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1959
> STREET OF LOVE AND HOPE
Drama
Japan 1959
Alternative Titel
A Town of Love and Hope; Eine Stadt voller Liebe und Hoffnung;
Ai to kibo mo machi; A Street of Love and Hope; Stadt der
Liebe und Hoffnung;
愛と希望の街
Regie
Nagisa Oshima
Drehbuch Nagisa Oshima
Darsteller Hiroshi Fujikawa, Kakuko Chino, Yuki Tominaga, Yuko Mochizuki,
Michio Ito, Fumio Watanabe, Fujio Suga, Noboru Sakashita, Toyoko Kiryu
Länge 62 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 11.8.08
© Bilder Shochiku,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der junge Masao (Hiroshi Fujikawa) lebt mit seiner kränkelnden Mutter Kuniko
(Yuko Mochizuki) und der kleinen Schwester Yasue (Michio Ito) in einer kleinen
Hütte im Armenviertel Tokios. Sein tägliches Brot verdient er beim
Schuhputzen
- und manchmal auch, indem er seine Taube verkauft.
Die kehrt jedoch danach immer zu ihm zurück. Masao schämt sich dieses Tricks,
doch die Not zwingt ihn dazu. Eines Tages verkauft er das Tier der reichen Kyoko
(Yuki Tominaga), wodurch sich die beiden anfreunden. Als auch noch die sozial
engagierte Miss Akiyama (Kakuko Chino) sich für Masaos Zukunft einsetzt, scheint
sein Leben sich zum Besseren zu wenden.
REVIEW
Mit seinem Regiedebüt etablierte sich Nagisa Oshima
gleich als eine wichtige Stimme in der aufkeimenden
"Nuberu bagu", der New Wave des japanischen Kinos. Oshima selbst wollte sich
nie richtig zu dieser Bewegung junger und rebellischer Filmemacher zählen, doch
die meisten seiner Werke tragen unmissverständlich deren Stempel. Er
experimentierte im Stil und im Inhalt - dies derart rasch und mutig, dass er
bereits ein Jahr nach seinem Erstling nicht mehr zum renommierten Studio
Shochiku, in dessen Rängen er sich nach oben gearbeitet hatte, passen wollte.
Mit anderen New-Wave-Regisseuren gründete er ein paar Jahre später ein eigenes
Produktionshaus namens Sozosha.
"Street of Love and Hope", mit dem Oshima 1959 debütierte, war noch nicht derart radikal, dass er im Kontrast zu anderen Studiofilmen stand, doch er deutete bereits an, dass hier ein Regisseur an der Arbeit war, der sein Handwerk versteht und etwas zu sagen hat. Die rebellische Jugend, die viele seiner Frühwerke dominierte, stand bereits im Zentrum. Doch Masao ist ein passiverer Charakter, als wir sie von Oshimas späteren Werken kennen. Er wird klar als Opfer porträtiert, als Ausgestossener der Gesellschaft. Kyoko bildet den Kontrast dazu: das neue, aufstrebende und industrialisierte Japan. Das erschreckende Fazit des Films ist jedoch, dass diese beiden Welten in Japan nicht zusammenfinden können, weder wirtschaftlich noch in Liebe.
Inszeniert ist das Drama mit Schwung, daher reichen Oshima auch knappe 62 Minuten Lauflänge aus. Manches wirkt so gehetzt, dass man sich etwas mehr Hintergrundinformationen wünschen würde, doch die Reduzierung auf das Wichtige verleiht dem Film seine spezielle Direktheit. Visuell bleibt Oshima noch etwas unauffällig, wohl auch, weil er mit etablierten Shochiku-Technikern von "Frauenregisseur" Keisuke Kinoshita zusammenarbeitete, die es gewohnt waren, romantische und melancholische Geschichten umzusetzen. Gerade auf diese verzichtet der Regisseur hier: Sentimentalität gibt es in "Street of Love and Hope" nur ganz selten, es dominiert der harsche Blick auf den Alltag des Nachkriegsjapans.
Das Ende, das etwas gar hastig eingeleitet wird, aber funktioniert, bildet den symbolischen Höhepunkt dieser Studie der zweigeteilten Gesellschaft, in der "die da oben" je nach Gutdünken und Sympathie handeln, während "die da unten" die Folgen tragen müssen. In späteren Jahren hätte Oshima diese Botschaft mit noch mehr Biss und visueller Kraft vermittelt, doch auch in diesem Erstlingswerk zeigt er bereits viel Präzision und Erzählkunst. Er mag nicht Oshimas bester Film sein, er wirkt bisweilen etwas zu zahm und manierlich - doch als Debüt ist "Street of Love and Hope" beachtlich und auf jeden Fall auch sehenswert.
MEINE
DVD
Hongkong, Code 3, NTSC
Bild:
Letterboxed Widescreen
Ton:
Japanisch 2.0 mit englischen und chinesischen Untertiteln.
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(CH - mit deutschen Untertiteln)
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