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Zeichentrickfilm
Südkorea 2007
Alternative Titel
Cheonnyeonyeowoo Yeowoobi; Yeu woo bi; Cobby the Fox; 천년여우 여우비

Regie Seong-kang Lee
Drehbuch
Chang-dong Lee

Zuschauer 411'300 
Länge
85 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 31.5.07
©  Bilder Yellow Film / CJ Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die Kumihos sind Formwandler in der
Gestalt
von Füchsen mit neun Schwänzen. Sie leben viele hundert Jahre in den Wäldern, weit weg von den Menschen, die sich vor ihnen fürchten, weil die Kumihos ihnen die Seele stehlen können. Vor einem Kumiho mit nur fünf Schwänzen kracht eines Tages ein Raumschiff in den Boden. Die Aliens an Bord leben hundert Jahre bei dem Kumiho namens Yobi (Ye-jin Son). Da beginnt für Yobi die Pubertät und der Drang, sich unter die Menschen zu mischen. Sie schmuggelt sich in ein Schullager ein, an dem auch Geum-ee (Deok-hwan Ryu) teilnimmt, in den sich Yobi verguckt hat.

 

REVIEW
Fünf Jahre nach seinem zauberhaften Debüt My Beautiful Girl Mari kehrt Regisseur Seong-kang Lee mit seinem zweiten Spielfilm in die Kinos zurück: dem Zeichentrickfilm "Yobi, the Five-Tailed Fox". Der Stil des neuen Werks, an dem Lee drei Jahre gearbeitet hat, ist konventioneller, doch nicht weniger ambitioniert. So kam für etliche Elemente CGI zum Einsatz und um die gewünschte Tiefe zu erreichen, wurden die Wasserfarben-Hintergründe auf zehn überlappenden Zelluloid-Streifen gebannt. Das Resultat kostete 2.9 Millionen Dollar und ist visuell stimulierend.

Harzen tut es indes bei der Story von Oasis-Regisseur Chang-dong Lee: "Yobi" wirkt einfach zu wenig aus einem Guss. Die Aliens sorgen für mühsame Comedy-Momente, sind aber für die eigentliche Handlung unnötig und verschwinden zur Filmmitte hin auch. Glaubwürdigkeitsprobleme gibt es den Film hindurch und das Finale kann nicht richtig mitreissen, trotz grandioser Optik. Nicht zuletzt darum wirkt der eigentliche Schluss abgehackt und übereilt. Statt den doofen Aliens, die nur sicherstellen, dass das kindliche Publikum nicht wegdöst, hätte das Finale besser ausgearbeitet werden können. "Yobi" funktioniert als Trickfilm für Erwachsene eh besser, also warum dann nicht einen konsequenten Kurs fahren?

Kinder dürften sich noch am ehesten an den Figuren erfreuen, von denen manche Stilvorlagen aus den Ghibli-Filmen aufnehmen - etwa ein fliegender Bus oder der Totoro-ähnliche Riesenbär zum Anknuddeln. Diese Viecher sind durchaus ein Vergnügen und stören den Verlauf auch nicht halb so stark wie die Ausserirdischen. Weniger kindgerecht wirkt indes die Hauptgeschichte um die erste Liebe eines Kumihos und das Dilemma aus Seelenraub und Liebe. Gerade weil ein Kumiho in diesem Film die Seele nur rauben kann, wenn das menschliche Gegenüber verliebt ist, ist eigentlich ein ziemlich skrupelloses Konzept. Daraus hätte man mehr machen können.

Doch bei allen Defiziten, zu denen ich primär die Aliens, aber auch den mysteriösen Schattenmann und ein paar nicht zu Ende gedachte Konzepte zähle, ist "Yobi" doch ein faszinierendes Werk. Bildgestalterisch beeindruckend, inszenatorisch beachtlich, von den Figuren her überzeugend und auch die Sprecher um Ye-jin Son (The Art of Seduction) und Deok-hwan Ryu (Like a Virgin) sind routiniert. Die Musik von New-Age-Pianist Bang-ean Yang passt bestens zu den manchmal etwas abgehobenen Bildern und die CGI-Tricks fügen sich nahtlos in den 2D-Teil ein. Technisch also ein Film zum Staunen. Er hat nicht ganz die Poesie von My Beautiful Girl Mari, doch zeugt abermals vom Talent Seong-kang Lees. Das Warten auf seine nächste Regiearbeit lohnt sich also bestimmt.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 und DTS mit englischen und koreanischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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