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2007
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Thriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel
-
Regie Aanand Rai
Drehbuch Gaurav Sinha, Himanshu Sharma
Produktion Uday Tiwari
Songs Vinay Tewari
Kamera Manoj Shaw
Darsteller
Jimmy Shergill,
Kay Kay Menon,
Nandana Sen, Sonali Kulkarni
Länge 95 Min.
Kinostart 14.12.2007
Box office classification Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 8.1.08
© Bilder Viva,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der erfolglose Schriftsteller Rahul (Jimmy Shergill) und der Unternehmer Rai
(Kay Kay Menon) besteigen in England einen Zug. Die beiden indischstämmigen
Männer kommen in ihrem Business-Klasse-Abteil rasch ins Gespräch. Sie erzählen
sich von ihrem jeweiligen Lebensleid: Rahul ist mit der schönen Preeti (Nandana
Sen) verheiratet, doch seit er ihren Kinderwunsch zerschmetterte, hängt der
Haussegen schief und sie geht fremd. Mr. Rai wiederum lebt mit Ehefrau Nandini
(Sonali Kulkarni) zusammen, die seit dem Tod des gemeinsamen Sohnes psychisch
angeschlagen ist. Im Zug macht Mr. Rai einen Vorschlag, der beide von ihrem
"Leid" befreien würde: Sie sollen sich gegenseitig ihre Ehefrauen umbringen.
Weil sie Fremde sind, würde niemand die Spuren zurückverfolgen können.
REVIEW
TV-Filmer Aanand Rai, der jüngere Bruder von
Ravi Rai ("Anjaane"), debütiert mit "Strangers" als Spielfilmregisseur.
Seine im Vorspann freilich nicht genannte Vorlage ist Patricia Highsmights
Debütroman "Strangers on a Train", der ein Jahr nach seinem Release 1950 von
Alfred Hitchcock verfilmt wurde. Rais Version übernimmt die
Mord-übers-Kreuz-Idee, weicht danach aber signifikant vom Original ab. Von einem
Ideenklau kann man daher nicht unbedingt reden, sondern eher von einer
Inspiration. Bloss leider von keiner vollends überzeugenden.
Immerhin: Nach einem eher schleppenden Auftakt sorgen ein paar Wendungen im Plot dafür, dass das Interesse aufrecht erhalten bleibt. Die Motivation der Figuren wird umgedreht und selbst die anfänglich nervige Eröffnungssequenz, die Ereignisse unnötigerweise vorwegnimmt (wie es viele indische Thriller tun), macht dann doch etwas mehr Sinn, weil sie uns auf die falsche Spur führt. Der Krimi-Aspekt von "Strangers" wäre also noch halbwegs gelungen, würde bloss nicht alles so grässlich zäh serviert. Von den teilweise bemühten Dialogen bis zur schrecklichen Montage - nichts birgt hier Energie und Power.
Besonders ärgerlich ist einmal mehr, dass indische Kritiker den Schnitt gelobt haben, der in Tat und Wahrheit reichlich mühsam ist. Schon das Ineinandergreifen der Rückblenden ist nur mässig erfolgreich, das wirklich Missglückte ist aber die Art der Übergänge. Das ständige Einfärben und Aufblitzen lassen der Schnittpunkte ist ein Mittel aus der Trailer-Werkstatt und für einen Spielfilm eher ungeeignet, vor allem, wenn es in dieser exzessiven Form auftritt. Alle paar Minuten spielt Regisseur Rai mit seinem ach-so-modernen Schnittprogramm und verausgabt sich dabei völlig. Schnitt sollte der Erzählung dienen und nur in krassen Fällen das Augenmerk auf sich selbst richten. Hier hingegen zieht fast jeder Szenenübergang die Aufmerksam mit heftigem Geblitze auf sich, so dass man als Zuschauer gar nicht richtig mit der Story mitgehen kann. Ständig reisst einen diese aufdringliche Schnittspielerei aus der Stimmung.
Auch die Bildsprache erweist sich als etwas aufdringlich. Zwar gefallen die teilweise extremen Nahaufnahmen, doch das Spiel mit ausgebleichten Bildern verleiht dem Film einen nicht immer passenden kühl-industriellen Look, dem vor allem eine gewisse Beliebigkeit anhaftet, weil er alle paar Minuten sein Ambiente leicht verändert. Diese Unruhe in der Bildgestaltung wäre nicht nötig gewesen. Kurzum: Die ganze Inszenierung ist auf flashy getrimmt, sie will ums Verrecken Aufmerksamkeit erhaschen, statt die Story zu stützen. Die ist an sich ganz okay, etwas lahm erzählt, aber im Kern spannend.
Auf der Haben-Seite tummeln sich die solide Hintergrundsmusik sowie die Akteure. Vor allem Kay Kay Menon erweist sich einmal mehr als sicherer Wert und spielt mit ruhigem Charisma. Nandana Sen (My Wife's Murder) hat nicht viel zu tun, doch mit ihrem schönen Äusseren und ihrem verführerischen Spiel zieht sie die Blicke auf sich. Sonali Kularni bleibt die kleinste Rolle, doch auch sie überzeugt. Nur mit Jimmy Shergill hatte ich meine Mühe: Mit alberner Mütze und Strohfrisur sieht er nicht immer vorteilhaft aus und sein möchtegern-geheimnisvolles Spiel langweilt schon nach ein paar Minuten. Shergill entzieht dem Film viel von seiner Energie. Nicht so viel, dass der Thriller abstürzen würde, doch er bleibt eine Enttäuschung. Aus Highsmiths Story lässt sich doch mehr herausholen als ein aufdringlich inszenierter und ziemlich langweilig erzählter Routinethriller, oder?
SONGS
1) Sulge Huee - Unspektakuläre
Nachtclub-Ballade.
2) Jaane Ki - Mässiges, immerhin adrett gesungenes Lied.
MEINE DVD
Viva (USA), Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 und 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Etwas matt, aber halbwegs
scharf)
BESTELLEN
nehaflix (USA)
EXTERNE REVIEWS
imdb
indiafm.com (2/5)
Rediff.com
(3/5)
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