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Stummfilmdrama. USA
Alternativer Titel -
Regie Raoul
Walsh
Drehbuch Raoul Walsh und Carl Harbaugh nach den Roman von Owen Kildare
Produktion William Fox
Kamera Georges Benoit
Schnitt Mark Sweeney
Darsteller Rockliffe Fellowes, Anna Q. Nilsson, Maggie Weston, John
McCann, James A. Marcus, Harry McCoy, William Sheer
Länge 72 Min.
Kinostart 1915
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco Spiess, molodezhnaja 31.5.2017
© Bilder arte,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Der zehnjährige Owen (John McCann) lebt in der Lower East Side von Manhattan.
Als seine Mutter stirbt, kommt er bei seinen Nachbarn Maggie (Maggie Weston) und
Jim Conway (James A. Marcus) unter. Der Ersatzvater ist ein Alkoholiker, mit
seiner Frau streitet er sich ständig. Deswegen haut Owen bald ab und lebt auf
der Strasse. Mit 17 schlägt er (Harry McCoy) sich bereits als Kleinkrimineller
durch. Und mit 25 leitet Owen (Rockliffe Fellowes) gar eine eigene Gang. Da
verguckt er sich in die Lehrerin und Sozialarbeiterin Marie Deering (Anna Q.
Nilsson), die versucht, Kriminelle auf den anständigen Weg zurückzuführen.
REVIEW
Der Hauptargument des Films ist seine Authentizität.
Er basiert auf der 1903 publizierten Autobiografie "My Mamie Rose: The Story of
My Regeneration" des Gangsters Owen Kildare und wurde an Originalschauplätzen
gedreht. In Nebenrollen kommen auch Personen aus dem Milieu vor, also Gangster
und Huren. Regisseur Raoul Walsh, der selbst in der Lower East Side aufwuchs,
schuf somit ein bemerkenswertes Zeitbilder aus einem Armenhaus Amerika vor der
Grossen Depression.
Abseits dessen ist der Film indes etwas simpel
gestrickt. Owens Aufstieg zum Gangster läuft auf Autopilot ab, die Romanze wirkt
etwas gesucht, dem Ganzen fehlt der schlaue Kniff, um in die Story reinzuziehen.
Schlimmer macht dies auch Hauptdarsteller Rockliffe Fellowes, der mit seiner
übertriebenen Schminke den Realismus-Anspruch sogar noch unterwandert. Ich hätte
gerne einen ganzen Film mit dem kleinen John McCann gesehen, wie er sich durch
die Gassen Manhattens schlägt. Das wäre freilich ein ganz anderer Ansatz, aber
wenigstens eben realistischer, als einem weiss gepuderten Möchtegern-Gangster zu
folgen.
Fellowes trägt daran nicht die alleinige Schuld, folgt seine
Aufmache doch dem damaligen Usus, was das Schminken von Schauspielern betrifft.
Aber wenn es bei all den Nebendarstellern ohne funktionierte (die echten
Gangster hätten wohl einen Aufstand gestartet, wenn ein Makeup-Girl sie gepudert
hätte), dann hätte es doch auch bei der Hauptfigur möglich sein sollen.
Für mich ist "Regeneration" daher eher filmhistorisch spannend. Durchaus eine
grundsolide Story vom Aufstieg und der Busse eines Gangsters, die durch ihren
Realismus und ihr Setting gewinnt. Der Film galt lange als verschollen, bevor
1972 eine Nitrokopie gefunden und restauriert wurde. Manche Stellen sind noch
immer stark angegriffen, aber immerhin wurde das Werk gerettet. Und für die
neuste Restauration steuerte das Ensemble der Komischen Oper Berlin auch noch
einen schön experimentierfreudigen Soundtrack bei, der (anders als viele andere
Stummfilm-Soundtracks) das Anschauen sogar noch etwas gefälliger macht.
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net
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