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2009
> WRITTEN BY
Fantasydrama
Hongkong 2009
Alternative Titel Joi sun ho; 再生號
Regie
Wai Ka-Fai
Darsteller Lau Ching-Wan, Kelly Lin Xilei, Mia Yam Wing, Zeng Qi-Qi,
Ching Ying-Kit, Yeung Shuk-Man, Bonnie Wong Man-Wai,
Jo Kuk Cho-Lam
Länge 84 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 9.10.09
© Bilder Mei Ah Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Am 11. November 1998 verunfallt auf einem Highway in Hongkong eine Familie in
ihrem Auto. Der Vater stirbt, die Mutter Mandy (Kelly Lin) und die beiden Kinder
bleiben traumatisiert zurück. Auch Jahre später leiden sie noch unter dem
Verlust, weshalb Tochter Melody (Yam Mia) eine Idee präsentiert: Sie schreibt
einen Roman, in dem Papa Tony (Lau Ching-Wan) erblindet überlebt hat, während
der Rest der Familie verstarb. Tony führt im Roman ein einsames Leben, nur seine
Bedienstete Maria (Yeung Shuk-Man) leistet ihm Gesellschaft. Darum fasst er den
Entschluss, seine Familier aufleben zu lassen - indem er einen Roman schreibt.
REVIEW
Eine Geschichte über eine Geschichte über eine
Geschichte - viel verschachtelter als "Written By" kann ein Film kaum sein. Doch
Johnny Tos langjähriger
Produktions-, Drehbuch- und Regiepartner
Wai Ka-Fai behält anfänglich erstaunlich gut den Überblick und erzählt eine
reizvolle Story-in-Story-Handlung, die sich um Themen wie Tod, Erinnerung und
Verarbeitung dreht. Schwerer Stoff, jedoch meistens leichtfüssig und
unterhaltsam präsentiert. Erst wenn Fiktion und Realität verwischen und der
Geschichte kaum mehr zu folgen ist, fällt "Written By" auseinander. Dann aber
gleich vollends. Übrig bleibt ein unfreiwillig komisches Chaos.
Schade konnte sich Wai nicht ein kleines Bisschen zurückhalten. Eine Handlungsebene oder eine Wendung weniger - und alles wäre wunderbar. Fast jedenfalls. Neben der zunehmend kryptisch dargebotenen Story gibt es auch das eine oder andere Problem in den restlichen Abteilungen. Beim Schauspiel etwa, wo die Newcomerin Mia Yam einen etwas hölzernen Eindruck hinterlässt. Derweil sind der verlässliche Lau Ching-Wan sowie Kelly Lin durchaus überzeugend, müssen aber in ihren Rollen etwas gar oft übertrieben agieren - vor allem, wenn sie blind sind.
Ich für meinen Teil habe die Geschichte daher nie abgekauft. Sie mag in Teilen aufgehen, doch ich kam nicht emotional an sie ran - da können die Figuren noch so oft weinen und leiden. Ein konstruiertes Fantasydrama, bei dem eine Geschichte aus den Fingern gezogen wird, um Leute in unglaubliche Situationen zu versetzen, in denen Gefühle jenseits des Alltäglichen möglich sind, kann funktionieren. Das zeigte etwa der japanische Be With You. Hier jedoch wirkt alles, von Anfang bis Ende, wie eine Spielerei des Regisseurs und Drehbuchautors. Ein Meta-Witz auf Kosten der Zuschauer. Dementsprechend distanziert blieb ich. Die Figuren, keine Ahnung ob real oder nicht, hätten mich kälter kaum lassen können. Und das ist besonders dann verheerend, wenn Wai auf Sentimental macht.
Dagegen, dass "Written By" eine völlige Fehlleistung ist, sprechen immerhin ein paar Dinge. Etwa die Inszenierung, die rein technisch zu gut ist, Oder die Musik und (teilweise) das Schauspiel. Nicht zuletzt wird ein interessantes Thema aufgegriffen: die Liebe lässt die Geister der Toten in Gedanken weiterleben. Und als erlösende Kraft hinter allem waltet die Kreativität. Das Schreiben. Oder noch anders gesagt: Unsere Fantasie kann stark genug sein, den traurigen Alltag zu verdrängen. Das ist die positive Seite der Aussage. Die negative wäre die, wonach ein gepeinigter Mensch sich in seiner Fantasie verliert - und somit dem Wahnsinn anheimfällt. Diese Facette lässt Wai wohlwollend aus.
Schade, denn in diesem psychologisch spannendsten Segment wäre mehr möglich gewesen. In der vorliegenden Form geht Wai Ka-Fai psychologisch auf Nummer sicher. Er spielt dramaturgisch, viel zu viel sogar, doch beim Ausloten echter Emotionen, echter psychologischer Abläufe, scheitert er weitgehend. "Written By" ist dementsprechend kein umwerfender Film, er ist für manch einen Zuschauer wohl nicht einmal besonders gut - mich eingeschlossen. Doch er ist immerhin mit Originalität und Einzigartigkeit gesegnet. Das kann heutzutage auch nicht jedes Werk von sich behaupten.
MEINE DVD
Hongkong, Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Kantonesisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und geschärft mit CorelPaint
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