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Thrillerdrama
Japan 1970
Alternativer Titel Shinjuku maddo

Regie und Produktion Koji Wakamatsu
Darsteller Toshiyuki Tanigawa, Ryushiro Yoshimura, Yuko Ejima, Makiko Harada

Länge 66 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 18

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik

©  Text Marco, molodezhnaja 24.1.2011
©  Bilder Blaq Out, Screenshots molodezhnaja


STORY
Eine Schurkenbande um den Rebellen Shinjuku Mad tötet einen jungen Mann und vergewaltigt dessen Freundin. Der Vater (
Toshiyuki Tanigawa) des Ermordeten kommt mit der sinnlosen Tat nicht klar und macht sich in Tokio auf die Suche nach den Schuldigen. Er wird mit einer Welt voller Unmoral und Dekadenz konfrontiert - mit Hippies und Prostituierten, mit Ganoven und Faulenzern. Letztendlich führt seine Spur zu Shinjuku Mad, dessen Motivation zum Mord so banal wie erschreckend ist.

 

REVIEW
Von allen Filmen Koji Wakamatsus ist "Shinjuku Mad" einer der düstersten. Im Stil eines Vater-sucht-Rache-Films à la "Hardcore" (1979) taucht er in eine Welt aus Sex und Gewalt ein, die dem Japan der frühen 70er-Jahre einen Spiegel vorhält. Schon die ersten Minuten machen klar, dass die Gewalt, die es zu sehen gibt, nicht unbedingt Sinn ergeben muss - und gerade in ihrer Zufälligkeit so erschreckend wirkt. Der Sohn des Protagonisten wird (in der einzigen Farbsequenz des Films) erst brutal abgestochen. Danach schmieren die Täter seine Freundin mit dem Blut des Opfers ein - und foltern sie noch mehr, indem sie sie gruppenvergewaltigen.

All dies zeigt Wakamatsu unnachgiebig und ungeschönt. Als nüchterner Beobachter. Natürlich schwingt Voyeurismus immer mit - das ist bei einem Regisseur, der seine Wurzeln in der Pink-Film-Industrie Japans hat, nicht weiter erstaunlich. Doch durch diesen Mentalität des Draufhaltens wird diese Sequenz erst richtig heftig. Danach lässt er die Zügel etwas lockerer, doch man weiss stets, dass alles nicht gut enden kann. Wird unser Vater die Schuldigen finden? Wird er sie töten? Wird er an der Belanglosigkeit des Mordes an seinem ein und alles zu Grunde gehen?

Nihilistische Themen, die uns Wakamatsu ästhetisch gewohnt hochwertig vorsetzt. Die Schwarzweiss-Sequenzen sind stets stilvoll komponiert und werden begleitet von einem leicht fiebrigen, jazzigen Soundtrack. All das eben, was die Wakamatsu-Filme so hip macht. Und heute so kultig. Sex und Gewalt tragen dazu natürlich auch bei - ersterer findet im Sinne freier Liebe statt, zwischen Mann und Frau oder zwei Frauen, in einer Bar oder einer Bauröhre. Und dazu singt einer Hare Krishna.

Wakamatsu kritisiert ein wenig zu wild um sich herum und zeigt gleichzeitig eine etwas zu starke Faszination für all das, was er anklagt. Dies erzeugt eine leichte Ziellosigkeit und Schizophrenie. Doch "Shinjuku Mad" wird dadurch nicht unbedingt schwächer, sondern bekommt noch zusätzlichen Reiz. Schliesslich will der Film ein Land porträtieren, dass die Orientierung verloren hat. Jugendliche, die den Sinn des Lebens nicht mehr im Visier haben. Und dazu passt eine Dramaturgie, die selbst etwas im Kreis irrt. Mängel hat der Film auf jeden Fall. Doch Koji Wakamatsus Stimme hat Biss, sie ist speziell, sie eckt an. Wenn er das, so wie hier, besonders grimmig und griffig anpackt, dann gehört der Mann zu den Regisseuren, deren verspätete Entdeckung sich absolut lohnt.

 

MEINE DVD
Frankreich, Code 2, PAL
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch mono mit englischen und französischen Untertiteln.

 

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amazon.fr (Liefert aus F)

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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