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2008
> VEER YODHA PRITHVIRAJ CHAUHAN
Zeichentrickfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Prithviraj Chauhan
Regie Rakesh Prasad
Drehbuch Rakesh Prasad
Produktion Sashikant Chheda
Songs Bapi-Tukul
Länge 82 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 10
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 18.5.08
© Bilder Gipsy,
Screenshots molodezhnaja
STORY
König Mohammed Ghori hält sein afghanisches Reich Ghanzi für das mächtigste und
prächtigste der Welt. Doch seine Wahrsagerkugel offenbart ihm, dass in Hindustan
die viel grösseren Schätze lagern. Also mobilisiert er seine Armee für einen
Kriegszug gegen Delhi. Er hat nicht mit der Macht des dortigen Herrschers
Prithviraj Chauhan gerechnet, der Ghoris Angriff zurückschlägt. Er nimmt den
Agressor gefangen, begnadigt ihn aber, wenn er schwört, nie mehr anzugreifen.
Ghori lügt - denn er greift noch 15 Mal an. Jedes Mal ohne Erfolg. Derweil will
sich der Rajput-Maharadscha Jaychandra aus Kannauj zum Kaiser von Indien
ausrufen. Prithviraj Chauhan anerkennt diesen Titel nicht und beschämt
Jaychandra gleich doppelt, als er dessen Tochter Sanyogita mit sich nimmt und
sie heiratet: Die beiden liebten sich schon lange. Der vor Wut tobende Herrscher
tut sich deshalb mit Ghori zusammen, um Prithviraj anzugreifen.
REVIEW
Die Produzenten des Computertrickfilms
Krishna haben wohl eingesehen, wie schlecht der Look
ihres letzten Films war und haben für "Veer Yodha Prithviraj Chauhan" auf
klassischen Zeichentrick zurückgegriffen. Eine gute Idee, sehen die Bilder doch
um einiges ansprechender aus - nur leider noch immer nicht wirklich gut. Die
Animation ist leidenschaftslos, die Gesichter ausdrucksarm. Das simple Design
macht viel Reiz zunichte. Und selbst wenn die Geschichte besser ist, als in den
jüngeren indischen Animationsfilmen, die sich stets um nervige Junior-Helden
drehten (Luv & Kush, Bal
Ganesh, Krishna), so reicht es auch hier knapp
nicht zu mehr als zwei Sternen.
Story besser? Schon nur der Umstand, dass der Held diesmal erwachsen ist, bewahrt die Zuschauer vor lästigen kleinen Bälgern, die trotz ihrer Arroganz zu Ikonen stilisiert werden. Prithviraj Chauhan (1168-1192), der vorletzte hinduistische König von Delhi, ist ein imposanter Mann und den Heldenstatus nimmt man ihm auch ab. Trotz viel Pathos und Angeberei ist er wenigstens keine Nervensäge. Zudem hat der Plot seine dramatischen Momente, vor allem gegen Schluss. Auf der anderen Seite lähmen doch immer noch sich wiederholende Muster die Geschichte, ebenso wie alberne Nebenfiguren und ein etwas fragwürdiges Ende.
Nicht nur das Finale ist fragwürdig, auch manch anderes in dem Werk. Ist es etwa nötig, dass bei den Kampfszenen so viel Blut fliesst? Natürlich handelt es sich nicht um Fontänen oder Splatter, doch für Kinder ist wohl auch das Mass hier etwas zu viel. Noch mehr stört der bedingungslose und völlig unspektakuläre Anschauungsunterricht in Sachen Sati. Das ist jene "Tradition", nach der sich eine Frau nach dem Tod ihres Mannes in den Flammen selbst das Leben nimmt. Im Film wird dies als grösstes Zeichen von Hingabe und Treue einfach so akzeptiert, ja sogar als glückseliger Moment inklusive kitschigem Pop-Song zelebriert. Solch eine Handhabe ist mir ein wenig zu salopp. Sati sollte in der heutigen Zeit kontroverser betrachtet werden.
"Veer Yodha Prithviraj Chauhan" betreibt aber durchs Band Schwarzweissmalerei. Böse Moslems, gute Hindus - nur durchbrochen durch Jaychandra, der wegen seines Machtdenkens unter den Hindus das schwarze Schaf darstellt. Feige Krieger, mutige Krieger. Weisse Helden, dunkelhäutige Schurken. Alles mit einem zu ärgerlichen Hauch von Nationalismus, was auch im Abspann-Lied nochmals auffällt. Weil der Film immerhin ein gutes Tempo aufweist, regt man sich nicht zu lange auf. Das ändert nichts dran, dass auch dieser Trickfilm wieder missglückt ist: Billig gemacht, inhaltlich manchmal fragwürdig - das braucht man nicht. Und wer will schon einen Film empfehlen, in dem die Kinder zusehen müssen, wie das einzige sprechende Tier (eine Eule) mit Pfeil und Bogen abgeschossen wird? Na also.
PS: Der Film debütierte auf DVD und am Fernsehen (Star TV), lief jedoch nicht im Kino.
MEINE DVD
Gipsy (USA), Code 0, NTSC
Bild:
Letterboxed Widescreen
Ton:
Hindi, Englisch, Tamil, Telugu 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Unscharfes, meist stark
verpixeltes Bild. Song im Vorspann nicht untertitelt)
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