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2010
> TERE BIN LADEN
Satire. Indien. Hindi
Alternative Titel तेरे बिन लादेन; تیرے بن لادن; Without You, Laden;
Your Bin Laden
Regie Abhishek Sharma
Drehbuch Abhishek Sharma
Produktion Aarti Shetty, pooja Shetty Deorza
Songs Shankar-Ehsaan-Loy
Kamera Santosh Thundiyil
Darsteller Ali Zafar, Pradhuman Singh, Piyush Mishra , Nikhil
Ratnaparkhi, Chirac Vohra
Länge 95 Min.
Kinostart 16.7.2010
Box office classification Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 18.10.10
© Bilder Walkwater,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Ausgerechnet kurz nach dem 11. September 2001 versucht der
Pakistani Ali Hassan (Ali Zafar), nach Amerika auszuwandern. Sein Vorhaben scheitert kläglich, weshalb er sieben Jahre später
immer noch als zweitklassiger Fernsehreporter in Karachi arbeitet. Da hat er
einen Geistesblitz, um zu Geld zu kommen, um seinen Traum doch noch zu
verwirklichen: Er dreht ein gefälschtes Video mit Osama Bin Laden! Als Double
lockt er den Hühnerfarmer
Noora (Pradhuman Singh) an Bord, der dem Terrorfürsten ähnelt. Und Hilfe beim
Dreh kriegt er von seinem Assistenten Gul (Nikhil Ratnaparkhi), dem
kommunistischen Radiomoderator Qureshi (Rahul Singh) sowie der Maskenbildnerin
Zoya (Sugandha Singh). Doch ihr Video hat ungeahnte weltpolitische Auswirkungen.
REVIEW
Bollywoods Kommentare zum Terrorismus waren
bislang eher ein Grund zum Fremdschämen. Die Anschläge vom 11. September wurden
plump als Hintergrund für Sentimentalität verheizt oder Terror war Auslöser für
anti-pakistanische Propaganda - ja selbst gut gemeinte Filme wie
My Name Is Khan haben ihre liebe Mühe, die
Welt nach 9/11 abzubilden, ohne in Vereinfachungen oder gar politische
Ahnungslosigkeit abzudriften. Man denke etwa an New York.
Doch nun kommt "Tere Bin Laden" und stellt wenigstens einen Teil der Hoffnungen
wieder her, dass nicht alle Terrorfilme Bollywood'scher Prägung eine Sache zum
Stirnrunzeln sind.
Warum? Vielleicht liegts ja am Genre, denn Regiedebütant Abhishek Sharma drehte eine Satire. So kann er es sich erlauben, mit Vereinfachungen zu arbeiten, mit Überspitzungen und sogar Albernheiten. Alles mit dem Ziel, gleichsam den Terror und Amerikas Reaktionen in die Pfanne zu hauen. Und dabei stets zu amüsieren. Die Veräppelung der Weltpolitik zieht dabei ganz weite Kreise: Die amerikanische Regierung kriegt ihr Fett weg, Pakistan genauso, aber auch die Terroristen oder all die Südasiaten, die unbedingt nach Amerika auswandern wollen. Nichts ist Sharma heilig - und das ist gut so.
Doch wäre er nur giftig und aggressiv, der Film würde nicht funktionieren. Es braucht zum Ausgleich etwas Charme, und der kommt primär von den Schauspielern. Der pakistanische Popsänger Ali Zafar ist zwar mimisch etwas eingeschränkt, aber durchs Band sympathisch. Er trägt den Film bestens. Die Show stielt ihm nur Pradhuman Singh als Osama-Double mit Flair für Hühner. Der Kerl ist köstlich. Nur noch Veredelung sind dann der gelungene Soundtrack des Trios Shankar-Eshaan-Loy, die solide Inszenierung und die angenehm kurze Laufzeit.
Hemmend auf den Genuss dürfte höchstens fehlendes Insider-Wissen sein. Das bezieht sich auf die Sprache, die stark mit Wortwitz arbeitet, welcher nur schwer übersetzbar ist. Und auf der anderen Seite auf kleine Seitengags, etwa der Name des Reisebüros, in dem Alis Freunde arbeiten - es heisst "Lashkar-e-Amreeka", eine Anspielung auf die Terrorgruppe "Lashkar-e-Tayyiba", die unter anderem in Kaschmir wütet und für die Anschläge in Mumbai im November 2008 verantwortlich war. Selbst wenn man solche Dinge nicht auf Anhieb entdeckt, kann man sich bei dem Film aber amüsieren.
Und darum gehts: etwas schmunzeln. Wirklich Bahnbrechendes liefert "Tere Bin Laden" ja nicht, weder an politischer Sprengkraft noch an cineastischem Wert. Er ist lediglich ein kleiner, kurzweiliger und amüsanter Film. Dass Pakistan und einige Länder des Nahen Ostens das Werk verboten hatten, grenzt daher an Lächerlichkeit - auf den Namen Osama Bin Laden wurde schlicht mit Panik reagiert. Und dass einige muslimische Länder mit dem Wort "Satire" so ihre liebe Mühe haben, ist auch nichts Neues. Ein bisschen Lärm um nichts, jedenfalls. Der Film steht über möglichen Vorwürfen und macht sich, ungewollt und indirekt, ja genau darüber etwas lustig. Nicht umsonst steht auf der DVD gross "offiziell verboten in Pakistan"! Yeah!
SONGS
1) Ullu Da Pattha - Flottes Stück während dem Vorspann (Ali
Zafar, Shankar Mahadevan).
2) Shor Sharaba - Rhythmisches Stück, das aber nur zu Montage-Zwecken verwendet wird (Suraj
Jagan).
3) Kukduk - Noch mehr Groove, noch mehr Montage (Master Saleem).
4) I Love Amreeka - Etwas plumper Song, der aber ins Ohr geht und bald gefällt
(Shankar Mahadevan, Ali Zafar, Akruti Kakkar).
5) Bus Ek Soch - Nette Ballade, aber nicht im Film (Ali Zafar).
MEINE DVD
Walkwater (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln (Songs ohne UT).
Disk Rating * * * (Satte Farben, solide Schärfe,
aber leichtes Rauschen und Blockbildung in dunkleren Szenen; Songs leider nicht
untertitelt)
BESTELLEN
Induna (Liefert aus IND)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (3½/5)
Rediff (3½/5)
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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