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2002
> WHEN RUO MA WAS SEVENTEEN
Drama
China 2002
Alternative Titel When Ruoma Was Seventeen; Ruoma de shi qi sui; 婼瑪的十七歲
Regie
Zhang Jiarui
Drehbuch Meng Jiazong
Darsteller Li Min, Yang Zhigang, Shu Linyuan
Länge 89 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 29.11.09
© Bilder Mei Ah,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Im Ailao-Gebirge in der südchinesischen Provinz Yunnan: Die siebzehnjährige Ruoma
(Li Min) gehört zur
ethnischen Minderheit der Hani und lebt mit ihrer Grossmutter in einem einfachen
Haus. Tagsüber verkauft sie in der nahen Stadt gebratene Maiskolben. Doch die
vorbeilaufenden Touristen scheinen eher daran interessiert zu sein, Fotos von
der hübschen jungen Frau in ihren traditionellen Gewändern zu machen. Eines
Tages wird der junge Fotograf Ming (Yang Zhigang) auf sie aufmerksam und gibt
ihr beim Mais-Kauf seinen Walkman als Pfand. Dadurch kommt Ruoma in Kontakt mit
der Moderne. Ganz besonders fasziniert ist sie von der Vorstellung von
Hochhäusern. Und deren Fahrstühle.
REVIEW
In China leben 55 offiziell anerkannte Minderheiten neben
dem dominierenden Volk der Han, welches 92% der Bevölkerung ausmacht. Manche
dieser Gruppen weisen nur ein paar Tausend offizielle Mitglieder auf und leben
primär in den Randregionen des Riesenreichs. Zu ihnen gehören auch die Hani im
Süden mit 1.4 Millionen Angehörigen.
"When Ruo Ma Was Seventeen" nähert sich dieser Minorität fast ohne
Ethno-Kitsch und ohne Fingerzeig, die Traditionen der Hani werden höchstens im
Vorbeigehen oder in ihrer Alltäglichkeit gezeigt und nicht gross thematisiert.
Wichtig ist Regisseur Zhang Jiarui nur, dass seine Protagonistin vor diesem
Hintergrund aufgewachsen ist.
Der 1958 in Chengdu geborene Zhang studierte Philosophie und arbeitete als Journalist, bevor er sich zum Regisseur ausbilden liess, in den 90ern Fernsehserien sowie TV-Filme drehte und zum Direktor des Beijing Youth Filmstudios aufstieg. "When Ruo Ma Was Seventeen" ist sein Kinodebüt und wurde an mehreren Festivals gezeigt, so etwa in Berlin, Pusan und Montreal. Dem Thema von Minoritäten und Nicht-Chinesischen Völkern blieb er treu: "Huayao Bride In Shangrila" (2004) drehte sich um die ebenfalls im Süden lebenden Yi, Red River (2009) um Vietnamesen. Die Hani sind für Zhang ein logisches Thema, weil er ein halbes Jahr in der Provinz Yannan gelebt hat.
Dementsprechend realistisch ist seine Zeichnung der Volksgruppe und der jungen Ruo Ma im Speziellen. Sie steckt in der typischen Jugendkleidung der Hani und wirkt wegen ihrer Unkenntnis des modernen Lebes exotisch, doch sie macht dieselben Entwicklungen durch wie die meisten Jugendlichen auf der ganzen Welt. Bei "When Ruo Ma Was Seventeen" handelt es sich daher primär um eine unaufgeregte Coming-of-Age-Geschichte, erste Gefühle für das andere Geschlecht inklusive. Die hübsche Debütantin Li Man meistert dies formidabel und mit einer bestechenden Natürlichkeit. Wenn sie in die Kamera der Touristen lächelt, wird klar, warum sie ein Foto machen wollen.
Anhand der unschuldigen und dadurch einfach liebenswerten Protagonistin zeigt Zhang auch das Aufeinandertreffen des traditionellen, landwirtschaftlichen und des modernen, urbanen Chinas - ein beliebtes Thema in der aufstrebenden Grossnation. Die beiden Welten werden nicht als gänzlich inkompatibel vorgeführt (Ruo Ma fühlt sich mit dem Walkman zum Beispiel sichtlich wohl), aber als gegensätzlich allemal. Das gilt auch für ihre Werte. Zhang ist zwar in einer Grossstadt aufgewachsen, doch wo seine Sympathien in diesem Film liegen, ist klar.
"When Ruo Ma Was Seventeen" mag von seiner Aussage her simpel gestrickt sein, die Charaktere tragen ihre Gefühle oft deutlich sichtbar vor oder ihre Mimik ist rasch zu entziffern. Besonders komplex sind daher weder die Story noch die Figurenzeichnung. Diesen Mangel an Tiefgang macht der Film weitgehend durch seine Natürlichkeit wett, durch seine starken Akteure und die vorzüglichen Landschaftsaufnahmen. Zum grossen Kino reicht das zwar nicht, zumal manches etwas mutlos wirkt. Aber die Einfachheit und Ehrlichkeit des Films sowie seine unprätentiöse Machart nehmen einen gefangen und sorgen für ein wohliges Filmvergnügen.
MEINE DVD
Hongkong, Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Mandarin 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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HKFlix (Liefert aus USA)
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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