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Stummfilmdrama. Deutschland
Alternativer Titel -

Regie Frederic Zelnik
Drehbuch
Fanny Carlsen, Willy Haas nach dem Stück von Gerhart Hauptmann
Produktion
Friedrich Zelnik       
Kamera Frederik Fuglsang,  Friedrich Weinmann
Musik Willy Schmidt-Gentner

Darsteller
Paul Wegener, Wilhelm Dieterle, Valeska Stock, Hermann Picha,
Hertha von Walther, Camilla von Hollay
Länge 96 Min. (2012 restaurierte Fassung)

Kinostart 1927

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 7.8.2011
©  Bilder arte, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der Fabrikant Dreissiger (Paul Wegener) lebt in Saus und Braus. Die Webern, die ihn mit Ware beliefern, speist er jeweils mit einem Hungerlohn ab. Nun will er sogar durchsetzen, dass sie nur noch die Hälfte des Geldes bekommen, weil er mit Maschinen viel billiger produzieren könnte! Das bringt das Fass zum Überlaufen: Angestachelt vom gerade aus dem Militärdienst zurückgekehrten Moritz Jäger (Wilhelm Dieterle) planen die mausarmen Weber den Widerstand. Sie ziehen zu Dreissigers Haus und lancieren gar einen Angriff.

 

REVIEW
Weberaufstände gab es im 19. Jahrhundert einige, bekannt sind etwa jene in Köln und Schlesien. Gerhart Hauptmann machte daraus ein Bühnendrama, das 1893 uraufgeführt wurde: "Die Weber". Immer auf der Suche nach guten Stoffen, stiessen die Stummfilmmacher der Weimarer Republik auf Das Stück, genauer gesagt der Populärfilmer Friedrich Zelnik (1885-1950), der Produktion und Regie übernahm. Seine Interpretation orientiert sich teilweise am Agitationskino aus der Sowjetunion, grösstenteils aber an der Neuen Sachlichkeit, die deutsche Filmemacher jener Zeit pflegten.

Entstanden ist ein hochpolitisches Drama, das gerade in der nachkriegsarmen Weimarer Republik auf fruchtbaren Boden fiel. Der Klassenkampf grassierte wie selten zuvor, Kommunisten gewannen Wähleranteile. "Die Weber" wirkt daher zeitgenössisch, obwohl er in der Vergangenheit spielt. Aus heutiger Sicht ist sein Appell zur destruktiven Rebellion, bei der es vor allem darum zu gehen scheint, den Reichtum der Wohlhabenden zu vernichten, etwas fragwürdig. Und die später im Film auch auf die Fabrik übergreifende Aggression, die in der Zerstörung der Maschinen mündet, wirkt durchaus fortschrittsfeindlich - ein Attribut, das vielen arbeiterfreundlich angehauchten Filmen jener Zeit anhängt (in anderen Ländern sogar noch länger, siehe Naya Daur aus Indien).

Doch all das verankert den Film gut in seiner Zeit. Es geht nicht per se um den Kampf gegen Technik. Oder gegen die Reichen. Sondern darum, die Menschen für ihre geleistete Arbeit zu entlöhnen. "Die Weber" rüttelt nicht am System an sich, sondern plädiert für Gerechtigkeit, für das klassische Thema der Sozialisten, die Umverteilung. Die Filmautorin Fanny Carlsen sowie der Literat und Kritiker Willy Haas liefern dazu das passgenaue Skript, das die Themen gut aufgreift und melodramatisch anreichert. Frederic Zelnik indes inszeniert mit Schwung und Gespür für visuelle Gestaltung. Seine Bilder bauen auf kraftvoll manipulativen Grossaufnahmen der Gesichter und schön angeordneten Innenräumen. Nichts, was man anderswo nicht auch schon gesehen hätte, aber sauberes deutsches Stummfilmhandwerk der gehobenen Art.

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der TV-Ausstrahlung mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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