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2008
> THE WAY WE ARE
Drama
Hongkong 2008
Alternative Titel
Tin shui wai dik yat yu ye;
Tian shui wei de ri yu ye; Days and Nights of Tin Shui Wai;
天水圍的日與夜
Regie Ann Hui
On-Wah
Darsteller Paw Hee-Ching, Juno Leung Chun-Lung,
Chan Lai-Wun, Idy Chan
Yuk-Lin, Clifton Ko Chi-Sum
Länge 91 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 23.11.08
© Bilder KAM,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Schüler Ka-On (Juno Leung) lebt mit seiner verwitweten Mutter Cheung Kwai (Paw
Hee-Ching) im berüchtigten Hochhaus-Quartier Tin Shui Wai von Kowloon. Während
der Sohnemann die meiste Zeit mit Herumgammeln und Fernsehschauen verbringt,
schuftet Mama im Supermarkt, um auch ihre zwei Brüder durchzubringen. Eines
Tages freunden sich die beiden mit der einsamen alten Mrs. Leung, die eine
Arbeit im selben Supermarkt wie Mrs. Cheung gefunden hat.
REVIEW
So lebt man also in Tin Shui Wai. Der Stadtteil, der in
den 90ern nach einer Landgewinnung als durchkonstruierte Hochhaussiedlung
entstanden ist, geriet immer wieder in die Schlagzeilen wegen eskalierender
Gewalt und Hoffnungslosigkeit. Dadurch errang er den unrühmlichen Übernamen
"City of Sadness". Regisseur Lawrence Lau widmete sich im Jahr 2007 mit
Besieged City diesen schlechten Seiten des
Stadtteils. Ein Jahr später richtet die preisgekrönte Filmemacherin Ann Hui ("July
Rhapsody") ihren Blick auf den weniger
sensationslüsternen Alltag. Und der sieht fast schon gewöhnlich aus.
So gewöhnlich, dass man beinahe glaubt, einen Dokumentarfilm zu sehen. Die Handlung ist dünn und besteht nur aus einer Serie von Gesprächen und Arbeiten. Doch manche Szenen entwickeln gerade in ihrer Einfachheit eine ungeheure Tragik. Wenn die alte Mrs. Leung etwa ihr Essen kocht und es ganz alleine verspeist, dann wird ihre Einsamkeit regelrecht spürbar. Mrs. Cheung, gespielt von der Veteranin Paw Hee-Ching (Jet Lis Mutter in Fearless), ist dagegen eine liebenswerte Person. Ihr Sohn, verkörpert vom Debütanten Juno Leung, wirkt stets etwas verloren und abwesend. Er ist nett und hilft seiner Mutter, doch auch bei ihm ist die Vereinsamung und latente Langeweile greifbar.
Huis präzise Digitalkamera richtet sich auf die hoffnungsvollen, leidenden Gesichter. Sie entwickelt ein stilles Pathos für diese einfachen Menschen, ohne zu sehr auf die Moral- und Melodramatik-Keule zu setzen. Die Akteure passen sich diesem Vibe an: Paw ist liebevoll als hart arbeitende Mutter. Der hübsche Leung spielt manchmal noch etwas schüchtern, doch das passt zu seinem Part. Stets nimmt man die Charaktere als reale Menschen wahr, als Bewohner eines wenig gloriosen Stadtteils. Aber Bewohner, die versuchen, wie alle anderen Menschen auf diesem Planeten, sich ihr Leben einzurichten.
Vor allem die erste Hälfte des Films hat mir erstaunlich gut gefallen. Langsame Alltagsdramen laufen immer Gefahr, langweilig und beliebig zu werden. Auch "The Way We Are" ist davor nicht immer gefeit. Doch dank der charmanten Akteure und Huis unaufgeregter, aber auf einfache Art stets stilvollen Inszenierung bleibt man den Charakteren und ihrem Schicksal stets verbunden. Wer einen Einblick in den Alltag ganz normaler Hongkong-Bürger in den anonymisierten Hochhaus-Aussenquartieren bekommen will, der kann auch einen deutlich schwächeren Film als diesen hier abkriegen. Mit Goodwill reichts für 3½ Sterne.
MEINE DVD
Hongkong, Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Kantonesisch 5.1 und 2.0 sowie Mandarin 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
(Achtung: In mehreren Foren ist zu lesen, dass die
letzten Kapitel der DVD defekt sind. Auch bei mir brach der Film beinahe
zusammen und blieb immer wieder stecken, lief aber bis zum Ende)
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YesAsia
(Liefert aus HK)
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