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Tragikomödie

Südkorea 2011
Alternative Titel Sseoni; 써니

Regie Kang Hyeong-cheol
Darsteller
Yu Ho-jeong, Sim Eun-kyeong, Jin Hee-kyung, Kim Min-yeong, Go Su-hee, Kang So-ra,
Lee Yeon-kyeong, Nam Bo-ra, Kim Seon-kyeong, Kim Bo-mi, Hong Jin-hee, Park Jin-joo

Zuschauer 7'374'000
Länge
124 Min. / 136 Min. (Director's Cut)
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 8.12.2011
©  Bilder CJ Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Na-mi (
Yu Ho-jeong) besucht ihre Mutter im Spital und entdeckt in einem anderen Zimmer eine alte Bekannte: Chun-hwa (Jin Hee-kyung). Sie liegt wegen Lungenkrebs im Sterben und Na-mi tut alles, um ihre letzten Tage schöner zu gestalten. Das heisst auch, Kontakt mit den Freunden aus der Schulzeit aufzunehmen. Damals kam Na-mi (Sim Eun-kyeong) als Zuzüglerin vom Lande nach Seoul und hatte es erst schwer, sich einzugliedern. Doch in der Gang von Chun-hwa (Kang So-ra) fand sie Freunde, wie die pummelige Jang-mi (Kim Min-yeong) oder die fluchende Jin-hee (Park Jin-joo),selbst die schweigsame Schönheit Soo-ji (Min Hyo-rin) öffnete sich ihr. Vor der Zeit politischer Turbulenzen waren die Mädchen wie eine Familie.

 

REVIEW
Nostalgie verklärt, sie umnebelt die Sinne. Doch ich möchte sie nicht missen. Vor allem im Kino lässt Nostalgie eigene Jugenderinnerungen aufkommen - und koppelt sie mit jahrelanger Erfahrung oder gar mit Fantasie-Erfahrungen, die man durch andere gemacht hat, durch Freunde, durch das Kino. Der Schwall an Gefühlen ist nur schwer durch einen anderen Trick zu toppen. Daher nutzen so viele Regisseure die Nostalgie, um direkt zum Herz der Zuschauer durchzudringen. Das funktioniert nicht immer, aber wenn es klappt, dann kommt etwas wie "Sunny" dabei heraus. Ein schamlos nostalgisches Werk, das die Koreaner kollektiv ins Schwelgen versetzte.

Nach seinem Comedy-Blockbuster Scandal Makers trumpfte Regisseur Kang Hyeong-cheol somit gleich nochmals auf - mit 7.4 Millionen Zuschauern dominierte "Sunny" die Kinokassen in der ersten Jahreshälfte. Man kann ihn als oberflächlich abtun, als manipulativ und melodramatisch. Aber ein Film, der so geschickt die richtigen Tasten auf der Klaviatur der Gefühle drückt, der macht zumindest etwas richtig. Und es kommt noch mehr dazu - von starken Schauspielern über die hochwertige Inszenierung bis eben zum treffsicheren Feeling der 80er-Jahre. Es mag plump klingen, wenn jemand mit "Dreams Are My Reality" aus dem zauberhaften "La boum" nostalgische Emotionen erzeugen will, doch im Kontext, in dem "Sunny" das Lied präsentiert, funktioniert auch das wunderbar.

So gut ist Kang darin, den richtigen Ton zu treffen, dass sogar eine Sequenz hinhaut, die eigentlich gar nicht hinhauen dürfte: Wenn die Mädels sich eine Schlägerei mit einer rivalisierenden Bande liefern, und gleichzeitig Polizisten eine Demo niederschlagen. Zu ernst ist der Hintergrund der oft blutigen Demokratie-Niederschlagungen in den 80en. Doch kurioserweise klappts trotzdem, weil die Musik den Fight in Surreale kehrt und die Zeitlupe die Gewalt fast zum Stillstand bringt. Das ist übrigens die Szene, in welcher der historische Hintergrund am stärksten hervor tritt. Er tut es auch anderswo, wenn etwa Na-mis Bruder für die Demokratiebewegung arbeitet. Doch wirklich wichtig wird all dies nicht. Das haben andere Filme schon erledigt. "Sunny" widmet sich eher der Sonnenseite.

Im Leben dieser Mädchen scheint tatsächlich immer die Sonne zu scheinen. Ob Drama, ob Gewalt, ob Schlägerei - immer strahlt die Sonne. Und in ihnen drinnen sieht es ähnlich aus, weil sie in Freundschaft zusammenhalten. Erst gegen Ende bricht das alles in sich zusammen, und "Sunny" tendiert stärker in Richtung Drama. Doch die Wolken der tragischen Schicksalsschläge verdunkeln nie komplett die Wohlfühlstimmung, die der Film anpeilt. Ja, das Leben steckt voller Rückschläge, voller Schmerz. Aber wer jemanden hat, mit dem er dies verarbeiten kann, sich abstützen und fangen kann, der wird daraus gestärkt hervorgehen. Diese optimistische Botschaft, die Botschaft der Freundschaft, ruft "Sunny" in die Welt hinaus.

Kang Hyeong-cheol bettet das alles in leuchtende Farben, vor allem die Rückblenden sind wunderbar. Der Schnitt zwischen den Zeitebenen läuft auch reibungslos. Und alle Schauspieler zeigen eindrückliche Leistungen. Vor allem die erst 16-jährige Sim Eun-kyeong, zuvor u.a. zu sehen in Possessed und Romantic Heaven, empfiehlt sich als grosses Talent der Zukunft. Bei solch einem Ensemble fällt es leicht, sich einfach hinzugeben. "Sunny" mag etwas lang sein, im Director's Cut sogar zu lang, und seine Manipulationsabsichten sind selbst von nicht zu zynischen Augen rasch erkennbar. Aber das ist letztendlich egal, wenn Humor, Gefühl und eben Nostalgie sich in einem technisch überzeugenden Werk so gut zusammenfügen. "The dark days are gone, and the bright days are here" Danke Boney M. Danke Kang Hyeong-cheol.

 

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 und 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln

 

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SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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