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Drama
Japan 1966
Alternative Titel Violence at Noon; Hakachu no torima; 白昼の通り魔

Regie Nagisa Oshima
Drehbuch Taijun Taleda nach einem Roman von Tsutomu Tamura
Darsteller Saeda Kawaguchi, Narumi Kayashima, Kei Sato, Fumio Watanabe

Länge 99 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 5.8.08
©  Bilder Yume, Screenshots molodezhnaja


STORY
Eisuke Oyamada (Kei Sato) himmelt die 20-jährige Shino (Saeda Kawaguchi) an, seine ehemalige Arbeitskollegin auf einer Farm, die nun als Haushälterin in einem Mietshaus in Kobe arbeitet. Als er sich an sie heranmacht, entdeckt er Frau Inagaki (Ryoko Takahara), die sie beobachtet. Er schnappt sie sich, vergewaltigt und tötet sie. Der Polizei verheimlicht Shino die Identität des Täters, weil er ihr einst das Leben gerettet hat. Dafür schreibt sie aber Briefe an Eisukes Frau, die Lehrerin Jinbo (Narumi Kayashima), um sie über das mörderische Wesen ihres Gatten zu informieren. Doch auch die Gattin informiert den ermittelnden Inspektor (
Fumio Watanabe) nicht über die Identität des "Phantomkillers".

 

REVIEW
Basierend auf dem wahren Fall des Serienkillers
Eisuke Oyamada schuf Regisseur Nagisa Oshima seinen vielleicht radikalsten und kontroversesten Film. Das Schwarzweissdrama verzichtet auf einfache Erklärungen und stösst mit den Motivationen seiner Figuren oft vor den Kopf. Zudem ist der 97 Minuten lange Film durch 2000 Schnitte regelrecht zerstückelt und oft ist es schier unmöglich, zu sagen, wo genau in der fragmentarischen Geschichte man sich gerade befindet. Gerade in dieser experimentellen Herangehensweise liegt aber ein Grossteil der Faszination.

Oshima, der mit seinen Frühwerken die japanische Nouvelle Vague mitbegründete, liess sich hier stark vom Franzosen Alain Resnais inspirieren und baut auf extreme Nahaufnahmen, hektisches Cutting und verwirrende Jump-Cuts. Viele dieser Arrangements sind ungeheuer dynamisch, selbst wenn sie bisweilen etwas selbstgefällig wirken und von der eigentlichen Story ablenken. Stil kommt hier klar vor Substanz. Aber trotzdem ist Substanz da. Oshima erzählt nämlich nicht nur die Geschichte eines brutalen Mörders und der zwei Frauen, die ihn beschützen, sondern nutzt das Ganze auch zur Reflexion über Schuld und Sühne sowie eine Darstellung des moralischen Niedergangs im Nachkriegsjapan.

Harter Tobak also, der durch den faszinierenden Stil und die impulsiven Schauspielleistungen zum Leben erwacht. Vor allem Bösewicht Kei Sato weiss als schwitzender Killer, der jeden Moment wieder durchzudrehen droht, zu begeistern. Seiner Figur gibt Oshima fast zu viel Goodwill entgegen, was für einige Kritik sorgte und den Film noch heute beängstigend macht. Schade nur kann der Film seine Prätentiosität nie ganz abstreifen. Das liegt einerseits am extravaganten Schnitt, andererseits an der unnötig komplizierten Dramaturgie - und nicht zuletzt an bemühter Symbolik wie dem Oshima-typischen Doppelsuizid.

Seine Faszination erlangt "Violence at High Noon" für mich daher rein auf technischer Ebene. Die Handlung wirkt bemüht, ihre Zerstückelung gekünstelt, das Ende enttäuscht. Doch an den extremen Nahaufnahmen und der wahren Schnittsymphonie, die Oshima oft komponiert, kann man sich kaum satt sehen. Die Nouvelle Vague Japans war selten neuartiger als hier - mit allen Vor- und Nachteilen, die dies mit sich bringt. Sehenswert ist der Film auf jeden Fall, primär für Cineasten und alle, die Japans Filmgeschichte analysieren. Weniger wissenschaftlich herangehende Zuschauer können mit dem düsteren Werk etwas mehr Mühe haben, doch wer sich darauf einlässt, wird belohnt.

 

MEINE DVD
GB, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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