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Erotikdrama
Japan 1976
Alternative Titel Kashin no irezumi: ureta tsubo; Mature Vase: Tattooed Vagina;
Tattooed core of flower;
花芯の刺青 熟れた壺

Regie Masaru Konuma
Drehbuch Kiyoharu Matsuoka
Darsteller Naomi Tani, Takako Kitagawa, Shin Nakamaru, Keizo Kanie

Länge 74 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16 (FSK. 18)

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 8.12.07
©  Bilder Kino, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die
verwitwete Puppenmacherin Michiyo Yoshino (Naomi Tani) lebt alleine mit ihrer Teenager-Tochter Takako (Takako Kitagawa). Als Michiyo eines Tages vom Besitzer des Puppenladens betäubt und vergewaltigt wird, erwachen in ihr lange verdrängte erotische Gelüste. Die werden ihr zum Verhängnis, als sie Takakos Freund Hideo (Shin Nakamura) trifft: Er ist der Sohn des Kabuki-Stars Ogata, der Michiyo einst entjungfert hat. Schnell entflammt Hideo in Michiyo die Leidenschaft und die beiden stürzen sich in eine Affäre.

 

REVIEW
Regisseur Masaru Konuma (Wife to Be Sacrified) gehörte zu den führenden Köpfen der Roman-Porno-Ära beim Studio Nikkatsu. Diese oft billig gemachten Sexfilme entstanden als Gegenbewegung zu den schwindenden Kinozuschauer-Zahlen in den 60ern und 70ern und führten zu einer ganzen Welle von Exploitation-Serien, vor allem die Pinky-Violence-Werke. Aus den gängigen Roman-Porno, die neben Sex oft nicht viel mehr zu bieten hatten, stachen die Werke von Konuma stets heraus, denn der 1937 geborene Regisseur hat ein gutes Auge für Stil und Ästhetik. Viele seiner Filme sind sinnlich, ohne schlüpfrig zu sein, sondern gehen tatsächlich als hochstehende Erotik durch.

Doch keineswegs als zahme: Sadomasochismus ist in seinen Filmen ebenso wichtig wie das Brechen von Tabus. In "Tattooed Flower Vase", dessen Titel eine poetische Umschreibung der weiblichen Genitalien andeutet, sind es mehrere Tabubrüche, die sich der Regisseur erlaubt: Da ist etwa eine angedeutete Inzestbeziehung zwischen Mutter und Tochter. Mama wäscht die Tochter im Bad und seift sie ein. Einmal packt die Tochter die Mutter am Busen, um ihr weh zu tun. Darin findet sich auch nahtlos der Übergang zum Sadomasochismus, der dann in den Tätowierungsszenen später im Film noch deutlicher zum Zug kommt. Des Weiteren setzt Konuma auf Vergewaltigung und natürlich das unkonventionelle Liebesdreieck zwischen Mama, Tochter und Hideo.

Inszeniert ist das alles, trotz geringer Laufzeit, ziemlich schleppend. Die Ästhetik in Konumas Bildkompositionen, die Eleganz in seiner Montage und die virtuose Verbindung aus Kabuki-Theater, Familiendrama und Sex ist zwar sehr ansprechend, doch die Story kratzt bestenfalls an der Oberfläche. Fatalismus und Lethargie dämpfen Spannung und Emotionen, alles wirkt kühl und kalkuliert, ja fast leblos, was angesichts der gezeigten Sexszenen erstaunt. Die sind denn auch die Höhepunkte des Films, auch wenn nach japanischer Zensurvorschrift in ein paar Szenen ein Farbklecks hin musste, um die Geschlechtsteile zu verdecken. Vor allem wenn Michiyo einmal tätowiert ist und eine Schlange ihre Körpervorderseite ziert, bekommen die Sexszenen einen animalischen Unterton.

Dass das alles schön anzusehen ist, lässt sich gar nicht bestreiten. Die Vermischung aus Kunst und Sex macht Laune - bloss führt es zu reichlich wenig. Wer auf Dramatik hofft, der kommt hier zu kurz. Und selbst den Kabuki-Allegorien geht rasch mal die Luft aus. Stil siegt hier über Substanz, das wäre nicht so schlimm, wenn man nicht merken würde, dass mehr möglich gewesen wäre in Sachen Dramatik und Dramaturgie. Die Erotik-Queen Naomi Tani spielt sehr gut, die Schmuseszenen regen an und an den Bildern an sich gibt es wenig zu bemängeln - doch der Pfiff fehlt. Oder der Kick von Wife to Be Sacrified.

 

MEINE DVD
USA, Code 1, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 2.0 mit englischen Untertiteln.

 

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SCREENSHOTS

 


 

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