Truck (Südkorea, 2008)

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Horrorfilm
Südkorea 2008
Alternative Titel Teureok; 트럭

Regie Kwon Hyeong-jin
Darsteller Yu Hae-jin, Jin Ku, Lee Chae-yeong, Lee Joon-ha, Kim Joon-bae

Zuschauer 550'000
Länge 95 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Der verwitwete Truck-Fahrer Jung Chul-min (Yu Hae-jin) kümmert sich liebevoll um seine siebenjährige Tochter Da-young (Lee Joon-ha). Da sie einen Herzfehler hat, braucht sie viel Pflege. Eines Tages bricht sie beim Spielen zusammen. Ohne neues Herz kann sie nicht mehr überleben. Doch die Operation kostet $60'000. Chul-min verschuldet sich massiv und hat trotzdem nicht genug Geld. Daher lässt er sich zu einem Pokerspiel überreden, bei dem er jedoch übers Ohr hauen lässt und noch mehr Schulden anhäuft. Er dreht durch und landet bei seiner Wutattacke im Zimmer eines Gangsterbosses (Kim Joon-bae), der gerade ein halbes Dutzend Menschen umgebracht hat! Chul-min lässt sich überreden, die Leichen zu entsorgen, dafür würden seine Schulden getilgt. Auf halbem Weg zu seinem Zielort sieht er ein verunfalltes Polizeiauto und nimmt kurz darauf einen jungen Cop an Bord. Es dauert nicht lange, bis er erkennt, dass der Kerl niemand anderes ist als der gesuchte Serienkiller Kim Young-ho (Jin Ku).

REVIEW
Wer auf Plausibilität aus ist, sollte um diesen Film einen grossen Bogen machen. My Piano-Regisseur Kwon Hyeong-jin schert sich in seinem zweiten Spielfilm nicht gross um Glaubwürdigkeit, sondern schildert konsequent ein Szenario, bei dem sich die Schlinge immer enger um den Hals des Protagonisten zieht. Ich hatte am Anfang gleich mehrfach das Verlangen, Richtung Fernseher zu rufen. "Mach das nicht!". "Du dummer Kerl!". Diese Ausbrüche hat man als Filmfan meist dann, wenn sich Figuren in Klischeesituationen begeben und man genau weiss, was blüht. Handlungen also, die in Filmen wie "Scream" persifliert wurden. Doch solche Szenarien haben deshalb auch ihren Reiz, weil sie das Publikum involvieren. Man weiss, der arme Chul-min reitet sich in die Scheisse. Und ihm dabei zuzusehen, peitscht richtig auf.

Denn der Mann sinkt ins Bodenlose. Er meint es nur gut, doch ein Schicksalsschlag folgt dem nächsten, regelrecht im Minutentakt. Und wenn es tiefer nicht mehr zu gehen scheint, als er einen Laster voller Leichen transportieren muss, bürdet ihm "Truck" den letzten Schock auf: einen Killer. Erst dann avanciert das Werk zum Highway-Horror der Marke "Hitcher" und lebt von der bedrohlichen Zwangslage des Protagonisten. Er braucht Hilfe, um zu überleben, doch Hilfe kann er keine beanspruchen, schliesslich ist sein Laster beladen mit toten Menschen. Ja, das alles ist höllisch konstruiert. Doch ich für meinen Teil war engagiert bei der Sache.

Das liegt sicher auch an Kwons kompetenter Inszenierung, die mit einem düsteren Look protzt und kurzweilige Montage bevorzugt. Langatmigkeit ist ausgeschlossen. Und auch die Akteure tragen ihren Teil zum Gelingen bei: Yu Hae-jin (Small Town Rivals) ist geradezu ideal besetzt als Naivling, der sich immer gröbere Probleme auflädt. Man muss einfach Mitleid mit ihm haben. Der junge Schönling Jin Ku (Epitaph) dagegen gibt treffsicher kalt den Killer. Seine psychologische Zeichnung ist absolut oberflächlich und darin steckt eines der Mankos des Films - doch als Killermaschine und Antagonist des Films ist Young-ho allemal geeignet.

Weniger gut sieht es mit dem Finale aus. Da holpert das Drehbuch und es fehlen jene Spannungselemente, die den Anfang des Films so abwechslungsreich machten. Der "Truck" verliert an Zugkraft, das Interesse schwindet - bis hin zum etwas konventionellen Ende. Damit qualifiziert sich dieser Roadmovie-Horrorthriller keinesfalls für die Ränge, doch davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Er ist ein kleiner, halbwegs feiner Reisser mit zwei sehenswerten Stars und einer routinierten Inszenierung, die trotz Glaubwürdigkeitsdefizit stets bei Laune hält.

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

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