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2007
> POCONG 3
Horrorfilm
Indonesien 2007
Alternativer Titel
Shrouded 3
Regie und Buch Monty Tiwa
Darsteller Francine Roosenda, Darius Sinathrya, Elmayana Sabriena, Gary
Iskak, Rina Hasyim
Länge 81 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 31.5.08
© Bilder Sendi Mutiara,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Putri (Francine Roosenda) arbeitet als DJ im
Nachtclub Vendetta. Ihr
Leben bekommt sie nicht richtig in den Griff: Der Vater, der die Familie vor
zehn Jahren verliess, ist kürzlich verstorben. Und ihren Freund hat sie an eine
andere verloren. Als sei das alles nicht schon schlimm genug, wird Putri nun
auch noch von seltsamen Erscheinungen geplagt. Sie sicht darum Hilfe bei Tante
Laksmi (Rina Hasyim), die ihr erklärt, dass sie eine Nachfahrin der Magierin
Madame Kemulung sei. Der Beweis: Sie ist unverletzbar - ihre Wunden heilen
umgehend. Doch wie kann sie ihre unheimlichen Visionen von einem Pocong-Geist
stoppen? Und wird die Gefahr auch ihren Bekanntenkreis aus Thomas (Darius
Sinathrya), Michelle (Elmayana Sabriena) und
Bayu (Garry Iskak) erfassen?
REVIEW
Auch wenn man im Westen davon wenig mitbekommt: Indonesien befindet sich
momentan in einer wahren Boomphase für das Horrorkino - die zweite nach jener in
den 70er- und 80er-Jahren. Gleich ist beiden Trends, dass ihre Filme qualitativ
wenig taugen. Doch während der letzte Schub an indonesischem Horror wenigstens
als Trash und Kult eingestuft werden konnte, so wirkt der moderne Horror von den
Inseln austauschbar. Er nimmt amerikanische Teen-Gruselfilme und ostasiatischen
Geisterhorror zum Vorbild und macht daraus wenig faszinierenden Stoff.
Ausnahmen sollen die "Pocong"-Filme gewesen sein - ich sage sollen, weil sie nie Englisch untertitelt auf DVD erschienen sind. Kurioserweise hat es der dritte nun aber geschafft. Schade, denn dieser Aufguss enttäuscht, die beiden Vorgänger wären lohnender gewesen. Gesehen haben muss man sie nicht zwingend, denn der dritte ist eigenständig und auch für Neueinsteiger verständlich, sofern man weiss, was ein Pocong ist: Es handelt sich um die indonesische Version eines Geists, wobei man auch von einem Zombie reden kann: Die Kreaturen sind stets in Leichentücher gewickelt, wie sie im moslemischen Indonesien verbreitet sind. Oben und unten sind die Tücher zusammengebunden, was den Gestalten ihren spezifischen Look verleiht.
Als Regisseur waltete diesmal Monty Tiwa, der beim ersten Teil (der wegen seiner Gruselszenen in Indonesien verboten wurde) und bei dessen Fortsetzung noch die Drehbücher schrieb und bisher erst einen Film drehte: Eine Komödie mit dem herrlichen Titel "Sorry, I Impregnated Your Wife". Inszenatorisch hat er wenig drauf, so gibt es kaum eine Sequenz, die man als virtuos oder atmosphärisch einstufen würde. Ein paar kurze Schock-Momente gelingen ihm jedoch - mir fuhr am ehesten jene in die Knochen, in der Puri den Pocong in ihrem Bett überrascht. Doch das ist zu wenig, um wirklich bei Laune zu halten.
Noch zusätzlich abgewertet wird das Ganze durch lästige Füller. So kann es sich Tiwa nicht verkneifen, sich beim jugendlichen Publikum anzubiedern und schiebt zu diesem Zweck lange, auf sexy getrimmte Club-Szenen in den Film. Keine davon ist sonderlich gut. Dasselbe gilt für die Hauptdarstellerin: Francine Roosenda hat ein schönes Gesicht und eine elegante Figur, doch wirklich überzeugend ist sie nicht. Tiwa tut ihr zusätzliches Unrecht, indem er ihren Charakter nicht mit viel Sympathie ausstattet und man daher als Zuschauer auch gar nicht erst lange um sie bangt.
Doch nicht die mittelmässigen Schauspieler, nicht die fade Inszenierung und auch nicht der lustlose Soundtrack verleihen "Pocong 3" den Todesstoss: Es ist die nie in Schwung kommende Story, die das erledigt. Langweilig, uninteressant, unfokussiert und ausgestattet mit einem banalen Ende - dass Tiwa als erfahrener Drehbuchautor nichts Besseres als das zustande bringt, bleibt ein Rätsel. Dass er als Regisseur versagt, ist weniger überraschend, macht den Film freilich aber auch nicht besser. Nach diesem beinahe einfältigen Teil ist zu hoffen, dass sich die Macher eines Besseren besinnen oder die Reihe sonst mit einem Rest an Würde beerdigen. Leichentuch nicht vergessen.
MEINE DVD
Malaysia, Code 0, NTSC
Bild:
Letterboxed Widescreen
Ton:
Indonesisch 2.0 englischen und
malaiischen
Untertiteln.
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