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2007
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Trickfilm
Japan 2007
Alternative Titel
Vexille - 2077 Japan Sakoku;
ベクシル -2077日本鎖国;
Bekushiru: 2077 nippon sakoku
Regie Fumihiko Sori
Drehbuch Fumihiko Sori und Haruka Handa
Sprecher Meisa Kuroki, Shosuke Tanihara, Yasuko Matsuyuki, Tetsuya
Kakihara, Akio Orsuka
Länge 109 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 6.2.08
© Bilder Shochiku / TBS,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Mitte des 21. Jahrhunderts ist Japan die treibende Kraft in der Entwicklung von
Robotertechnologie. Als die UNO ein Verbot für den Bau von Androiden durchsetzen
will, tritt Japan aus der Weltgemeinschaft aus. 2067 zieht sich das Land sogar
in die völlige Isolation zurück, niemand mehr darf ein- oder ausreisen, alle
Satellitenübertragungen werden geblockt. Nun, zehn Jahre später, wird den
Weltmächten klar, dass das japanische Industriekonglomerat "Daiwa Heavy
Industries" den Bau von Androiden aus Biometall vorangetrieben hat, die den
Menschen völlig ähnlich sind. Die US-Spezialabteilung S.W.O.R.D. will
gegen diesen Bruch internationaler Abkommen vorgehen und schleust die Agentin
Vexille Serra und ihren Partner Leon Fayden nach Japan ein. Dort werden die zwei
umgehend zu Zielscheiben der Waffen von Daiwa-Boss Saito. Während Leon
geschnappt wird, landet Vexille in Tokio in den Händen der Rebellin Maria.
REVIEW
Wie viele japanische Sci-Fi-Filme bereits die
Grenze zwischen künstlicher und menschlicher Welt ausloteten, ist gar nicht mehr
überschaubar. Vor allem im Anime-Bereich ist das Aufeinandertreffen von Realität
und Fiktion, von Metall und Fleisch, von Roboter und Mensch ein Dauerthema - man
denke nur an Klassiker wie "Ghost in the Shell". 2004 nahm sich auch der
Überraschungserfolg Appleseed einer
solchen Thematik an und dessen Produzent Fumihiko Sori will nun daran anknüpfen.
Sori übernimmt zum ersten Mal seit seinem Debüt, dem leicht überschätzten
Realfilm Ping Pong, auch wieder die Regie
und schuf, basierend auf einem Drehbuch von sich und
Appleseed-Schreiber Haruda Handa, einen
faszinierenden CGI-Film namens "Vexille", der Japans Tricktechnologie weiter
voran bringen dürfte.
Im Brennpunkt des Interesses steht daher stets die Technik. Bemerkenswert ist, dass die Japaner in manchen Belangen an westliches Niveau angeknüpft haben. So sind die Bild-Hintergründe reichhaltig und die Actionszenen von beeindruckender Dynamik. Wo es noch stark klemmt, sind die Figuren an sich. "Final Fantasy" hat jetzt auch schon bald sieben Jahre auf dem Buckel, schlägt die hier gezeigten Menschen aber mit Leichtigkeit. Natürlich ist der von Sori gewählte Stil nicht der gleiche wie der Fotorealismus in "Final Fantasy" - doch umso besser sollte die Animation sein, denn die leicht abstrahierten Figuren machen es den Animatoren leichter, da man als Zuschauer ja nie überzeugt werden muss, dies seien "echte" Menschen. Die vom Anime-Kino inspirierten Gesichter sind jedoch ausdruckslos, die Augen leblos. Hier geht viel verloren.
Dass die Charaktere selbst auch nicht sehr spannend sind, schadet dem Film weiter. Die interessanteste Figur ist Maria, die viel zu spät vorkommt und nicht zur Hauptperson avanciert. Dieser Job gehört der deutlich faderen Vexille. Ihre grossen Augen sind zwar ein hübscher Anblick, aber was hinter ihnen so tickt, bleibt weitgehend ein Mysterium. Weil die Personen in "Vexille", von Rebellen über Agenten bis Gegnern, nicht sonderlich interessant sind, entwickelt der Film auch ein paar Längen. Die werden zum Glück von der Action weggefegt, denn die hat es in sich.
So gibt es virtuose Schiessereien, heftige Explosionen und Attacken von riesigen Würmern aus Altmetall, die jenen aus Frank Herberts "Dune" ein wenig zu stark ähneln. Inspiration holt der Film übrigens nicht nur von "Dune", auch das Game "Halo" oder die Militärtechnik von Robert A. Heinleins Roman "Starship Troopers" werden verbraten, dazu eben ein paar Jahrzehnte Anime-Philosophie rund um Mensch und Maschine. Der Plot an sich ist durchaus noch spannend, doch für alle, die ein paar Animes in diesem Bereich gesehen haben, offeriert er nicht mehr viel Neues. Immerhin schafft es die Überraschung zur Filmmitte, die erklärt, wie es um Japan steht, doch noch zu faszinieren. In diesen Szenen schwingt auch Kritik an Japan und seiner Technikfixierung mit, was "Vexille" zum moralischen Werk erhebt.
Gross das Hirn einschalten muss man aber trotzdem nicht. Die Ideen werden auf dem Tablett präsentiert, die Story baut auf gängigen Klischees auf, die meisten Charaktere bleiben Stereotypen und die Rückblenden zwischen Maria und Leon sind ebenso nutzlos wie oberflächlich. "Vexille" ist aber auf jeden Fall sehens- und hörenswert, wegen seinem Tempo, seiner Action, seiner Bildgestaltung und seinem Soundtrack des DJs Paul Oakenfold ("Swordfish", "The Matrix Reloaded"), der begleitet wird von Stücken der Bands Asian Dub Foundation, Basement Jaxx, Underworld und The Prodigy. Der revolutionäre Charakter von Appleseed, der ebenfalls 2D und 3D verband, ist diesmal weg, daher ist das Filmerlebnis weniger berauschend. Sci-Fi- und Cyberpunk-Fans kommen aber allemal auf ihre Kosten.
MEINE
DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 und Chinesisch 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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(Ddeutsche Fassung)
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