We Are Family (Indien, 2010)

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Melodrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel -

Regie Sidharth Malhotra
Drehbuch Venita Coelho nach dem Drehbuch von "Stepmom"
Produktion Karan Johar, Hiroo Yash Johar
Songs Shankar-Ehsaan-Loy
Kamera Mohanan
Choreografie Bosco-Caesar, Geeta Kapoor
Darsteller Kajol, Kareena Kapoor, Arjun Rampal, Aachal Munjal, Nominath Ginsberg
Länge 119 Min.

Kinostart 2.9.2010
Box office classification Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 0

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Der indischstämmige Modefotograf Aman (Arjun Rampal) lebt in Sydney und hat sich vor drei Jahren von seiner Frau Maya (Kajol) getrennt. Die drei gemeinsamen Kinder leben nun bei Mama, während Papa sich ein neues Leben aufbauen will - mit der Modedesignerin Shreya Arora (Kareena Kapoor). Die junge Frau versucht alles, um sich bei Amans Kindern Aleya (Aanchal Munjal), Ankush (Nominath Ginsburg) und Anjali (Diya Sonecha) beliebt zu machen, doch ihr Einsatz will einfach nicht fruchten. Immer wieder tappt sie in ein Fettnäpfchen. Da erfährt Maya, dass sie unheilbar an Krebs erkrankt ist. Da ihr Tod nahe scheint, zieht Aman wieder bei ihr ein - und nimmt Arora mit. Auf dass die Kinder lernen, sie als neue Mutter zu akzeptieren.

REVIEW
Wenn man sich einen US-Film für ein indisches Remake herauspickt, welchen nimmt man da? Einen guten oder einen schlechten? Ersteres ist hilfreich, wenn man Anhaltspunkte braucht, um selbst was Tolles zu drehen. Letzteres ist auch keine schlechte Sache, denn dann kann man sich profilieren, indem man einen besseren Film dreht. Regiedebütant Sidharth Malhotra machts anders: Er nimmt sich ein mittelmässiges Werk vor. Chris Columbus' Tränendrücker "Stepmom" (1998) hat eine beeindruckende Schauspielriege vorzuzeigen, aber trotz garantiertem Tränenfluss versteckt sich in dem Werk wenig Genie.

"We Are Family" ist nun eben genauso mittelmässig. Das Tränendrücker-Genre eignet sich für eine Bollywood'sche Aufarbeitung natürlich vorzüglich, auch wenn das Thema Scheidung schon ziemlich urban und modern daherkommt (daher auch die Handlung in Sydney). Doch trotz dieser Voraussetzungen will der Film nicht recht klicken. Er ist zu formelhaft, zu konstruiert, zu forciert. Spätestens in der Szene, in der Aman seine geliebte Freundin einfach links liegen lässt, um wieder bei seiner Ex einzuziehen, wirkt an den Haaren herbeigezogen. Immerhin versuchen die Schauspieler alles, um derartige Probleme zu kaschieren.

Kajol geht mit einer für indische Verhältnisse fast unbekannten Lockerheit an ihre Rolle, jedenfalls in der ersten Filmhälfte. Es scheint so, als zahle sich aus, dass sie eigentlich primär Ehefrau und Mutter sein will dieser Tage. Die Schauspielerei ist ein Nebenerwerb und da der in ihrem Leben keine Priorität hat, wird sie befreit von Zwängen und Profilierungssüchten. Ähnliches gilt für Arjun Rampal. Und in einem etwas geringeren Mass für Kareena Kapoor. Solch ungestelztes Schauspiel sieht man in Bollywood selten. Leider lässt sich dasselbe nicht von den Kindern sagen. Vor allem die kleine Anjali ist ziemlich grässlich: Sie spricht nie natürlich, sie rezitiert ihre auswendig gelernten Dialoge.

In der zweiten Hälfte bewegt sich der Film sowieso in die Richtung der Steifheit. Selbst Kajol leidet darunter, denn sie muss nun jedes noch so deutlich sichtbare Gefühl ausformulieren und fürs Publikum vortragen. Wenn selbst die so lockere Kajol, hier auch noch angenehm dezent geschminkt, gehemmt und verknorzt wirkt, dann macht ein Film garantiert was falsch. Doch sein vielleicht grösstes Vergehen liegt in der Zeichnung von Kareena Kapoors Rolle. Im Original verkörperte Julia Roberts den Part und das Zentrum des Films war ihr langsamer Versuch, die Herzen der Familie zu erobern.

Die leidende Susan Sarandon (in Kajols Rolle) war zwar Sympathie- und Gefühlsträger Nummer eins, doch Herz und Seele kamen von Roberts. Hier dreht sich fast alles nur um Kajol. Das ist nicht verwunderlich, schliesslich ist sie die Muse von Produzent Karan Johar, doch es enttäuscht schon, mit wie wenig Feingefühl Johar, Autorin Venita Coelho und Regisseur Malhotra die Rolle von Kareena aufbauen und wie zickzackig ihre Charakterentwicklung ist. Da hätte der Film klar besser punkten können. Da Johar sich angeblich in "Stepmom" verliebte, als er ihn damals im Kino sah, verwundert es doch sehr, dass er gerade die Wichtigkeit beider Frauenrollen so unterschätzte.

Seis drum. Johar, der die Rechte zur Vorlage erst ganz kaufen wollte und später die preisgünstige Variante wählte, indem er das US-Studio Columbia als Co-Produzent an Bord holte, hat den Film nun mal gedreht. Und so wie "We Are Family" vorliegt, ist er eben nur Mittelmass. Der schwache Soundtrack, die halbherzige Figurenzeichnung, bescheidene Kinderdarsteller und ein forciertes Skript hemmen die Freude. Überzeugende Schauspieler, eine angenehm ruhige Inszenierung, bescheidene Laufzeit und ein paar wahrhaft bewegende Momente heben die Qualität indes wieder an. Der Film verdient sicher nicht den Groll, mit dem ihn manche Kritiker abstraften, doch wirklich verteidigen mag man ihn auch nicht. Dazu ist er dann doch zu harmlos.

SONGS
1) Ankhon Mein Neendein - Etwas seichtes Old-School-Lied im Vorspann (Rahat Fateh Ali Khan, Shreya Ghoshal).
2) Reham O Karam- Fade Melodrama-Nummer (Vishal Dadlani, Shankar Mahadevan).
3) Dil Khol Ke Let's Rock - Kein Vergleich zum Original "Jailhouse Rock", aber immerhin eine Fun-Nummer (Anushka Manchanda, Akriti Kakkar, Suraj Jagan )
4) Sun Le Dua Yeh Aasmaan- Eine recht öde, aber geschmeidige Melancholie-Ballade (Bela Shende).
5) Hamesha & Forever - Ein Griff ins Klo. Das klebrige Lied ist so aufdringlich in Szene gesetzt, dass es weh tut (Sonu Nigam, Shreya Ghoshal).

MEINE DVD
UTV (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * ½

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EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (3½/5)
Rediff (1/5)

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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