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2008
> WALANG KAWALA
Drama
Philippinen 2008
Alternative Titel
Walang Kawala: No Way Out; Walang Kawala: Ohne Ausweg
Regie Joel Lamangan
Darsteller Polo Ravales, Joseph Bitangcol, Emilio Garcia, Jean Garcia,
Paolo Rivero,
Althea Vega, Marco Morales, Hermie Concepcion, Mike Magat, Jon Romano
Länge 94 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16 (FSK: 18)
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 4.4.09
© Bilder CMV,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Cynthia (Althea Vega)
kehrt nach zwei Jahren in Dubai zurück in ihre philippinische Heimat. Von ihrem
Ehemann, dem Fischer Joaquin (Polo Ravales), will sie nun ununterbrochen
Sex - und möglichst bald ein Kind. Das bringt diesen in emotionale Turbulenzen,
denn er ist in jemand anderes verliebt: in Waldo (Joseph Bitangcol)! Als Cynthia
tatsächlich schwanger wird, verschwindet Waldo nach Manila. Nun rappelt sich
Joaquin auf, seiner Frau zu sagen, dass er schwul ist, und reist seinem Lover
nach. Im Rotlichtbezirk der Grossstadt sucht er nach Waldo, der sich
mittlerweile als Nackttänzer verdingt und sich mit dem bisexuellen Cop
Rufo (Emilio Garcia) einlässt. Der schlägt nicht nur seine
Frau Beng (Jean Garcia), er treibt auch illegale Geschäfte - am liebsten
Menschenhandel. Auch Joaquin gerät in seine Gewalt.
REVIEW
Joel Lamangan ist eine der schillerndsten Figuren in der
philippinischen Regisseurs-Gilde. Der Mann lässt sich nicht festnageln und dreht
einfach alles. Von Arthaus bis erfolgreichem Mainstream à la
Blue Moon, von anspruchsvollem Kino bis kultigem
Trash wie ZsaZsa. "Walang Kawala" markiert einmal mehr
Neuland für den Vielfilmer. Zwar hat er bereits Erfahrungen mit erotischem Kino
gemacht, etwa in
Silip aus dem Jahr 2007, doch schwule Erotik in
dieser expliziten Ausführung hat man von ihm bislang nicht gesehen. Explizit?
Durchaus, denn der Film geht für philippinisches Kino gewagt weit - komplett
nackte Kerle, Anfassen der Geschlechtsteile, sichtbare Erektion in der
Unterhose. Das sorgt für heisse Köpfe bei den Zensoren.
Doch vielleicht braucht das philippinische Kino solche Kicks. Noch in den Neunzigern produzierte das Land an die 200 Filme. Diese Zahl sank 2006 auf nur 56 ab, ein Jahr später waren es noch weniger. Wenn nun die paar Produktionen für Aufmerksamkeit sorgen können, um so besser. Doch Kontroverse alleine ging noch nie automatisch mit Qualität einher. Wie sieht es hier aus? Mittelmässig. Lamangan inszeniert relativ plump und repetitiv, abseits der als schockierend gedachten Szenen hat "Walang Kawala" nicht besonders viel zu bieten. Zudem kommt der Schluss arg abpupt und die Kritik an korrupten Beamten oder das Anprangern des Menschenhandels sind gerade mal beiläufige Themen.
Doch der Regisseur versteht es, die Zuschauer zu fordern. Weniger bei den Sexszenen, die wegen ihrer Direktheit beim prüden Publikum graue Haare hervorrufen können, sondern primär bei der Gewalt. Die geht von Rufo aus, einem richtigen Sadisten, der seine Frau misshandelt und mehr oder weniger vor ihren Augen Waldo zum Sex zwingt. Da wäre noch mehr rauszuholen gewesen, doch auch in der vorliegenden Form ist es nicht leicht zu verdauender Stoff. Vor allem die sexualisierte Gewalt verstört. Die Schauspieler kommen damit gut zurecht. So ist Polo Ravales (Silip) zwar kein überragender Darsteller, aber für den Part gut geeignet. Dasselbe gilt für den hübschen Joseph Bitangcol (D'Lucky Ones!). Und Emilio Garcia geniesst seine Brutalo-Rolle sichtlich.
"Walang Kawala" sollte man vielleicht nicht als ernstes Drama verstehen. Zwar will die zentrale Lovestory ernst genommen werden und Joel Lamangan thematisiert Menschenhandel, Sexsklaverei und Polizeigewalt nicht zum Spass. Doch dem Ganzen hängt immer ein wenig Exploitation-Charakter an, der den Film bisweilen in Trash-Gefilde führt. Das ist immer noch besser als ein prätentiöses Betroffenheitsdrama zum selben Thema, aber es lässt den Film etwas uneinheitlich und plakativ erscheinen. Für eineinhalb Stunden unzimperliche Unterhaltung taugt er aber gerade noch.
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Deutschland, Code 0, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Tagalog 2.0 mit deutschen und englischen Untertiteln.
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