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Trickfilm. USA 2010
Alternativer Titel -

Regie Lee Unkrich
Drehbuch Lee Unkrich, John Lasseter, Andrew Stanton, Michael Arndt
Produktion Darla K. Anderson
Ausführender Produzent John Lasseter
Musik Randy Newman
Sprecher (E) Tom Hanks, Tim Allen, Joan Cusack, Don Rickles, Ned Beatty, Michael
Keaton, Wallace Shawn, John Ratzenberger, Estelle Harris, Jodi Benson, John Morris
Sprecher (D) Michael "Bully" Herbig, Christian Tramitz, Rick Kavanian
Länge 103 Min.

Kinostart (USA) 18.06.2010
Kinostart (CH) 29.07.2010

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
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©  Text Marco, molodezhnaja 30.6.10
©  Bilder Walt Disney, Screenshots molodezhnaja


STORY
Andy ist nun 17 und wird bald aufs College gehen. Für sein Spielzeug aus Kindertagen hat er keinen Bedarf - Buzz Lightyear, Mr. Potatohead, Jessie & Co. sollen darum auf dem Dachboden landen. Einzig Lieblingspuppe Woody darf mit an die neue Schule. Doch durch ein Missgeschick landet das Spielzeug im Abfall. Die frustrierten Freunde beschliessen gegen Woodys Willen, Andy den Rücken zu kehren und sich in den Sunnydale Kinderhort bringen zu lassen. Dort erwartet sie der freundliche Bär Lotso und es scheint, als würde endlich wieder mit den Spielzeugen gespielt. Woody jedoch will Andy treu bleiben und verduftet. Dadurch bekommt er nicht mit, dass seine Freunde Lotsos düsteren Plänen auf den Leim gegangen sind.

 

REVIEW
Bei "Toy Story 2" standen die Vorzeichen nicht gut, schliesslich sollte er billig für den Videomarkt produziert werden. John Lasseter griff jedoch ein und machte das Werk zum Kinofilm. Mit bombastischen Erfolg, auch künstlerisch, denn Teil zwei schlug anno 1999 sogar den revolutionären Erstling von vier Jahren zuvor in Sachen Drehbuch und Action. Dieses Doppelpack diente den Computerkünstlern von Pixar fortan als Vorzeigeprodukte. Walt Disney, die mit Pixar einen Veröffentlichungs-Deal hatten, der Fortsetzungen nicht einschloss, witterte eine Geldquelle - und begann, Teil 3 zu entwickeln. Ohne Pixar.

Doch nach dem Aufkauf von Pixar durch Disney wurde John Lasseter neuer Leiter der Animationsabteilung beim Maus-Giganten und in dieser Funktion trat er abermals an, um seine geliebte "Toy Story"-Reihe zu retten. Auch wenn also die Vorzeichen auch bei "Toy Story 3" schlecht standen, so ist das Resultat umwerfend. Nicht nur das, er schlägt abermals die beiden Vorgänger und schwingt sich zu einem der besten Filme hoch, die jemals von Pixar gedreht wurden. Das will etwas heissen, denn Pixar ist die einzige Produktionsstätte dieser Welt, die bisher nur Filme drehte, die entweder sehr gut oder dann grandios waren.

"Toy Story 3" ist grandios. Lee Unkrich, der das Zepter von Lasseter als Regisseur übernahm, inszeniert das Drehbuch, das er mit einigen der besten Köpfe von Pixar verfasst hat, mit ungeheurem Tempo, viel Witz und viel Gefühl. Schon die Eröffnungssequenz im Wilden Westen reisst vom Hocker und führt die geliebten Charaktere, die wir 11 Jahre zuvor letztmals gesehen habe, sofort wieder ein. Danach wird die Story rasch aufgegleist, neue Probleme tauchen auf, neue Figuren werden vorgestellt, und ehe wir nach Luft schnappen können stecken wir in einem Ausbruchsfilm der Extraklasse.

Bei jedem anderen Film wäre das der Höhepunkt. Hier toppt Unkrich alles spielend nochmals. Die Sequenzen, in denen die Spielzeughelden in der Müllverbrennung landen? Absolut genial - für kleine Kinder etwas erschreckend, aber meisterhaft in allen Belangen. Wenn "Toy Story 3" einen Nachteil hat gegenüber den jüngeren Geniestreichen "Ratatouille" und "Wall-E" dann ist es die Optik: Jene beiden waren inszeniert wie Spielfilme mit wahrhaft göttlichen Bildern. Hier jedoch war die kunterbunte Farbpalette vorgegeben aus den ersten zwei Teilen und mit edler Bildgestaltung war nicht viel zu machen. Um so erstaunlicher, dass trotzdem alles so toll aussieht und v.a. besagte Müll-Szene visuell fasziniert.

Optik gelungen, Animation sowieso vorzüglich, der Witz raffiniert, die Spannung enorm, die Action mitreissend - dass dabei auch noch Zeit bleibt, den Zuschauern Tränen zu entlocken, grenzt fast an ein Wunder. Doch "Toy Story 3", der mit Themen wie Älterwerden und Ende der Kindheit hantiert, schaffte dies bei mir mühelos. Als etwa die "Toys" in der Müllverbrennung im Angesicht des Todes ihre Hände halten, ist schon mal allergrösstes Kino. Und wie sie später einsehen müssen, dass ihr Leben (genau wie jenes von Andy) nun nicht mehr dasselbe sein wird, wie zuvor, ist derart rührend, dass nur Zyniker da hart bleiben.

Manche Kritiker attestierten jenen Szenen Sentimentalität, doch das greift zu kurz. Es steckt vielmehr Lebensweisheit drin, serviert mit viel Emotionen und vor allem Figuren, die wir ungeheuer lieb gewonnen haben. Hier haben Charaktere aus Pixeln mehr Menschlichkeit, mehr Seele als alle anderen Charaktere dieses bisherigen Kinojahres. Das ist vielleicht das Unglaublichste, was Pixar immer und immer wieder hinkriegt. Und darum haben sich Woody, Buzz & Co. auch ihre Tränen verdient. Lob dementsprechend auch an die Stimmengeber von Tom Hanks und dem grandiosen Tim Allen bis zu den Neulingen - wie Michael Keaton als Ken.

Die besten Szenen aus diesem Meisterwerk herauszusuchen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Die Müllverbrennung. Der Ausbruch. Das Finale. Die Anfangssequenz. Buzz' Spanisch-Einlagen. Die Einführung von Sunnydale. Der Gastauftritt von Totoro (!) - es ist alles. So. Umwerfend. Am Ende ist man beinahe erschlagen angesichts der schieren Fabulierlust, der lebendigen Charakterzeichnungen und der prallen Freude am Kino. Pixar mag Qualität im Animationsbereich beinahe patentiert haben und daher erwartet man von ihnen eh tolle Filme. Doch dass sie immer und immer wieder buchstäblich für grosse Augen und offene Münder sorgen, das ist einfach ungeheuer frech. Und schön. Wir leben in einem goldenen Zeitalter der Animation, in dem Pixar zu den leuchtendsten Exponenten gehört. Und "Toy Story 3" ist einer ihrer funkelndsten Sterne.

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com


 

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