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2008
> HANTU JEMBATAN ANCOL
Horrorfilm
Indonesien 2008
Alternativer Titel
Der Geist von der Ancol-Brücke
Regie Arie Azis
Darsteller Nia Ramadhani, Ben Joshua, Nadila
Ernesta, Dennis Adhiswara
Länge 90 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 14.08
© Bilder Sendi Mutiara,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Nik (Ben Joshua) gaukelt seiner Freundin Donna (Nia Ramadhani) vor, er liebe sie
über alles. Dabei hat er nebenbei eine Affäre mit Liv (Nadila Ernesta) - weil er
von ihr das bekommt, was er von der braven Donna nie kriegen würde: Sex. Als Liv
dahinterkommt, dass es noch eine andere Frau in Niks Leben gibt, bleibt sie dem
chauvinistischen Geliebten trotzdem treu. Als sie ihm jedoch beichtet, dass sie
von ihm schwanger ist und nicht abtreiben will, dreht er durch. Im Streit tötet
Nik sie und entsorgt ihre Leiche im Wasser. Fortan wird er von Erscheinungen von
Livs rachsüchtigem Geist geplagt.
REVIEW
In Indonesien jagt ein Horror-Tiefpunkt den nächsten. Einer, auf den anscheinend
stets Verlass ist, sich im cineastischen Bodensatz zu suhlen, ist Arie Azis.
Sein Suster Ngesot war bereits eine Plage und ein
Jahr darauf unterbot er sich selbst mit dem unsäglichen
Lawang Sewu. Nun wieder ein Jahr später liess ihn tatsächlich abermals ein
Verrückter hinter die Kamera treten und Aziz bedankt sich mit "Hantu Jembatan
Ancol", seinem bisher wohl schlechtesten Werk. Und das will bei diesem Oeuvre
was heissen.
Die Ausgangslage ist ein typisches Teeniefilmszenario mit einem angeberischen Schnösel-Kerl, einer braven Freundin und einer verführerischen Geliebten. Nichts Besonders, aber auch noch nichts bodenlos Übles. Erstaunlich ist, wie viel Sex zu sehen ist, denn in Indonesien wird Küssen und zärtliches Beisammensein noch seltener gezeigt als im fälschlich als kussfreie Zone verpönten Bollywood. Trotzdem funkt es nie, das liegt auch am faden Ben Joshua, der weder besonders attraktiv noch talentiert ist. Seine beiden weiblichen Co-Stars Nia Ramadhani und Nadila Ernesta geben wenigstens optisch etwas her, agieren tun sie aber auch nicht viel besser.
Dann ist Liv tot und der wahre Horror beginnt. Nicht etwa für die Protagonisten, sondern für uns. Denn der Geist tut lange Zeit nichts. Er erscheint nur in jeder gottverdammten Szene und stellt sich vor den zunehmend hysterisch werdenden Nik. Von Grusel keine Spur, nur von lauten Tonspuren und lachhaft aufgebauten Schockszenen. Nichts, aber wirklich gar nichts an diesem Schrott erzeugt einmal das Gefühl von Angst oder Bedrohung, denn Azis hat schlicht kein Talent dazu. Und so bangt man innständig, der Geist möge endlich zuschlagen und Nik für seine Übeltat brutal büssen lassen. Der Mann muss doch sterben, schliesslich hat er die reine Donna betrogen und Liv mitsamt Baby getötet. Und als wär das nicht schlimm genug hatte er auch noch Sex auf der Leinwand. Grosses No-No.
Ob der Angeber auch tatsächlich ins Gras beisst, sei hier nicht verraten, nur so viel: Das Finale ist eine horrende Enttäuschung. Kein Blut, kein echter Twist, nur eine weitere "Buhu"-Szene im endlosen Kreislauf schlecht inszenierter Gruselmomente. "Hantu Jembatan Ancol" hat tatsächlich gar nichts zu bieten, von Anfang bis Ende. An der Tiefstbewertung schrammt er daher nur haarscharf vorbei, weil er zu allen Fehlgriffen nicht auch noch den guten Geschmack beleidigt. Er ist ja lediglich ein Affront für jeden Horrorfan, nein, jeden Filmfan. Und das kann man nicht anders als mit einem einzigen Stern und lebenslanger Ächtung zu bestrafen. Armes Indonesien. Wenn man bedenkt, dass die jede Woche solchen Möchtegern-Geisterhorror-Müll in die Kinos gespült bekommen, wird einem angst und bang.
MEINE DVD
Malaysia, Code 0, PAL
Bild:
Letterboxed Widescreen
Ton:
Indonesisch 5.1 englischen und
malaiischen
Untertiteln.
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