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1998
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Thrillerdrama
Japan / Hongkong 1998
Alternativer Titel Fuyajo
Regie Lee Chi-Ngai
Drehbuch Lee Chi-Ngai, Hisashi Nozawa nach einem Roman von Seishu Hase
Darsteller Takeshi Kaneshiro, Mirai Yamamoto, Kippei Shiina, Lung
Shihung,
Eric Tsang Chi-Wai, Kathy Chow Hoi-Mei, Toshiya Nagasawa, Seijun Suzuki
Länge 123 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 14
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
©
Text Marco, molodezhnaja 24.4.10
© Bilder Kadokawa, Screenshots molodezhnaja
STORY
Kabukicho im Tokioter Stadtteil Shinjuku: Der Ex-Gangster Kenichi Ryuu (Takeshi
Kaneshiro) verdingt sich als Händler. Er bringt alles an den Kunden,
ausser Kinderorgane. Doch seine gut arrangierte Untergrund-Existenz gerät ins
Wanken, als mehrere Gangsterfraktionen aus Peking, Shanghai und Taiwan in dem
Quartier einen Machtkampf beginnen - und Kenichi hinein rutscht. Der Boss Mr.
Yuan (Eric Tsang) heuert ihn nämlich an, Kenichis alten Freund Fu-chun
(Kippei Shiina) zu finden, der Yuans Bruder umgebracht hat. Schafft er das
nicht, wird er sterben. Doch zum Glück bietet Fu-chuns Freundin Natsumi Sato
(Mirai Yamamoto) an, Kenichi den Aufenthaltsort des Gesuchten zu verkaufen.
REVIEW
"Sleepless Town" ist ein Film noir im interkulturellen
Schmelztiegel Tokios. Der Filmcrew, die zu gleichen Teilen aus Japan und
Hongkong stammt, dient ein Roman des
Yakuza-Schriftstellers Seishu Hase
City of Lost Souls aus Vorlage, was
sicherlich auch den komplexen Plot erklärt. Denn für einen pulpig angehauchten
Film, wie es etwa die Erzählstimme am Anfang suggeriert, ist die Story ziemlich
dicht gesponnen. Ein paar Nebenfiguren oder Nebenhandlungen hätten da problemlos
über die Klinge springen können, denn sie lenken eher von der Hauptgeschichte
ab, die mit allem Ballast auf über 2 Stunden Laufzeit aufgebläht wird.
Regisseur Lee Chi-Ngai (Dance Subaru) versucht, die Ereignisse etwas zu strukturieren, indem er die jeweilige Uhrzeit einblendet. Das hilft freilich kein Bisschen weiter - es bleibt also nichts anderes übrig, als am Ball zu bleiben und alle Informationen zu verarbeiten. Als Zugangspunkt dient dazu unser Antiheld Kenichi, der immer mal wieder ein paar Erklärungen abliefert. Und ansonsten handelt es sich um das oft gesehene "Ex-Gauner gerät zwischen die Fronten"-Schema, das hier erzählerisch wenig prickelnd neu aufgewärmt wird.
Dass der Film dennoch überzeugt, ist schon eher der Präsentation zuzuschreiben: Lee inszeniert etwas gestylt mit Jump-Cuts, Neon-Licht und Freeze Frames, als ob er Wong Kar Wais Meisterstück Chungking Express (mit dem er den Hauptdarsteller teilt) kopieren möchte. Doch der Look von Hongkong-Kameramann Arthur Wong (Bodyguards and Assassins) gefällt und ist letztendlich eher düster anstatt trendig, weshalb ein Plagiats-Vorwurf schnell verpufft. Auch wirkt der Film traditioneller montiert, als bei Wongs stilprägendem Werk.
Nicht vergessen gehen darf dabei der Beitrag der Schauspieler: Superstar Takeshi Kaneshiro ist einmal mehr ungeheuer cool, Mirai Yamamoto gibt eine ungewöhnliche Femme fatale, Eric Tsang ist wie üblich ein etwas drolliger, aber eiskalter Schurke und selbst in Kleinstrollen gibt es bekannte Gesichter zu erblicken, etwa jene svon Kultregisseur Seijun Suzuki, der wortlos einen Gangsterboss spielt. Dieses vorzügliche Ensemble wertet den Film nachdrücklich auf. Wirklich lieben kann ich "Sleepless Town" deswegen noch lange nicht, er ist etwas zu lang und die Story eher wirr statt packend. Aber auf solch hohem schauspielerischen und inszenatorischen Niveau kann man durchaus ein Auge zudrücken und den Film empfehlen.
MEINE
DVD
Grossbritannien, Code 2, PAL
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Japanisch/Mandain DTS und 2.0 mit englischen Untertiteln.
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GB)
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Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert, aufgehellt und leicht geschärft mit CorelPaint
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