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Kinderfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel Toonpur Ka Superhero; Toonpur Ka Super Hero

Regie Kireet Khurana
Drehbuch Raagi Bhatnagar, Kireet Khurana nach einer Story von Kireet Khurana
Produktion Krishika Lulla, Kumar Mangat Pathak
Songs Anu Malik
Kamera Nirmal Jani
Choreografie Raju Khan
Darsteller Ajay Devgan, Kajol, Amey Pandey, Chinky Jaiswal, Tanuja, Raza Murad,
Sanjay Mishra, Mukesh Tiwari, Delnaaz Paul, Vivek Vaswani, Sanjay Dutt (Erzähler)
Länge 95 Min.

Kinostart 24.12.2010
Box office classification
Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 19.1.2011
©  Bilder Eros Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Aditya Kumar (Ajay Devgan) ist einer der grössten Stars in Bollywood. Wegen seiner Karriere hat er kaum mehr Zeit für seine Familie - Ehefrau Priya (Kajol), Sohn Kabir (Amey Pandey) und Tochter Raima (Chinky Jaiswal
). Eigentlich wäre er gerne ein liebender Vater und Ehemann, aber immer kommt etwas dazwischen. Eines Tages wird der Superstar von einigen Trickfilmfiguren gekidnappt und in ihre Welt entführt: Die Kreaturen nahmen  Adityas Filmrollen für bare Münze und hoffen nun, er möge den guten Toonasurs im Kampf gegen die bösen Devtoons beistehen. Zuerst will sich Aditya vor der Verantwortung drücken und fliehen. Doch als er erkennt, dass dies die Chance ist, sich und seiner Familie zu zeigen, was er drauf hat, führt er den Kampf an.

 

REVIEW
Die Vermischung von Cartoon- und Realwelt ist keine einfache Sache: Es stehen Figuren in derselben Welt, die fundamental verschieden aussehen und handeln. Es braucht von einem Regisseur schon sehr viel Geschick, das hinzukriegen. Ein paar gelungene Beispiele? Der Klassiker "Who Framed Roger Rabbit?", der Kultfilm "Tron", der superschräge "Cool World". Denen gegenüber steht eine ganze Reihe von weniger gelungenen Werken. Und genau dort darf sich nun "Toonpur Ka Superrhero" einreihen. Das Herzensprojekt der Bollywood-Star-Eltern Kajol und Ajay Devgan ist ein halbgarer und belangloser Mix.

Der Animator Kireet Khurana, der hiermit auch sein Spielfilmdebüt gibt, klaut allerorts Ideen zusammen und vermengt sie zu einem austauschbaren Fliessbandprodukt von bescheidener künstlerischer Vision und cineastischer Virtuosität. Hinhalten müssen unter anderem Ideen aus den oben genannten Filmen, aber auch die "Spy Kids"-Filme und der zauberhafte "Pleasantville" halfen dem limitierten Einfallsreichtum der Macher auf die Sprünge. Nicht nur das: Der Schurke reitet auf einem Motorrad à la "Ghost Rider", im Finale muss "Matrix" herhalten und die Trickfigur Gappi ist in Form, Kleidung und Name eine offensichtliche Anspielung an den Komponisten Bappi Lahiri, der sich im Goldkettchenträger erkannte - und erfolglos Klage einreichte.

Letzteres wäre der geschickteste Weg gewesen: Anspielungen auf Bollywood, Seitenhiebe auf die Filmindustrie, Trick-Parodien von realen Stars. Doch "Toonpur Ka Superrhero", der sich aus unerklärlichen Gründen mit Doppel-R schreibt,  nutzt keine dieser Chancen, sondern präsentiert das Offensichtliche. Zum Zug kommen die ältesten Klischees von Gut gegen Böse, die Comic-Figuren haben die Persönlichkeit von gebrauchten Topflappen und Ajay Devgan interagiert nur selten wirklich mit dieser Welt. Eingebaut ist er ok, er bewegt sich ganz passabel - aber weil die Animation auf dem Niveau von ca. 1995 stehen geblieben ist, macht nichts davon Lust aufs Anschauen. Das färbt sogar auf Kajol ab, die selten so blass eine Mama spielte. Nicht mal mit ihrer eigenen Mutter Tanuja, die für Sekunden vorbeiguckt, baut sie Chemie auf.

Und so ist man überaus dankbar, dass der Film nur etwa eineinhalb Stunden dauert. Länger, und er wäre eine Tortur geworden wie schon das letzte Devgan'sche Kinderprojekt Raju Chacha, das qualitativ absoff und an den Kinokassen zum Glück genauso scheiterte. Ein wenig hat das Star-Ehepaar dazugelernt, denn "Toonpur" ist besser. Da jedoch die Mängel noch überwiegen, ist auch der diesmalige Flop verdient. Es ist etwas schade, auf einem Film herumzutrampeln, der immerhin nicht denselben Held-liebt-Heldin-und-bekämpft-Gefahren-Unsinn zeigt, sondern mutig andere Genres anpackt, die in Bollywood zu kurz kommen. Doch wenn die Qualität nicht stimmt, dann wäre ein Lobgesang fehl am Platz.

Gut ist er eben nicht, dieser Superrrrhero. Billige Animation, vorhersehbare Story, eher fade Musik, lustloses Design, fehlende Spannung und schlechte Trickfiguren - das sorgt rasch für  Desinteresse. Und wenn am Ende die Helden wie in einem Computerspiel die Schurken kaputt machen und dafür noch Punkte kriegen, dann ist dies auch noch moralisch etwas fragwürdig, zumal doch vorhin noch Gandhi'sche Werte angepriesen werden und diese danach im Killen=Punkte-Rausch vergessen gehen. Ich habe nicht per se etwas dagegen, aber es passt in Erwachsenenfilme à la Kick-Ass und nicht in einen Kinderfilm, der zuvor noch eine pazifistische Ader vorgaukelte. Bollywood hatte eben schon immer seine Probleme mit Familienfilmen. "Toonpur" kehrt diesen Trend nicht um und kriegt nur mit unendlich viel Gnade 2½ Sterne.

 

SONGS
1) Jeetoge Tum - Gross angelegt und mit dem Hang zum Bombast, aber die Melodie bleibt nicht hängen (Javed Ali, Roop Kumar Rathod).
2) Mera Hero Aagaya / Rubdoot - Von den Lyrics her stark an den Plot gebunden, aber trotzdem nicht übel (Altaf Raja, Ajay Devgan, Sonu Nigam, Sudesh Bhonsle).
3) Lets go to Toonpur - Mittelmässige Mitsing-Fun-Nummer (Mumzy Stranger, Veronica, H-Dhami).

 

MEINE DVD
Eros Entertainment (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * *

 

BESTELLEN 
Induna (Liefert aus IND)
amazon.co.uk (Liefert aus GB)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (2½/5)
Rediff (2½/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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