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Stummfilmdrama. USA
Alternativer Titel -
Regie Lois
Weber
Drehbuch Lois Weber nach einer Story von Stella Wynne Herron
Produktion Lois Weber
Kamera Stephen S. Norton, Allen G. Siegler, King Gray
Darsteller Mary MacLaren, Harry Griffith, Mattie Witting, Jessie Arnold,
William V. Mong
Länge 50 Min.
Kinostart 1916
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 28.2.2018
© Bilder arte,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Eva Mayer (Mary MacLaren) arbeitet in einem Ramschladen in Los
Angeles und verdient fünf Dollar pro Woche. Doch auf ihren Schultern lastet die
Ernährung der ganzen Familie, denn der Vater (Harry Griffith) liest lieber
Bücher, als zu arbeiten, und die Mutter (Mattie Witting) muss sich um die
anderen Kinder kümmern. Eva hat deswegen nicht einmal genug Geld für dringend
benötigte Schuhe, die nur drei Dollar kosten würden. In ihrer Not schläft sie
mit dem Sänger "Cabaret" Charlie (William V. Mong).
REVIEW
Lois Weber (1879-1939) drehte weit über hundert Filme,
schrieb Drehbücher und hatte Dutzende Schauspielauftritte. Sie war eine
Pionierin des amerikanischen Films, und war 1916 sogar die höchstbezahlte
Regisseurin bei Universal. Und doch ist sie um einiges weniger bekannt als
Zeitgenossen wie Cecil B. DeMille oder D.W. Griffith - wohl vor allem, weil sie
zu früh starb und ihre Filme zum Grossteil nicht erhalten sind.
Dank
also an die Restauratoren hinter "Shoes". Webers Film von 1916 basiert auf dem
Roman " A New Conscience and an Ancient Evil" (1912) der Sozialschriftstellerin
Jane Addams und widmet sich ganz der Armut und der Rolle der Frau. Ersteres ist
nicht so erstaunlich, gibt es doch aus jener Ära etliche Arbeiterfilme, ein Jahr
zuvor etwa Regeneration. Doch Frauen sind da meist das
Beigemüse. Nun die Sorgen des Proletariats aus Sicht einer Frau und inszeniert
von einer Frau zu sehen: das hat was.
Die Story mag nicht gerade
umwerfen, es ist ein klassisches Melodrama ohne grosse Überraschungen. Und Weber
nimmt sich, trotz der Kürze des Films, auch etwas viel Zeit. Doch ihre
Bildsprache ist präzise, die Dramaturgie holpert nicht, und trotz des Realismus'
scheut sie sich auch nicht vor Stilisierungen. So greift einmal buchstäblich die
Armut nach Eva, in einer hübsch gemachten Albtraumsequenz.
Weber, die
den Film mit Hilfe ihres Gatten und Geschäftspartners Phillips Smalley
realisierte, gebührt auch Lob für das Casting: Die 16-jährige Mary MacLaren
erweist sich als Glücksgriff, wirkt sie doch um einiges reifer als es ihr Alter
vermuten lässt. Die zuvor als Bühnenschauspielerin aktive MacLaren blieb denn
auch bis in die 40er-Jahre aktiv.
"Shoes" mag ein kleiner Film sein, er
mag in Vergessenheit geraten sein. Doch einzutauchen in dieses so kompetent
gemachte frühe Kino ist reizvoll, die humanistische Geschichte bewegend. Und vor
allem ist es eine Bereicherung, Lois Weber bei ihrer Arbeit zu beobachten - eine
frühe Meisterin ihres Fachs, der hoffentlich der Respekt zuteil wird, den sie
verdient.
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net
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