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> LE COLT CANTARONO LA MORTE E FU... TEMPO DI
MASSACRO
Italowestern. Italien /
Frankreich
Alternative Titel Django - Sein Gesangbuch war der Colt; Massacre Time;
Les colts chantèrent la mort... et ce fut; Le temps du massacre;
Django 3; Django - Hauch des Todes
Regie Lucio
Fulci
Drehbuch Fernando Di Leo
Produktion Oreste Coltellacci
Musik Coriolano Gori
Kamera Riccardo Pallottini
Schnitt Ornella Micheli
Darsteller Franco Nero, George Hilton, Nino Castelnuovo, Lynn Shane, John
M. Douglas
Länge 92 Min.
Kinostart 1966
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 21.11.2012
© Bilder Koch Media,
Screenshots molodezhnaja
STORY
1866 bekommt der Goldsucher Tom Corbett (Franco Nero) die Nachricht, dass er in
seine texanische Heimatstadt Laramie zurückkehren soll. Dort muss er erkennen,
dass sein Halbbruder Jeff (George Hilton) zum Alkoholiker geworden ist, weil
sich der reiche Scott-Clan die Familienfarm unter den Nagel gerissen hat. Junior
Scott (Nino Castelnuovo) und seine brutalen Schergen sorgen in der Stadt dafür,
dass niemand etwas dagegen zu sagen wagt. Tom lässt sich aber nicht so leicht
abspeisen und geht auf Konfrontationskurs.
REVIEW
Der erste von insgesamt drei Italowestern,
die der spätere Horrormaestro Lucio Fulci drehte: ein typischer Genrevertreter
mit staubigem Look, charismatischen Schauspielern, überzeichneter Gewalt und
rachegeladener Story. Dazu die verspielte Musik von Coriolano "Lallo" Gori
inklusive einem schön galoppierenden Titellied. Was hebt "Le colt cantarono la
morte e fu... tempo di massacro", der auf deutsch zu einem der vielen
Django-Klone umfunktioniert wurde (obwohl der nur kurz
zuvor erschien), vom Rest des ganzen Spaghettiwestern-Kanons ab? Eigentlich
nicht viel. Aber genug, um zu überzeugen.
Da wäre zum Beispiel das Drehbuch des Polizeifilm-Profis Fernando Di Leo. Indem
es zwei ungleiche Brüder ins Zentrum rückt, anstatt nur einen Einzelgänger auf
Solo-Mission, sorgt es für eine zusätzliche Dynamik. Auch die Beziehung zwischen
Held und Schurke ist speziell: In einer sehr intim gefilmten Szene scheint es,
als ob Vater Scott seinen damals kleinen Sohn nicht einfach nur nett behandelte,
sondern ihm eventuell auch sexuell nahe kam - und nun, wenn ein "neuer Sohn" in
Form von Tom auftaucht, wird die Eifersucht von Junior Scott gleich verdoppelt.
Nino Castelnuovo spielt Junior jedenfalls so schön gestört, dass viele Lesungen
möglich sind.
Franco Nero wirkt dagegen eher etwas zurückgehalten, aber er lebt von seinem
Charisma. Mehr zu tun hat George Hilton, der als Alkoholiker flotte Sprüche
reissen darf (und Tequila sehr rabiat dem Whiskey vorzieht). Er sorgt für einige
der bleibenden Momente des Films. Die anderen gehen an Castelnuovo, etwa als er
Franco Nero minutenlang auspeitscht. In der früheren deutschen Fassung war davon
fast drei Viertel herausgeschnitten, in voller Länge ist die Peitscherei so gut,
weil sie nicht zu enden scheint. Überhaupt geniesst Fulci die Gewaltszenen,
Kopfschüsse und dergleichen, aber er zelebriert sie noch nicht in ihren blutigen
Details, wie er es später so gekonnt machte.
Ansonsten viel Routine. Gewohnte Italowestern-Bilder. Gewohnte Klänge. Gewohntes
Gut-Böse-Schema. Gewohnt unwichtige, aber illustre Nebenfiguren. Nur Frauen
gibts erstaunlich wenig - also keine Prostituierte oder Liebschaft des Helden,
die wichtigste Figur ist die Mama von Tom und Jeff. Sozusagen das Sinnbild für
die herzliche Familie, während jene der Scotts von Hass und eben potentiell gar
dunkleren Geheimnissen geprägt ist. Ideen wie diese verleihen "Tempo di
massacro" mehr Facetten als üblich, und weil die von Lucio Fulci auch
cineastisch überzeugend umgesetzt werden, entstand ein starkes Stück
Westernkino.
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amazon.de (Liefert aus D)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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