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Sci-Fi-Film. USA 1999
Alternativer Titel Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung

Regie George Lucas
Drehbuch
George Lucas
Executive Producer George Lucas
Produktion
Rick McCallum
Musik John Williams
Kamera David Tattersall

Schnitt Paul Martin Smith, Ben Burtt
Darsteller
Liam Neeson, Ewan McGregor, Jake Lloyd, Natalie Portman, Pernilla August, Ian McDiarmid,
Ray Park, Frank Oz, Samuel L. Jackson, Terence Stamp, Anthony Daniels, Brian Blessed, Ahmed Best

Länge
136 Min.

Kinostart 19.5.1999 // 10.2.2011 (3D-Fassung)

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 2.2.2011
©  Bilder 20th Century Fox, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die Handelsföderation richtet eine Blockade um den Planeten Naboo ein, um gegen höhere Zölle zu protestieren. Hinter der Föderation steht der Sith-Lord Darth Sidious, der in der Schaltzentrale der Galaktischen Republik zu sitzen scheint. Derweil schickt der Kanzler des republikanischen Senats den Jedimeister Qui-Gon Jinn (Liam Neeson) und dessen Schüler Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor) als Vermittler nach Naboo. Die beiden werden umgehend angegriffen und landen auf Naboo. Dort gelangen sie mit Hilfe des trotteligen Jar-Jar Binks zum Palast von Königin Amidala (Natalie Portman). Es wird beschlossen, dass dieJedi mit der Königin zum Zentralplaneten Coruscant fliegen, dem Sitz des Senats. Doch wegen eines defekten Hyperraumantriebs müssen sie auf dem Wüstenplaneten Tatooine zwischenlanden. Dort geht Qui-Gon mit dem Schrotthändler Watto einen Deal ein: Er bekommt die Ersatzteile und den Sklavenbuben Anakin Skywalker (Jake Lloyd), wenn der Kleine ein Podrennen gewinnt. Anakin gewinnt und Qui-Gon nimmt ihn mit, denn er spürt, dass der Bub Jedi-Kräfte besitzt. Doch bevor er ihn ausbilden kann, muss erst Naboo gerettet werden.

 

REVIEW
13 Jahre ist er alt und er stürzt mich noch immer in tiefste Konflikte: "Star Wars: Episode I - A Phantom Menace" ist ein Film, den ich damals lieben mochte und immer noch verteidigen möchte, der es mir aber ungeheuer schwer macht. Ob 3D oder nicht. Die Vorgeschichte? Ich bin bekennender "Star Wars"-Liebhaber, wuchs mit den drei Originalfilmen auf, wurde nie zum Alleswisser und Allessammler, aber habe die drei Episoden mehrere Dutzend Mal gesehen. Und ich habe irgendwann mal festgelegt, dass "The Empire Strikes Back" mein Lieblingsfilm sei. Es gab über die Jahre Filme, die ich nun lieber anschau, die genialer gemacht sind. Hat nix dran geändert, für mich ist und bleibts "Empire". 

Dementsprechend gigantisch die Erwartungen 1999. Ich bin nicht ganz so tief gestürzt wie viele andere Fans, die George Lucas fortan mit Hass überschütteten - aber es führt kein Weg dran vorbei: Episode I, der am meisten gehypte Film der Geschichte, war eine Enttäuschung. Ein Debakel, das sich bereits mit den Special Editions 1997 ankündigt. Damals war ich so derart happy, meine Lieblingsfilme im Kino zu sehen, dass ich über den üblen CGI-Jabba wegschauen konnte, mir "Greedo schiesst zuerst" im Kino nicht mal auffiel und mich nicht einmal die unnützen CGI-Pixelhaufen, die auf Mos Eisley durchs Bild laufen, immens störten. Aber nahezu 100% der "Verbesserungen" damals waren keine. 

