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Drama. Indien. Hindi
Alternative Titel Swarag Narak; Swarg Nark; Swarg Narg

Regie Narayana Rao Dasari
Drehbuch Narayana Rao Dasari
Produktion B. Nagi Reddy
Songs Rajesh Roshan
Kamera P.L. Rai
Choreografie Suresh Bhatt, Saleem
Darsteller Jeetendra, Sanjeev Kumar, Shabana Azmi, Moushumi Chatterjee, Vinod Mehra,
Tanuja, Jagdeep, Madan Puri, Om Shivpuri, Raj Mehra, Shammi, Vikram Gokhale, A.K. Hangal
Länge 164 Min.

Kinostart 1978
Box office classification
Hit
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 6.12.09
©  Bilder BEI, Screenshots molodezhnaja


STORY
Shobha (Moushumi Chatterjee) und Geeta (Shabana Azmi) sind beste Freundinnen. Wenn immer möglich, verbringen sie Zeit miteinander. Damit wird nun Schluss sein, denn beide heiraten - und auf sie wartet die Zeit der Ehe, in der es sich für den Gatten aufzuopfern gilt. Shobha hat dabei das bessere Los gezogen, denn ihr Mohan (Jeetendra) ist ein fröhlicher und zuvorkommender Mann, der sie auf Händen trägt. Geeta hingegen ist mit Vinod (Vinod Mehra) verheiratet, der sich abends lieber betrinkt und mit anderen Frauen flirtet, als daheim bei seiner traurigen Frau zu sein. Nur ihre Schwiegermutter und ihr Vater wissen, was für ein Ekel Vinod ist. Gegen aussen jedoch gaukelt Geeta allen eine intakte Ehe vor, so auch Shobha. Doch als sie Vinod trifft, wird ihr klar, was los ist.

 

REVIEW
Die indische Frau - die Aufopferung in Person. So jedenfalls wollen es uns die Bollywood-Filme gerne weismachen. Und wenn eine doch einmal von den hochgehaltenen Werten abfällt, ist die Familie da, um sie wieder auf den rechten, unterwürfigen Weg zu führen. Ob das nun der Wirklich entspricht oder nicht ist eigentlich egal: Es lässt sich daraus ein gutes Drama stricken. Vor allem, wenn der Mann ganz andere Freuden pflegt und die Frau alleine daheim leidet. Melodrama, Melodrama, Melodrama!

"Swarg Narak" packt diese oft gesehene Idee in ein interessantes Kleid: die Gegenüberstellung von Ehe-Hölle und Ehe-Ideal. Dabei bezieht der Film in der Anfangsphase noch klar Stellung für die Frau, die für ihre Aufopferung auch eine Gegenleistung erwarten kann von ihrem Göttergatten. Freilich ist der schurkische Vinod dabei masslos überzeichnet: Er säuft, er flirtet - und das vor den Augen aller. Er ist jedoch nicht einfach böse, sondern durch den westlichen Wertezerfall korrumpiert worden. Mal wieder der böse böse Westen.

Das ist freilich nicht das einzige Klischee hier und erst noch eines, an das man sich schon fast gewöhnt hat im Bollywood-Kino jener Ära. Der südindische Regisseur Narayana Rao Dasari, der einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde hat, weil er angeblich als erster Filmemacher über 100 Spielfilme abgedreht hat, ist kaum darauf aus, gewohnte Stereotypen und Bollywood'sche Unterhaltungsrezepte über Bord zu werfen. Vielmehr inszeniert er mit Routine und richtet sein Augenmerk ebenso oft auf Romantik wie auf Drama und Witz.

Letzteres kommt primär von Sanjeev Kumar. Zwar kreuzen auch Komiker wie Jagdeep für ihre unnützen Lachszenen auf, doch es ist für einmal ein versierter Schauspieler wie Kumar, der den gewichtigsten Anteil an Comedy stemmt. Er ist sozusagen ein Bindeglied zwischen den beiden Ehen und spielt einen Guru. Dies dürfte eine seiner schwächeren Rollen sein, vor allem, weil er nicht richtig in den Plot eingebunden ist und seine Figur keinerlei Tiefe besitzt - doch ich seh allemal lieber einen talentierten Akteur wie ihn als Funny Man, anstatt einer dieser Hampelmänner, die sonst das indische Mainstreamkino verseuchen.

Unter den restlichen Darstellern sticht einmal mehr Shabana Azmi hervor. Sie ist nicht nur talentiert sondern bildschön. Die späten 70er hatten kaum eine attraktivere Bollywood-Darstellerin zu bieten als sie. Punkt. Moushumi Chatterjee dagegen spielt hart an der Grenze zum Overacting. Und wenn sich die Vorzeichen dann umdrehen, dann wird sie ziemlich mühsam. "Swarg Narak" kippt nämlich mit der Zeit seine Konstellation um und lässt das vorherige Vorzeige-Paar in Streit geraten (Auslöser ist Kajols Mama Tanuja). Dieser Konflikt ist ebenso unrealistisch überzeichnet und genauso mühsam, weil er aus Nichts heraus entsteht. Fortan liegt die Sympathie bei Jeetendra, unserem blassen Gutkerl.

Das Problem bei dem ganzen Beziehungsstress ist die Überlänge. "Swarg Narak" ist fast drei Stunden lang und beginnt sich bald mal zu wiederholen. Immergleiche Streitereien, immergleiche Argumentationen, immergleiche Lösungsversuche. Selbst Songs haben da nur noch wenige Platz (im surrealsten namens "Leena O Leena" tanzt Vinod Mehra der besungenen Schönheit [Prema Narayan] im Kopf und auf den Haaren herum!). Das Drehbuch, das auf dem Telugu-Film "Swargam Narakam" basiert, hätte massiv gestrafft werden müssen.

Übrig bleibt ein manchmal realistischer, manchmal übertriebener Film, der reale Probleme anpackt und etwas didaktisch und vor allem ausufernd in einen Bollywood-Kontext drückt. Das hält meistens ganz gut bei Laune, doch hin und wieder wandert der Blick sehnsüchtig zur Vorspul-Taste. Gute Schauspieler, eine witzige Song-Aufbereitung und die routinierte Inszenierung sorgen aber dafür, dass das Unterhaltungsniveau nie bedrohlich tief abfallen kann. Das reicht nicht ganz für 3 Sterne, aber so etwas wie eine "Halb-Empfehlung" gibts schon.

 

MEINE DVD
BEI (USA), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton: Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Mässig scharf, Farben etwas blass, ab und zu fallen der Ton oder Untertitel aus)

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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