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2016
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Horrorfilm
Südkorea 2016
Alternative Titel Busanhaeng; 부산행
Regie, Drehbuch Yeon Sang-ho
Darsteller
Gong Yoo, Kim Soo-an, Jung Yu-mi, Ma Dong-seok, Choi Woo-sik, Ahn So-hee, Kim
Eui-sung
Zuschauer 11'563'800
Länge 113 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 16.3.2017
© Bilder Next Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der Fond-Manager Seok-woo (Gong Yoo)
ist geschäftlich erfolgreich, doch privat liegt sein Leben in den Brüchen: Die
Frau hat ihn verlassen und Tochter Su-an (Kim
Soo-an) würde lieber gerne bei Mama bleiben. Für den Geburtstag
der Kleinen bringt er sie zur Mutter. Dazu besteigen sie den Schnellzug von
Seoul nach Busan. Den nimmt in letzter Sekunde auch eine junge Frau (Shim
Eun-kyung), die einen Zombie-Virus in sich trägt! Schon bald infiziert sie
weitere Passagiere. Seok-woo und Su-an gelingt es mit anderen Reisenden - unter
anderem dem Wrestler Sang-hwa (Ma Dong-seok), seiner schwangeren Frau Sung-kyung
(Jung Yu-mi), Baseballspieler Young-guk (Choi
Woo-sik), Cheerleader Jin-hee (Ahn
So-hee) und CEO Yong-seok (Kim
Eui-sung) - sich in sicheren Abteil zu verschanzen. Da hält der
Zug an einem vermeintlich sicheren Bahnhof. Doch auch dort ist das Zombie-Virus
bereits ausgebrochen.
REVIEW
Das Zombie-Genre ist übersättigt, keine Frage. Aber
wenn ein Regisseur sich dem Thema mit Energie und ein paar neuen Ideen annimmt,
dann sind die lebenden Toten allemal für einen Hit gut. "Train to Busan" war in
seiner Heimat sogar ein Grosserfolg mit über 11 Millionen Zuschauern, und es
fällt nicht schwer, zu sehen, warum.
Regisseur und Drehbuchautor Yeon Sang-ho (King
of Pigs), der hiermit seinen parallel entstandenen Anime "Seoul
Station" (2016) weiterspinnt und gleichzeitig sein Realfilm-Debüt gibt, weiss
genau, was die Zombiefilme vor ihm schon gemacht haben, und nutzt sozusagen das
Best-of für seine Zwecke. Klaustrophobie; rasend schnelle Verbreitung; ein
Grüppchen Menschen, das sich wehrt; überforderte Behörden; und natürlich Blut.
Den Kern von "Train to Busan" bildet schlauerweise die Vater-Tochter-Story, denn damit ist von Anfang an ein Identifikations-Punkt gesetzt. Doch Yeon baut geschickt ein Drumherum auf, das zwar klischeehaft erscheinen mag, aber sehr effizient funktioniert. Wie in vielen der besten Zombie-Filme seit George A. Romeros Klassikern kommt dabei der Hauch von Sozialkritik auf. Vor allem die Klassenunterschiede spielen immer wieder in die Story, und mehr als einmal erinnert das deswegen an den ebenfalls koreanischen Zug-Knüller Snowpiercer. Und Yeon ist schlau genug, die Stereotypen hin und wieder zu brechen. Zwar ist zum Beispiel CEO Yong-seok ein richtiges Arschloch, aber es gibt Momente, in denen er sein Handeln relativiert.
Auch das Ende unterwandert diesbezüglich die Klischees ein wenig. Abseits der dramaturgischen Stärken ist "Train to Busan" einfach auch ein höchst packender Horror-Reisser. Die Zombies sind schnell und bedrohlich, ihre Energie generieren sie aus der Masse ähnlich wie in "World War Z". Und die Apokalypse droht rundherum, was immer wieder durch brennende Städte angedeutet wird. Yeon Sang-ho hat das Epische, das Globale, also immer im Blick, fokussiert aber dennoch das Persönliche und Private. Inszenatorisch weiss er genau, wie er seine Frames zu füllen hat: Das Setting in einem Zug mag langweilig erscheinen, doch wegen seines Backgrounds als Trickfilm-Künstler, versteht er den Bildaufbau trotz diesen Limitationen bestens.
"Train to Busan" ist nur selten wirklich unheimlich,
vielleicht auch, weil er fast komplett bei Tag spielt - etwas, was ich ihm nicht
vorwerfe, sondern eher anrechne, denn es braucht Mut, den Horror so deutlich zu
zeigen, ohne dass Schatten und Dunkelheit jede Einstellung kaputt machen. Doch
reiner Horror ist hier wohl sekundär, denn der Film vereint kurzweilig und
inszenatorisch raffiniert klassische Zombie-Motive mit Sozialkritik, bewegendem
Drama und apokalyptischer Stimmung. Manchmal muss man das Genre eben nicht neu
erfinden, sondern einfach alles, was davor kam, so geschickt zusammensetzen, wie
hier.
EXTERNE LINKS
imdb.com
Hancinema
Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net
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