The Story of Mr. Sorry (Südkorea, 2008)

> molodezhnaja Hauptseite
> asian movies
> korea
> 2008
> THE STORY OF MR. SORRY

Zeichentrickfilm
Südkorea 2008
Alternative Titel Jeboolchalssi Iyagi; 제불찰씨 이야기

Regie Park Ki-yong
Drehbuch Kim Il-hyeon, Kwak In-keun, Lee Eun-mi Lee Hye-yeong-I, Seon Kyeong-hee

Länge 65 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
					.

STORY
Ein hübscher Politiker dreht durch. Unter Verdacht steht eine mutierte Spinne. In einer Live Show wird bestimmt, ob das Tier sterben soll oder nicht. Doch es gab am Tatort noch einen Anwesenden: Mr. Sorry. Wie kam es dazu, dass er vor Ort war? Der Einzelgänger Sorry begann eine Arbeit als Ohrenputzer. Doch sein diabolischer Chef liess ihn mit Hilfe eines Serums auf Insektengrösse schrumpfen. So kann der kleine Mann in die Ohren der Kunden besser eindringen und sie reinigen. Im Innern der Kunden findet er bald einen Weg, vom Ohr in deren Unterbewusstsein einzudringen.

REVIEW
Zwischen psychedelisch und psychologisch findet dieser faszinierende Kurzfilm rasch seinen eigenen Stil und überrascht mit einer bizarren Optik ebenso wie mit einer ungewöhnlichen Geschichte. "The Story of Mr. Sorry" mag mit 65 Minuten eher kurz sein, doch er birgt mehr, als mancher dreimal so lange Film. Von Mobbing über Medienkritik und Sci-Fi-Inhalt bis Inzest und Traumdeutung. Alles in nur einem Film, der gerade Mal $180'000 gekostet hat.

Doch was vielleicht das Tollste an "The Story of Mr. Sorry" ist: Er zeigt auf, dass koreanische Independentfilmer mit etwas Einfallsreichtum mehr zustande bringen als all die Festivallieblinge mit ihrem mühsam verkünstelten Müll. Hier tritt ein noch nicht einmal 30-jähriger Regisseur an, entfesselt eine ungeheure Vision und bringt sie dann animiert in Filmform. Das Resultat schlägt Independent-Unfug wie Today and the Other Days oder Iri spielend.

Die Stärken liegen in fast allen Bereichen, angefangen bei der Animation. Zum Einsatz kommt ein altertümlich anmutendes Verfahren mit zackigen Bewegungen und groben Strichen. Doch es dauert nicht lange, bis man sich in dieser Welt bestens zurechtfindet. Und weil jeder Charakter sein ganz eigenes Aussehen hat, kriegt man auch sehr schnell einen Überblick über die Figuren. Ebenso stark die Story, die zwar etwas ziellos wirkt, aber gerade das auch zelebriert.

Sie beginnt in Schwarzweiss mit einer kuriosen Spielshow, bei der das Publikum über die Strafe entscheiden soll. Das birgt Medienkritik, auch wenn der Angeklagte "nur" eine Spinne ist. Nach dieser Einleitung erfahren wir in Rückblenden endlich mehr. Vor allem unser Held Mr. Sorry wird eingeführt. Wir sehen seine Schrumpfung. Und sein Übertritt ins Unterbewusstsein seiner Kunden, denen er ins Ohr geschlüpft ist.

Dort wird Sorry nicht nur Zeuge von kunterbunt-psychedelisch anmutenden Welten, es tritt vielmehr auch immer wieder seine Kindheit und seine Liebe zu seiner Schwester in den Vordergrund. Einer psychiatrischen Konsultation gleich dringen wir selbst nun immer tiefer ins Unterbewusstsein und die Erinnerungen unseres Helden ein. Manches wirkt dabei etwas plakativ, anderes scheint sich zu wiederholen, doch kaum je verliert man das Interesse.

"The Story of Mr. Sorry" ist sicher kein einfacher Film, aber einer, zu dem man auch ohne Hochschul-Abschluss einen Zugang finden kann. Und hat man ihn denn einst, dann wird man belohnt mit einer ebenso absonderlichen wie intelligenten Arbeit. Alleine schon die ausgeflippten Bilder würden sich gut an jeder Drogenparty machen. Und weil dahinter sogar noch etwas steckt gibts von mir eine wohlwollende Bewertung.

Denn man könnte manches auch als Spielerei abtun, Kurzungen wären auch möglich, und die subjektive Kamera müsste nicht unbedingt immer so wackeln - doch es lohnt nicht, sich zu lange mit den Kleinigkeiten aufzuhalten. Hier kommen wir schliesslich in den Genuss eines Werks, das alles andere als alltäglich ist und Kopfkino mit visuellem Overkill zu kombinieren schafft. Und es macht dabei sogar noch Spass. Das ist Goodwill allemal wert.

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

BESTELLEN
Yesasia (Liefert aus HK)

EXTERNE LINKS
Hancinema

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

Seite optimiert für Internet Explorer 6/7