Und niemand hatte das Mr. Lucas klargemacht. Dasselbe Szenario bei Episode I, als sich der Mann dramaturgisch in die Ecke schrieb und inszenatorisch die Übersicht verlor. Niemand sagte was. Das Lucas-Evangelium war all seinen Lakaien zu heilig. Herausgekommen ist ein Werk das ganz Lucas’ Stempel trägt, aber er ist bei Gott nicht der einzige, der teilversagte. Es liegt ein kollektiver Irrglauben vor, man habe den Geist von "Star Wars" und seinen beiden Fortsetzungen aufleben lassen, wenn in Wahrheit nichts anderes produziert wurde als ein unterkühlter, oft infantiler Holperfilm.  

Und der Konflikt? Ich mag ihn irgendwie trotzdem. Wenn die Fanfare am Anfang erklingt, bin ich happy. Wenn von Jedis und Republik gesprochen wird, wenn Banthas und Hutten erwähnt werden, dann fühl ich mich daheim in "meiner Welt". Und ist die öde erste Stunde mal überstanden, gibts auch immer wieder Szenen, die rocken. Das Wüstenrennen auf Tatooine zum Beispiel ist visuell wie akustisch eine Bombe. Darth Maul liefert sich einige tolle Fights mit den Jedi. Und das Finale, obwohl es vier Handlungsstränge vereinen muss (im Original wars einer, bei "Empire" warens zwei, bei "Return oft he Jedi" deren drei und nun eben vier) reisst durchaus mit. 

Ja das ist Kino der Sensationen. Nur eben gedämpft durch etliche radikale Fehler, die ich eigentlich gar nicht mehr alle auflisten müsste, so etabliert sind sie mittlerweile in der Popkultur. Ein Name reicht schon: Jar-Jar Binks. Diese schlecht animierte Ausgeburt rassistoider Stereotypen ist so dumm und nervtötend, dass der ganze Film schon durch ihn massiv verliert. Jake Lloyd, der Bub mag ja putzig sein manchmal, aber er hat weder die Ausstrahlung noch das Charisma, um den Part des späteren Darth Vader auszufüllen. Er wirkt zu oft einfach wie ein Bengel. Man spürt die Macht nicht in ihm. Und es erstaunt nicht, dass er danach von der Bildfläche verschwand.

Aber keineswegs nur der Junior scheitert. Auch Ewan McGregor war wohl nie statischer, sagt keinen schlauen Satz im ganzen Film. Die junge Natalie Portman agiert steif, aber immerhin rettet sie sich mit Würde durch den Film. All die Jedi-Ratsmitglieder sind Schlaffis, die ihre Meinung einfach ändern (Der Bub gefährdet die Zukunft aller? Ach versuchen wirs dennoch) und nur herumsitzen und debattieren. Ah, debattieren. In Episode I wird endlos geredet. Und immer handelt es sich um Plot, nie reden Menschen natürlich und locker miteinander. Immer Exposition. Oder kompletter Nonsens wie die Midichlorians. Die sind so bekloppt, dass sie ihren eigenen Abschnitt benötigen. 

In den Original-Filmen war die Macht etwas Spirituelles. Nicht wirklich fassbar, nicht vollends definiert, aber als magisches Element jederzeit glaubwürdig. Nun wird sie schlagartig biologisch, ausgelöst durch ein paar symbiotische Bakterien im Blut. "Die Macht ist stark in ihm" heisst nun eigentlich "In seinem Blut tummeln sich viele Bakterien". Die Macht als Seuche. Wer auf diese Idee kam, gehört bestraft - und ja, es dürfte George Lucas sein. Er brauchte eben schon immer Leute, die ihn korrigierten. Erfahrene Drehbuchautoren wie Lawrence Kasdan und Leigh Brackett, Regisseure wie Irvin Kershner oder Produzenten wie Gary Kurtz. Die gabs nicht, das Drehbuch-Resultat ist entsprechend. 

