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Drama
Südkorea 2009
Alternative Titel 
Jeonyeokeui Geim; Jeonyeui Kyeim; 저녁의 게임
Regie Choi Wee-an 
Darsteller Ha Hee-kyeong, Jeong Jae-jin, Ahn Chan-woo, Lee So-hee
Zuschauer 
3'000
Länge 102 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
| Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik | 
| . | . | . |  |   |  | 
 ©  
Text Marco, molodezhnaja 19.3.10
©  
Text Marco, molodezhnaja 19.3.10
©  Bilder widemedia, 
Screenshots molodezhnaja
STORY 
Cha Seong-jae (Ha Hee-kyeong) ist taubstumm und lebt mit ihrem an Demenz 
erkrankten Vater (Jeong Jae-jin) am Rand der Stadt. Jede Nacht spielen die 
beiden Karten, die Tochter wäscht und kümmern sich um den Vater - aber ohne den 
Hauch von Mitgefühl. Das ist verschwunden, seit der Vater vor Jahren die Familie 
terrorisiert hat und die Mutter wegen seinen aggressiven Attacken in die 
Irrenanstalt musste. Ein eigenes Leben bleibt Seong-jae da nicht mehr. Deswegen 
flüchtet sie sich in Tagträume und sexuell aufgeladene Visionen.
REVIEW
 
    
Auf koreanische Independentfilmer ist einfach 
Verlass: Selbst wenn sie einmal eine Story hätten, die ein paar interessante 
Ansätze birgt, machen sie diese mit einer ärgerlichen Umsetzung wieder kaputt. 
Übrig bleibt in jedem Fall ein anstrengender und stets verkünstelter Film. 
"Today and the Other Days" schneidet zwar ein wenig besser ab als manche 
Mitstreiter, doch es ist nichtsdestotrotz ein typisch koreanischer 
Independentfilm. Und das ist nun mal leider keine Lobesauszeichnung.
Als Vorlage diente Regisseur Choi Wee-an der Roman "Game of the Night" von Oh Jung-hee. Und geht man nach dem Filminhalt, dann hat dieser Stoff durchaus seinen Reiz. Von der Misshandlung über die semi-inzestuöse Beziehung bis hin zu den erotischen Visionen - daraus liesse sich auf psychologischer wie erotischer und feministischer Ebene etwas machen. Die Themen werden geradezu auf dem Tablett serviert.
Und sie sind in Ansätzen auch tatsächlich sichtbar. Mehr aber nicht. Die erotischste Szene bleibt eine innige Umarmung - der Rest sind primär nackte Pimmel. Der Feminismus erschöpft sich in Emanzipationsvorstellungen gegen Filmende und dem langsamen Formen einer eigenen Sexualität nach Jahren der Unterdrückung - aber auch dies auf bestenfalls angedeutete Weise. Und die Psychologie ist so oberflächlich, wie man es sich nur vorstellen kann.
Die Kurzfassung: Frau wurde in der Kindheit missbraucht und kommt trotzdem auch Jahre später nicht vom Vater los, den sie dafür nun ihrerseits mit Verachtung straft. Das alles weiss man nach den ersten Filmminuten. Und lernt danach nicht viel mehr dazu. Ein paar erhellende Rückblenden geben erst kurz vor Ende zusätzliche Inputs, aber deren Inhalt weiss man eigentlich schon, bevor man sie gesehen hat.
Es liegt schon in der Konstruktion ein grundsätzlicher Fehler, da die Dramaturgie fehlt. Die Frage ist nicht, was der Frau einst passiert ist. Die Frage ist nicht, was sie nun tun wird. Die Frage ist nicht, ob jemand bezahlen muss. Das wäre nun mal zu konventionell. Nein, viel toller, meint Choi, wäre es doch, wenn wir die Frage gar nicht kennen. Und so mäandriert das Drama durch kuriose, surreale und erschreckende Szenen, von Fröschen zu Inzest, von Träumen zu Gewalt.
Irgendwo dazwischen zerbröselt die Themenpalette zu Krümeln, von denen der Regisseur ein paar herauspickt, den Rest aber unter den Teppich kehrt. Dadurch bleibt ein Film der verpassten Möglichkeiten. Ein Film, der nicht recht weiss, was er überhaupt sagen will. Geschweige denn wie. Man kann die langsamen Shots, in denen Seong-jae durch Landschaften und Häuser schleicht, als kunstvoll meditative Inszenierung wahrnehmen. Oder einfach als langweiliges Kunstgehabe. Ich tendiere eher zu letzterem.
Ja die unbekannte Ha Hee-kyeong spielt die taubstumme "Heldin" durchaus solide. Jeong Jae-jin ist trotz Altersmilde noch ein ziemliches Ekel. Und die Bildsprache lässt sich bisweilen sehen. Doch all das reicht nicht annähernd, um das Interesse wach zu halten. Vielmehr reiht sich "Today and the Other Days" ein in die immer länger werdende Liste koreanischer Independentfilme, die staatlich gefördert werden und nur dazu dienen, ein paar Künstlern zu ihren Fingerübungen zu verhelfen. Sehen will das letztendlich eh kaum jemand.
MEINE 
DVD 
Südkorea, Code 0, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch  2.0 mit englischen und koreanischen 
Untertiteln.
BESTELLEN 
Yesasia 
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS 
Hancinema
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint

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