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Actionfilm. Indien. Telugu
Alternativer Titel
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Regie Ram Gopal Varma
Drehbuch Ram Gopal Varma
Produktion Venkat Akkineni, Y. Surendra
Songs Ilayaraja
Kamera Gopal Reddy S.
Choreografie Sundaram
Darsteller Nagarjuna, Akkineni, Amala, Raghuvaran, Raj Zutshi,
J.D. Chakravarthi, Paresh Rawal, Brij Gopal, Tanikella Bharani, Jagan
Länge 161 Min.

Kinostart 1989
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 16

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 1.12.07
©  Bilder Shemaroo, Screenshots molodezhnaja


STORY
Der ruhige Student Shiva (Nagarjuna Akkieni) zieht mit seinem Bruder und dessen Frau nach Hyderabad, um dort ein College zu besuchen. Er freundet sich rasch mit einer Gruppe von Gleichgesinnten um Prakash (Raj Zutshi) und Asha (Amala) an - erkennt aber schnell, dass ihn an dieser Schule nicht nur schöne Zeiten erwarten: Der skrupellose Schläger JD (J.D. Chakravarthi) regiert mit seinen Halunken den Campus. Anhaben kann man ihm nicht viel, denn er steht im Dienst des Gangsterbosses Bhavani (Raghuvaran), der seinerseits die Unterstützung des mächtigen Politikers Tilakdhari Azaad (Paresh Rawal) geniesst. Als Shiva seinen Kumpel Naresh (Jagan) dazu überredet, bei den Wahlen zum Studentenführer gegen JD anzutreten, kommt es zum Krieg, der Naresh das Leben kostet. Nun lässt sich Shiva selbst als Kandidat aufstellen und schwört sich, JDs Herrschaft ein Ende zu setzen.

 

REVIEW
Noch keine 30 Jahre alt war Ram Gopal Varma, als er ohne grosse Unterstützung aus der Filmwelt mit seinem ersten Skript an den jungen Telugu-Star Nagarjuna heran trat und ihn dazu überredete
, mit ihm einen Film zu drehen. Nagarjuna stimmte zu und ermöglichte Varma einen fulminanten Start: "Shiva", so der Name ihrer Kooperation, wurde ein Riesenhit und sorgte für einen Karriereschub bei allen Beteiligten, vor allem für Varma selbst sowie die beiden Leinwandrivalen Nagarjuna und J.D. Chakravarthi (Satya). Die Story zeichnet sich kaum durch grosse Originalität aus, doch Varma versteht es, das Maximum aus der Konstellation heraus zu holen und alles mit einem gehörigen Schuss an Intensität zu präsentieren.

Dies erreicht er vor allem durch technische Raffinesse: Lange Kamerafahrten, etwa bei Verfolgungen durch Strassen oder das College-Gebäude, sorgen für Spannung, die Musik treibt die Action voran und viele Nahaufnahmen rufen Erinnerungen an die Italowestern der Marke Sergio Leone wach. Vor allem die Anfangsszene vor dem College, die beinahe wortlos abläuft und sich auf die Gesichter der Charaktere konzentriert, wirkt wie eine Mini-Hommage an den Spaghetti-Western. Des Weiteren sind die Songs von Altmeister Ilayaraja und das geschickte Spiel von Licht und Schatten sichere Werte, um den Film über das Niveau plumper Vergeltungs- und Prügel-Action zu hieven.

Dabei ist "Shiva" ja eigentlich genau das: Rache-Action nach Formel. Ein Mann wehrt sich, steckt Rückschläge ein, wehrt sich mehr, worauf die Gangster seine Freunde und Familie angreifen - er zögert. Und wehrt sich doch nochmals. Stets steigt dabei die Gewaltkurve an, stets steht mehr auf dem Spiel. Varma versteht es gut, genau daraus Kapital zu schlagen und schreckt auch nicht davor zurück, dem Helden schwere Opfer aufzubürden. Selbst seine treusten Begleiter, gespielt vom späteren Bollywood-Nebendarsteller Raj Zutshi und der zierlichen Amala, die 1992 Nagarjuna heiratete und sich ein paar Jahre später aus der Filmwelt zurückzog, geraten isn Schussfeld und man weiss nie, ob Varma sogar so weit geht, einen von ihnen zu opfern. Bei Varmas eigenem 2006er-Hindi-Remake Shiva fehlt genau dieses Element der Bedrohung.

Dank dieser Anspannung, dem starken Spiel der Akteure, soliden Songs, interessanter Kameraarbeit und zielgerichteter Dramaturgie bietet "Shiva" gute Unterhaltung. Negativ schlägt vor allem die extreme Überlänge zu Buche: Obwohl nur drei Songs die Handlung unterbrechen, bringt es der Film auf satte 161 Minuten Lauflänge, was schlicht nicht vertretbar ist. Auch die Story, einfach und effektiv in ihrer Erzählweise, hätte bisweilen etwas mehr Facetten gebrauchen können - doch das ist leichter verzeihbar als die Überlänge. Aus heutiger Sicht ist "Shiva" immer noch rohes und gutes Unterhaltungskino, wenn man sich mal vom 80er-Jahre Stilschock erholt hat. Und zudem markiert er das Debüt eines wichtigen Filmemachers. Ram Gopal Varma mag seit Mitte der 2000er-Jahre ein Image-Problem haben und seine Filme laufen nicht mehr so gut wie früher, doch stilistisch bewies er stets Mut und brachte dem Gangsterkino Indiens sowohl im Süden wie im Norden Impulse. "Shiva" zeichnet diesen Weg vor.

 

MEINE DVD
Shemaroo (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi-Synchro 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * (Leider ohne O-Ton. Bild stark zerkratzt, mit Unschärfen und matt).

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb
OliBlog (5/10)

 

SCREENSHOTS

 


 

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