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Erotikkomödie
Japan / Deutschland 2011
Alternative Titel Onna no kappa; Underwater Love - A Pink Musical
Regie und Drehbuch Shinji Imaoka
Produktion Stephan Holl
Kamera Christopher Doyle
Drehbuch Sawa Masaki, Yoshiro Umezawa, Ai Narita, Mutsuo Yoshioka, Fumio
Moriya
Länge 83 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 28.11.2011
© Bilder Rapideyemovies, Screenshots molodezhnaja
STORY
Sie mögen Gurken und Sumo, leben in Feuchtgebieten, haben einen Panzer auf dem
Rücken und eine Glatze auf dem Kopf, die immerzu feucht sein muss: die
mythischen Kappas. Auch Tetsuya Aoki (Yoshiro Umezawa) ist zu einem Kappa
geworden, nachdem er in der Schule jung starb. Nun trifft er in dieser Gestalt
eine alte Kollegin wieder: die 35-jährige Asuka Kawaguchi (Sawa Masaki), die in
einer Fischfabrik arbeitet und vom Leben bisher enttäuscht wurde, nicht zuletzt
wegen ihres biederen Verlobten und Chefs Hajime (Mutsuo Yoshioka). Aoki mischt
ihr Liebesleben gehörig auf.
REVIEW
Japanische Exportschlager gibts in der
Filmindustrie einige. In den meisten Fällen hiess das: amerikanische Remakes -
siehe J-Horror. Beim Funsplatter hingegen,
wo sich die Fans besonders im Westen drum rissen, lautete das Kredo eher
Co-Produktionen mit Amerika. Und nun ist der Pinkfilm
dran. Die erotischen, kurzen und oft einfallsreichen Filmchen sind zwar noch
immer in der Heimat der Renner, aber das Ausland hat angebissen, wie man anhand
der vielen Releases sehen kann. Das deutsche Label Rapideyemovies ging nun einen
Schritt weiter und co-produzierte einen Pinkfilm gleich selbst. Und nicht etwa
irgendeinen!
Mit Shinji Imaoka sass ein Genre-erprobter Mann auf dem Regiestuhl, der unter
anderem den gefeierten The Tender
Throbbing Twilight inszenierte. Als Kameramann agierte der weltberühmte
Virtuose Christopher Doyle und der Soundtrack stammt vom Berliner
Synth-Poper-Duo Stereo Total. Und nicht zuletzt ist "Underwater Love" ein
Musical. Das lässt doch aufhorchen - Sex,Lieder, Kappas, Doyle. Eine
Kombination, die auch ein wenig länger dauern darf als gewohnt: Mit 83 Minuten
ist es ein Pinkfilm am obersten Ende der Laufzeit-Skala. Und hat es sich
gelohnt?
Auf jeden Fall! "Underwater Love" hat seine Schwächen, doch viele davon sind
direkte Folgen der Low-Budget-Produktion. Doch steigt man auf diesen Stil ein,
bietet der Film ungeheuer viel Spass. Das gilt schon mal besonders für die
Musical-Sequenzen, bei denen die Akteure nie synchron singen und die
Choreografie grundlegend versagt. Aber allen ist die Freude anzusehen. Zudem
lockern die Szenen alles auf. Die Lieder singt Stereo Total selbst - auf
japanisch und mit Akzent.
Auch auf Doyle ist Verlass. Der Australier war einmal für die edelsten Bilder
des Hongkong-Kinos verantwortlich. Doch diese Zeiten sind vorbei, seitdem er
sich der digitalen Kamera verschworen hat. Er komponiert noch immer famos, aber
das Edle und Elegante ist weg. In diesem Falle stört das kaum: Doyle, wegen dem
der Dreh fünfeinhalb Tage statt der Pink-üblichen fünf dauerte, betont das
Framing und Blocking (typisch Doyle ist die Türe bei der Sexszene, die fast die
Hälfte des Bildes einnimmt). Auf jeden Fall ein hübscher Anblick.
Der Sex selbst ist nicht umwerfend erotisch. Einmal kommt ein pummeliges Mädel
mit Sonnenbrand zum Einsatz. Und beim Kappa ein übergrosses
Phallus-Ding, das
die Frau ohne mit der Wimper zu zucken oral liebkost. Es geht hier ja auch nicht
um Erotik, es geht um das Überraschende. Und dazu tragen auch andere Sachen bei,
etwa die rettende Analperle oder der Todesgott im Hippie-Erscheinungsbild. Die
Akteure machen diesen Schabernack lustvoll mit, das strahlt die ganze Zeit lang
viel Charme aus.
"Underwater Love" ist denn auch weniger ein Film über Sex als einer über Liebe
und das Leben. Billig, absurd, ja gewollt amateurhaft - aber gibt man sich dem
hin und akzeptiert den recht offenherzigen Sex als Teil des Ganzen, dann ist
dies ein überaus herzlicher und erfrischender Film. Für Pink-erprobte Zuschauer
sicher keine Offenbarung, weil es vieles hier schon ähnlich gab. Aber
Unterhaltung ist für Einsteiger und Kenner garantiert. Music start! Fun start!
MEINE
DVD
Grossbritannien, Code 2, PAL
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch 5.1 mit englischen Untertiteln.
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amazon.co.uk (Liefert aus GB)
EXTERNE LINKS
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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