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2008
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Thrillerkomödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-
Regie Rohit Shetty
Drehbuch Robin Bhatt, M. Subaash, Tusshar Hiranandani
Produktion Kumar Mangat
Songs Amar Mohile, Daler Mehndi, Raghav Sachar, Sandeep Chowta, Shibani
Kashyap, Suroor
Kamera Aseem Bajaj
Choreografie Ganesh Acharya, Raju Khan
Darsteller
Ajay Devgan,
Ayesha Takia,
Arshad Warsi,
Irfan Khan, Vrajesh Hirjee, Anjana Sukhani,
Mukesh Tiwari, Aseem Bajaj, Murli Sharma,
Tusshar Kapoor,
Esha Deol, Robin Bhatt
Länge 131 Min.
Kinostart 25.1.2008
Box office classification Below Average
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 11.3.08
© Bilder Eros Entertainment,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Die Synchronsprecherin Sehar Thapar (Ayesha Takia) aus Delhi kann sich nach einer Party,
die sie mit ihrer Freundin Ritu (Anjana Sukhani) besucht hat, an nichts mehr
erinnern. Der ganze Sonntag scheint wie ausgelöscht. Der Polizist Rajveer
Randhava (Ajay Devgan), der schon bald Gefühle für die junge Frau entwickelt,
nimmt sich Sehars Problem an. In sein Visier geraten der Taxifahrer Ballu
(Arshad Warsi) und sein Kumpel, der Schauspieler Kumar (Irfan Khan), ebenso wie
ein Politikersohn, ein Stalker, ein Dealer und andere Gestalten. Eine Aufklärung
des Falls ist doppelt wichtig, denn Sehar wird durch ihre Amnesie zur
Verdächtigen in einem Mordfall. Nur Rajveer kann ihre Unschuld beweisen und
gleichzeitig herausfinden, was an dem "vermissten Sonntag" passiert ist.
REVIEW
Wenn Regisseure ein cooles neues Schnittprogramm in die
Finger bekommen, sollten sie es erst einmal ein paar Monate lang im Schrank
lassen. Einfach nicht berühren. Erst etwas erholen. Tief durchatmen. Und dann
mal schauen, was sie mit dem Teil alles tun können. Auf gar keinen Fall dürfen
sie mit dem tollen neuen Ding einen aktuellen Film schneiden - das Resultat
sieht sonst aus wie "Sunday". In der Thrillerkomödie gehen mit Regisseur Rohit
Shetty (Golmaal) die Schnitt-Pferde durch. Alle paar
Sekunden platziert er, selbst in einer gemächlichen Szene, einen Cut. Schlimmer
noch: Jeder gröbere Schnitt wird durch ein nervtötendes Schwusch-Geräusch
akzentuiert.
Ebenso jeder Kameraschwenk. Nach ein paar Minuten kriegt man hier den
Schwusch-Koller, der durch Jump-Cuts, Blitz-Blenden und Split-Screens noch
verstärkt wird. Das mögen alles fachchinesische Ausdrücke sein, doch für den
Laien kann man es etwa so zusammenfassen: Hier schneidet einer seinen Film
verkrampft auf modern und rasant, wodurch alles nervös wirkt.
Das ist nicht nur ein Problem von "Sunday", sondern leider von vielen Werken des zeitgenössischen indischen Kinos, im Norden wie im Süden. Es ist die Folge der jahrelangen Fixierung auf cineastischen Exzess, der sich nun in Kameramätzchen und Schnitt-Exzessen fortsetzt. Generell habe ich nichts dagegen, schliesslich lieben wir Bollywood ja auch dafür, dass nicht immer alles subtil ist. Doch manchmal macht das einen Film eben doch kaputt. "Sunday" könnte besser sein, wäre er nicht so bescheuert mit Soundeffekten und Schnitt-Wahnsinn zerstückelt. Ein schöner Erzählfluss kann sich vor dieser Geräuschkulisse lange Zeit gar nicht richtig einstellen.
Dabei würde die Idee an sich etwas taugen, sie ist ja bereits erprobt: Der Telugu-Thriller "Anukokunda Oka Roju" (2005) hat das Konzept schon einmal durchgespielt. Simpel gesagt geht es um die Frage, was an dem Tag, den die Protagonistin "vermisst", passiert ist. Klassischer Thriller-Stoff, den Shetty leider völlig verhunzt. Spannend ist diese Geschichte nie, wird sie doch durch allerlei Nonsens ausgebremst. Der Übelste kommt von ein paar Gangstern mit Pieps-Stimmen und Staubwedel-Haaren, die mich zur Weissglut brachten und die dem Film gar nichts bringen. Ausser einem saftigen Qualitätssturz. Selbst die von mir und der halben Bollywood-Community geschätzten Schauspieler Arshad Warsi und Irfan Khan sind als Comedy-Sidekicks verschwendet. Sie haben vielleicht zwei gute Szenen (in einer feuern sie satirische Spitzen gegen Sänger, Komponist und Möchtegern-Schauspieler Himesh Reshammiya), doch den Rest des Films blockieren sie nur mit halb-lustigen Momenten.
