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Melodrama
Japan 2006
AlternativeTitel Angel; 天使

Regie Mayumi Miyasaka
Drehbuch Satoko Okudera nach dem Comic von Erika Sakurazawa
Darsteller Kyoko Fukuda, Asahi Uchida, Saori Koide, Masatoshi Nagase,
Hiromi Nagasaku, Megumi Sato, Yuki Otake, Naomi Nishida, Ei Morisako

Länge 117 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
o.A.

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. ..

©  Text Marco, molodezhnaja 14.4.07
©  Bilder KAM, Screenshots molodezhnaja


STORY
Ein stummer, weiblicher Engel (Kyoko Fukuda) schwebt zur Erde hinunter, um Gutes zu tun. Dafür verlangt sie nichts ausser ein paar Schlücken Gin Lime. Der erste, den sie auf die Strasse des Glücks führen will, ist Kato (Asahi Uchida), ein unscheinbarer Verkäufer in einem Supermarkt. Aber auch die suizidale Schülerin Mizuho (Saori Koide), eine Patchwork-Familie und zwei Köchinnen warten auf ihre "Rettung".

 

REVIEW
Die Kinoversion von Erika Sakurazawas Josei
- und Shojo-Manga "Tenshi" (2001) ist Kitsch pur. In fast allen Belangen gänzlich zugeschnitten auf junge, weibliche Zuschauer manövriert sich Regiedebütantin Mayumi Miyasaka durch eine dünne Story, die Fans in spontanes Entzücken versetzt - und allen anderen womöglich ein Zuckerkoma beschert. Hauptgrund für den Süssigkeits-Schub ist Kamikaze Girl Kyoko Fukada als strahlende Engelsgestalt mit Vorliebe für Gin. Wenn sie in hellem Licht ihre kleinen Flügelchen ausbreitet und mit grossen Augen Glück bringende Küsschen verteilt, verfehlt dies garantiert die angestrebte Wirkung nicht.

Da liegt denn auch nicht wirklich das Problem, schliesslich heisst der Film "Engel" und dieses leuchtende Glückswesen soll Quell von neugefundener Lebensfreude sein, welche Fukuda mit ihrem engelsgleichen Aussehen und viel cineastischer Magie auch durchaus ausstrahlt. Nein, Sorgen macht das Drumherum, flankiert durch oberflächliche Charaktere, zögerliche Inszenierung und eine mühsame Episodengeschichte. "Tenshi" mag ein paar nette Stellen aufweisen, vielleicht sogar einen Handlungsstrang, der funktioniert - doch als Ganzes ist es ein zielloses Melodrama voller kitschig verpacktem Nichts. Jede Seifenoper hat mehr Gehalt.

Besonders klebrig ist die Episode mit der kleinen Chii, deren Vater Yoshikawa (Hidden Blade-Star Masatoshi Nagase) nicht weiss, wie stark er seine Freundin Kasumi (Hiromi Nagasaku, Su-kia-da) an sich binden soll. Von grossen Kinderaugen über ein vor Glukose tropfendes Kinderlied ist hier alles drin. Etwas besser die Kato-Episode, in der die Engelsfrau auch ihren einzigen Lippenkuss austeilt - bei Frauen macht sie das nicht. Gänzlich nutzlos dagegen die Story der beiden Köchinnen, die zu nichts führt. Um Mizuho letztendlich dreht sich die vielleicht gelungenste Handlung, trotz den Suizid-Klischees. Mit dabei ist dort übrigens auch Yuki Otake (als ausgestossene Mitschülerin), die den Titelsong des Films beisteuerte.

Die zentrale Frage bei "Tenshi" ist denn eben gar nicht, ob er kitschig ist oder nicht. Wer hier keinen Kitsch erwartete, ist blind. Und wer keinen will, der sollte einen grossen Bogen darum machen. Doch Kitsch alleine ist noch kein Qualitäsmesser, weder nach oben noch nach unten. Vielmehr präsentiert diese Manga-Verfilmung ihren Kitsch auf zu zähe, oberflächliche und letztendlich auch langweilige Weise. Der Stoff für einen herzerwärmenden, kleinen Fantasyfilm für Mädchen, Melancholiker und Gefühlsüchtige wäre da gewesen, doch bei der Umsetzung hapert es. Das ist die Krux des Films, nicht sein Kitsch, nicht seine Sentimentalität, sondern seine Ideenarmut, seine Langeweile und sein Mangel an richtigem Charme.

 

MEINE DVD
HK, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1 mit englischen und chinesischen Untertiteln.

 

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Yesasia (Liefert aus HK)

 

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SCREENSHOTS

 


 

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