Yo Yo Girl Cop (Japan, 2006)

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Actionfilm
Japan 2006
Alternativer Titel Sukeban Deka: Kodo nemu = Asamiya Saki

Regie Kenta Fukasaku
Drehbuch SirLaosson Dara und Shoichi Maruyama nach dem Manga von Shinji Wada
Darsteller Aya Matsuura, Rika Ishikawa, Shunsuke Kubozuka, Yui Okada, Riki Takeuchi

Länge 99 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
			.	.	.

STORY
Der Agent Kira Kazutoshi (Riki Takeuchi) rekrutiert eine kampfstarke und rebellische Schülerin (Aya Matsuura) für die Organisation K und gibt ihr den Code-Namen Asamiya Saki. Sie soll sich undercover in die Seisen-Schule einschmuggeln, wo eine Gruppe namens Enola Gay eine anarchistische Rebellion in Japan plant und per Internet ihre Mitglieder rekrutiert. Diese schickt sie schon mal per selbst gebastelter Bombe in den Tod. Kira freundet sich an der Schule rasch mit Kono Taie (Yui Okada) an, die von ihren Mitschülern gehänselt und von Enola Gay umworben wird.

REVIEW
Nach dem Tod seines Vaters Kinji Fukasaku übernahm Kenta Fukasaku die Regie bei Battle Royale II und enttäuschte viele Fans. Vielleicht um weniger ins Schussfeld der Asien-Filmcommunity zu geraten, wechselte Kenta für "Yo Yo Girl Cop" zum Trash, dem auch sein Vater immer mal wieder frönte und der es Fukasaku Junior erlaubt, mehr Spass zu haben beim Drehen, der dann auch auf die Zuschauer überspringen soll. Dabei ist die Grundlage für die Actionposse durchaus ernst gemeint, denn das Bullying, also das Hänseln und Quälen von Mitschülern, ist kein Zuckerschlecken. Dass die Opfer solcher schulischen Attacken besonders anfällig für Suizidfantasien, Selbstverstümmelung und sonstige Probleme sind, erklärt sich von selbst.

Doch "Yo Yo Girl Cop", der auf dem Manga "Sukeban Deka" von Shinji Wada basiert und schon 1987 verfilmt wurde, widmet sich nur bedingt diesem Thema, vielmehr soll die wackere Heldin Asamiya, bewaffnet mit einem tödlichen Yo Yo, die bösen Schüler dieser Welt abstrafen und den armen Underdogs zu ihrem Recht verhelfen. Das führt zu jeder Menge Fights, zu Prügeleien und sonstigen coolen Actionelementen. Kenta hält dabei den Fun-Level stets aufrecht, Asamiya rammt sich etwa bei einem der ersten Yo-Yo-Einsätze die Waffe selbst an die Birne und kippt kurz in Ohnmacht. Gerade weil J-Pop-Sängerin Aya Natsuura dies mit gnadenlosem Ernst spielt, ist es so komisch.

Als Satire oder Komödie geht "Yo Yo Girl Cop" deswegen noch lange nicht durch, doch der Humor hilft, dass man die alberne Schose nie zu ernst nimmt und sie rasch als Trash-Fantasie akzeptiert. Damit ist sie nicht automatisch über Kritik erhaben, aber man bringt ihr immerhin Goodwill entgegen. Auf der Negativseite siedelt sich Kentas aufdringlicher Stil mit wackeliger Kamera und hektischen Zooms an, die dem Film einen unruhigen und ästhetisch wankelmütigen Touch verleihen. Auch einige Nebendarsteller spielen sich wenig befriedigend durch den Film und der Story geht irgendwann mal die Luft aus.

Das Problem ist wohl, dass Kenta der Mut verliess. Währent sein Battle Royale II-Star Riki Takeuchi noch genüsslich chargiert, wirkt anderes eine Spur zu ernst und verbissen, mehr Lockerheit, mehr Unsinn und mehr Trash hätten hier gut getan. Immerhin handelt der Film von einer sexy Agentin, die mit einem Yo Yo Feinde platt macht. Das ruft nach einem selbstbewusst trashigen Filmemacher. Kenta scheint dafür noch nicht reif zu sein und schielt etwas zu oft auf das Kult-Label, das man aber eben nur dann wirklich verdient, wenn man nicht zu versessen darauf ist. Das ist das Paradox des Kult-Kinos: Kult lässt sich nur ganz selten vorsätzlich erzeugen. Ein Tarantino schafft das vielleicht, ein Kenta Fukasaku nicht. Doch "Yo Yo Girl Cop" macht Laune und es ist zu wünschen, dass Fukasaku Junior den Weg weitergeht und mit etwas mehr Mut durchaus etwas Tolles zu Stande bringt.

MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch und Englisch 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln.

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