"Sunday" soll eben eher Comedy sein als Thriller. Nur trumpft er auch da nicht auf. Und wenn er als Thriller versagt sowie als Komödie eher schlaff ist, dann bleibt nicht mehr viel übrig. Sicher nicht die nur halbgar eingefädelte Romanze zwischen den beiden Stars. Dass Ajay Devgan bald 40 ist und Ayesha Takia erst 22 störte mich nicht gross - immerhin bringt der Film das sogar kurz zur Sprache (und macht Ayesha 26 Jahre alt, damit es nicht so stark auffällt). Nein, was stört, ist vielmehr die Tatsache, dass sich die Romanze aus dem Nichts entwickelt und im Nichts mündet. Die zwei haben ein paar kurze Szenen zusammen und ein romantisches Lied, das wars dann auch schon. Damit fällt "Sunday" in allen Handlungs-Aspekten auf die Nase: als Thriller, als Komödie, als Romanze - und auch als Musical, wenn wir schon dabei sind, denn die Songs, die eine ganze Armee von Komponisten beisteuert, taugen nicht viel. Dass die Action auch nichts hergibt, erklärt sich schon fast von selbst. Ajay kann kein Martial-Arts - und wenn er es doch versucht, dann kann man sich ein Kichern nicht verklemmen.
Dabei ist Ajay nicht mal schlecht. Seine Cop-Darbietung strotzt vor Routine und wenn er später romantisch aufkeimen darf, dann zeigt er, wie facettenreich er spielen kann, wenn man ihn nur lässt. Eine sympathische, wenn auch unspektakuläre Rolle. Dasselbe gilt für die süsse Ayesha Takia, die hin und wieder in ein unvorteilhaftes Kleid gestopft wird, sich aber in dem Part ganz gut macht. Unterstützt werden die beiden von Warsi und Khan sowie von einer Reihe wenig wichtiger und unauffälliger Co-Stars, sowie Gaststars wie Tusshar Kapoor, Esha Deol, Choreograph Ganesh Acharya und Drehbuchautor Robin Bhatt als leicht debiler Arzt gleichen Namens.
Die Schauspielcrew gehört zu den Highlights von "Sunday". Dann gibt es ein paar gelungene Szenenübergänge in der Anfangsphase: Das Spielen mit dem Schnittprogramm ist nicht immer übel, aber hier wäre weniger mehr gewesen. Und auch ein paar gelungene Witze hat es durchaus. Doch in mehr als 130 Minuten ist das einfach zu wenig. Weil der Film in keinem der angepeilten Genres reüssiert, kommt einem diese Zeit reichlich lang vor. Peinliche Schurken, eine schlechte Auflösung und ein Täter (bzw. eine Täterin) am Ende, dessen dilettantisches Schauspiel regelrechte Schmerzattacken auslöst, machen die Sache auch nicht besser. "Sunday" hätte ein kleiner, kecker Mix aus Thriller und Comedy werden sollen, ähnlich wie die klassischen Sixties-Werke der Marke Vijay Anand. Stattdessen ist er nun nur eine weitere missglückte Klamotte made in Bollywood, zwar etwas besser als die unsäglichen Priyadarshan-Klone, die an den Kinokassen abräumen, aber weit entfernt davon, gut zu sein. Selbst an einem verregneten Sonntag ist dieses laue Filmchen daher nur zweite Wahl.
SONGS
1) Missing Sunday - Relaxte, aber etwas billige Nummer,
komponiert von Sandeep Chowta (Mahua Kamath, Suraj,
Earl Edgar).
2) Manzar - Fader Tanzsong mit doofer Stimmmanipulation - und Cameo von
Tusshar Kapoor. Komponist: Raghav Sachar (Raghav
Sachar).
3) Loot Liya - Grundsolide Fun-Nummer, komponiert von Daler Mehndi
(Daler Mehndim Sunidhi Chauhan).
4) Piyar To Hona Hi Hai - Harmloses Liebeslied, schön bebildert. Komponiert von
Kamran Bari (Kamran Bari,
Mohammed Ali).
5) Kashmakash - Austauschbares Stück mit Auftritten von Esha Deol und Choreograf
Ganesh Acharya. Komponiert von Shibani Kashyap (Shibani
Kashyap).
MEINE DVD
Eros (USA), Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Satte Farben, schlechtes
Interlacing und daher viele Pixelungen. Song-Abmischung nicht ideal,
Background-Gesang und -Lärm zu laut.
BESTELLEN
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EXTERNE REVIEWS
imdb
Bollywood Hungama (3½/5)
BBC (2/5)
Rediff.com
(2½/5)
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