen Spass zu haben an dem Nonsens. Ein Beispiel dafür ist der Song "Jai Shiv Bum Shambu": Riesenjoints, zuckende Leiber und fast homoerotische Kamera-Liebkosungen der männlichen Tänzer (in einer Szene schütten Priyanka und Nitin einem Jüngling Milch in den Mund) - das hat was.

Und dann ist da der eigentliche Star des Films: Der Sigiriya Forest auf Sri Lanka. Varma ist so stolz auf diese Location, dass er ihr saftiges Grün immer wieder ins beste Licht rückt. Die seltsamen Wurzeln, die riesigen Bäume, der feuchte Boden, die faszinierenden Sümpfe - all das zeigt eine Natur in Urform, in welcher der Mensch Fremdkörper ist. Kann also gut sein, dass hier in bester "Happening"-Manier die Pflanzen die Aggressoren sind, auch wenn es nicht anzunehmen ist. Teil zwei wird uns da endlich Aufklärung bringen. Vielleicht.

Die menschlichen Stars sind B-Klasse, aber eigentlich nicht übel. Nisha, sorry, Priyanka, zeigt eine ihrer engagiertesten (weil oft genüsslich chargierenden) Darbietungen und Varma zelebriert ihre Erotik in mehreren Szenen. Nicht zuletzt dann, wenn Blutegel sich gierig an ihren Bauch heften. Yummi. Telugu-Schauspieler Nitin Reddy gibt sein brauchbares Bollywood-Debüt, während der muskulöse TV-Beau Gautam Rode genüsslich den Grössenwahn und die Arroganz von Star-Schauspielern aufs Korn nimmt. Dazu kommen eine Reihe wenig bekannter, aber solider Nebendarsteller. Der Auffälligste darunter dürfte Joy Fernandes sein, dessen Augen stets weit aufgerissen sind. Leider beisst seine Figur als erstes ins Gras.

Erwartet also kein Meisterstück: "Agyaat" ist plump konstruierter, viel zu langer Horror irgendwo zwischen "Blair Witch Project", "Predator" und Totaltrash, der die Zuschauer frustrierend ahnungslos zurücklässt und wie ein Teaser für Teil zwei wirkt. Doch er macht, freiwillig oder unfreiwillig, durchaus Spass - sei es in den deplazierten sexy Songs, sei es in den saftig grünen Dschungelszenen, sei es dank den hemmungslos übertreibenden Schauspieler, die am liebsten Augen und Mund weit aufreissen. Und die Kamera bleibt, trotz unnötigem Schwanken, erstaunlich still. Kein nerviges Zucken und Blitzen, keine Zeitraffer und Zeitlupe, sondern routiniertes, für Varma fast ungewohnt unspektakuläres Abfilmen, das dem Film gut tut. Ich freu mich fast ein wenig auf Teil 2. Fast.

 

SONGS
1) Kiss You Day and Night - Solides Lied mit starkem Tanz von Nitin Reddy (Bhaven Dhanak, Banjotsana).
2) Jai Shiv Bum Shambu - Dummdreiste Lyrics, aber der drogenverseuchte Song ist ziemlich sexy und macht gute Laune (Runa Rizvi, Boony.
3) Sun Sakte Ho - Nur kurz angespieltes, harmloses Stück (Keka Ghoshal).
4) Jungle Jungle - Durchschnittliche Dance-Nummer im Abspann (Jankee, Imran).

 

MEINE DVD
UTV (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Oft unscharf, verpixelt und mit etwas zu starker Farnsättigung)

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (3/5)
Rediff (1/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit PowerDVD 9, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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