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Horrorfilm
Indonesien 2008
Alternative Titel
-

Regie Arie Azis
Darsteller Dewi Persik, Ramon Y. Tungka, Ibnu Jamil, Endhita, Dwi Putrantiwi, Zora Vidyanata

Länge 89 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 19.10.08
©  Bilder PMP, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der schüchterne Versager Nino (Ramon Y. Tungka) hat sich in die hübsche Virnie (Dewi Persik) verliebt. Dumm nur, ist sie die Freundin seines attraktiven Bruders Aldo (Ibnu Jamil). Um ihm seine Herzdame auszuspannen, greift Nino zu schwarzer Magie. Auf einer Website findet er die passende Anleitung und gräbt die Leiche einer Jungfrau aus, die sich das Leben genommen hat. Das Seil, das ihr Leichentuch zusammenbindet, soll ihm die Macht geben, Virnie zu verführen. Was er jedoch noch nicht weiss: Durch seine Aktion lud er den Zorn der toten Jungfrau auf sich. Fortan plagt sie als Geist nicht nur Nino, sondern auch seinen Bruder und Virnie.

 

REVIEW
Hilfe. Schon wieder Arie Azis. Der Mann hat uns vor Kurzem noch mit Horrorschund wie Lawang Sewu, Suster Ngesot und Hantu Jembatan Ancol gefoltert, nun ist schon seine nächste Ausscheidung dran: "Tali Pocong Perawan". Die neuste Arbeit des Vielfilmers ist auch nicht viel besser als das, was davor kam. Im Gegenteil: Die extrem plumpen Sexwitzchen machen schon in der ersten Viertelstunde alle Hoffnungen zunichte, dass der Schund mal richtig gut werden könnte.

Was für Sexwitzchen denn? Ständiges Starren auf das Decoltée, Bücken, um unter den Rock zu kucken, Geifern bei jedem kurzen Blick auf nackte Beine. Man fühlt sich zurückversetzt in langweiligste, deutsche Sex-Possen der 70er-Jahre. Bloss viel lahmer, schliesslich stammt der Film aus dem moslemischen Indonesien und da läuft bereits das hier Gezeigte unter mutig bis pervers - das Fassen in den Schritt oder die nackte Haut bei den Damen. Wie unsittlich. Versetzt aber wohl im Westen nicht einmal mehr eine Nonne in Aufregung.

Doch der Film soll ja Horror sein. Also kommen irgendwann die Leichen und Geister zum Zug. Dass von da an der Film besser würde, kann man angesichts des notorisch schlechten Regisseurs jedoch gleich vergessen. Er arbeitet mit den immergleichen Schocks, die nervtötend von einem lauten Knall begleitet werden. Von unheimlicher Stimmung keine Spur, Hauptsache man kann die Zuschauer mit Lärm erschrecken. Das hat mit Horror nicht mehr viel zu tun. Immerhin leistet sich Azis zur Einstunden-Marke eine kleine Überraschung. Und was danach kommt, ist etwas gruseliger. Aber damit hat es sich auch schon mit dem Lob.

Die Schauspieler bewegen sich ein wenig über dem Niveau gängiger indonesischer Horrorproduktionen, aber nicht viel. Ramon Y. Tungka gibt den Nerd mit all den typischen Klischees, aber immerhin brauchbar. Sängerin und Klatschspalten-Dauergast Dewi Persik fällt weniger durch ihr Spiel auf, als durch ihren Mut zur spärlichen Bekleidung. Und Model Ibnu Jamil sieht knackig aus, das muss für seinen Part dann wohl auch schon reichen. Das Trio verbringt einen Grossteil des Films, den Pocong zu sehen, der plötzlich neben ihnen steht. Buhu hier. Buhu da.

Pocong ist die traditionelle Beerdigungsmethode in einem Leichentuch. Die wurde schon mehrfach filmisch verwertet, so etwa in der Pocong-Reihe. Hier passiert dies wenig gruselig, meistens steht die eingewickelte Leiche einfach in der Gegend herum. Kein langsam aufgebautes Unheil und daher auch wenig Nervenkitzel. Zu den allermiesesten Indo-Horrorfilmen gehört "Tali Pocong Perawan" zwar nicht, dazu ist er fast schon überdurchschnittlich gespielt und nach der drögen Anfangsphase auch szenenweise brauchbar inszeniert - doch mit etwas nackter Haut und dem lieblosen Aneinanderreihen von Pocong-Kontakten ist noch kein guter Horror gemacht. Selbst wenn Arie Azis hier also seinen besten Film abliefert, handelt es sich doch einmal mehr um eine Enttäuschung von Indonesiens Gänsehaut-Front.

 

MEINE DVD
Malaysia, Code 0, NTSC
Bild: Letterboxed Widescreen
Ton: Indonesisch 2.0 englischen und
malaiischen
Untertiteln.

 

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