Auch zwei Techniker, die noch einiges hätten retten können, versagten: David Tattersall war zuvor nur Kameramann bei einigen passablen Filmen, nichts hat ihn auf die epische Aufgabe in "Star Wars" vorbereitet. Entsprechend fad sind die Bilder. Man kann es ihm fast verzeiehen, schliesslich entstanden fast alle Aufnahmen vor Greenscreen, nichts ist real, alles künstlich, das hemmt die Schauspieler und lässt das Organische vermissen. Sound-Designer Ben Burtt derweil, der hier als Co-Cutter am Werk war, schuf zwar einmal mehr geniale Töne, aber ihm fehlt das Geschick, Lucas’ lahme und wirre Vision stringent zu montieren. Episode I wirkt vor allem am Anfang extrem holprig, was man besonders gut bemerkt, weil nichts passiert. Jeder Film, der mit einem Steuerstreit (!) anfängt, muss ja schon mal schleppend sein. Krieg, Tod, Zerstörung, Erlösung - es gab zuvor gigantische Themen. Und jetzt Steuerstreit. Gähn. 

Und der nun in 3D. Als die dritte Dimension Hollywood eroberte, beschloss George Lucas, dass er auch mitmachen will, und ab 2012 alle Episoden in Jahresabständen (viel zu lange in meinen Augen) ins Kino bringen wird. Ohne gravierende Änderungen, dafür dreidimensionalisiert. Geändert hat er bei Episode I nun tatsächlich wenig, aufgefallen ist mir nur der verbessert animierte Yoda. Aber der Film ist eben 3D. Für eine Nachbearbeitung sieht die Sache sehr gut aus, keine der üblichen Probleme wie schwebende Köpfe oder schlecht harmonierende Tiefen-Ebenen. Aber im gleichen Atemzug muss man sagen, die Sache ist ziemlich nutzlos. Das Rennen auf Tatooine sieht noch nett aus, aber weil es so schnell geschnitten ist, konnte der 3D-Effekt selten maximiert werden. Und sonst vergisst man bald, dass das 3D ist. 

Fast jedenfalls, denn es gibt zwei Nachteile: Erstens wird das Bild dunkler. Schade haben sie dieses bekannte 3D-Problem nicht kompensiert durch eine Aufhellung. Nun wirkt sogar Tatooine grau. Und noch schlimmer: 3D hat die Angewohnheit, digitale Tricks künstlicher aussehen zu lassen. Die Effekte in Episode I sind eh schon nicht glorios gealtert, aber nun sehen sie manchmal aus wie Spielzeug. Anstatt die Episoden IV bis VI "aufzupeppen" hätte sich Lucas lieber daran gemacht, Episode I zu überarbeiten. Bessere Tricks, neu montieren. Nur eines hätte er sicher sein lassen müssen: Die Musik von John Williams ist (auch ohne "Imperial March") grandios, der Neuzugang "Duel of the Fates" ein wahrer Ohrwurm. 

Mit 13 Jahren Abstand zu meiner Freude und einhergehenden Enttäuschung von damals: Ich steh also wieder vor dem Konflikt. Da liste ich drei Viertel des Texts Probleme auf, und doch hab ichs mit ein paar Mal fremdschämen genossen, den Film wieder im Kino zu sehen. Er ist nicht mies, er ist sogar ganz ok. Stellenweise gut oder gar sehr gut. Um eine leichte Abwertung komme ich indes nicht herum und zieh einen halben Stern ab. Wenn man bedenkt, dass "Star Wars", "The Empire Strikes Back" und auch der bei manchen Hardcore-Geeks etwas verächtlich betrachtete "Return of the Jedi" bei mir unantastbare 5-Stern-Filme sind, ist dies doch ein rechter Absturz. Einer, den ich George Lucas immer noch anlaste. Nicht weil der Film so enorm schlecht wäre oder gar das "Star Wars"-Universum besudelt hätte. Nein, nur deshalb, weil so viel mehr hätte drinliegen müssen. Das Ausmass dieser verpassten Chance ist so immens, dass einem auch heute noch das Herz blutet.

Link zur alten Kritik.

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com


 

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