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Drama. Indien. Hindi
Alternativer Titel
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Regie Hrishikesh Mukherjee
Drehbuch Bimal Dutta nach einer Story von Narayan Sanyal
Produktion Sher Jeng Singh
Songs Laxmikant-Pyarelal
Kamera Jaywant Pathare
Darsteller Dharmendra, Sharmila Tagore, Sanjeev Kumar, Ashok Kumar, Robi Ghosh,
David Abraham, D.K. Sapru, Tarun Bose, Rajan Haksar, Manmohan, G. Asrani
Länge 163 Min.

Kinostart 1969
Box office classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco, molodezhnaja 30.4.07
©  Bilder Bollywood Entertainment, Screenshots molodezhnaja


STORY
Satyapriya Acharya (Dharmendra) stammt aus einer langen Ahnenreihe von Wahrheitssuchern und ehrenhaften Menschen. Er wuchs bei seinem Grossvater, dem Guru Satyasharan Acharya (Ashok Kumar), auf, nachdem seine Mutter starb und sein Vater sich als
Sannyasi vom Leben zurückzog. Im College freundet sich Sat mit Narendra Sharma (Sanjeev Kumar) an, der sein Leben lang ein treuer Freund bleiben wird. Beide machen ihren Abschluss als Ingenieure und ihre Wege trennen sich vorerst. Sat verschlägt es kurz vor der indischen Unabhängigkeit in das Herzogtum von Kunwar Bikram Singh (Manmohan), wo er Vermessungen durchführen soll, um den Besitz des Prinzen auch nach der Staatsgründung zu wahren. Doch als Sat erkennt, wofür er missbraucht wird, rebelliert er. Damit lenkt er alle Wut des Prinzen auf Ranjana (Sharmila Tagore), die uneheliche Tochter des Managers Rustomji (David Abraham), in die sich in Sat verliebt hatte: Kunwar vergewaltigt und schwängert sie. Sat fühlt sich schuldig und heiratet Ranjana, ihren Sohn Kabul (Sarika) akzeptiert er als sein eigenes Blut. Doch Familienglück kann keines entstehen, denn wohin Sat auch transferiert wird, überall eckt er mit seiner kompromisslosen Ablehnung von Korruption auf Missgunst.

 

REVIEW
Ein zweieinhalbstündiges Drama über Korruption scheint ein trockenes Thema zu sein, doch in den Händen von Hrishikesh Mukherjee wird es zur eindringlichen Studie, die dem Indien seiner Zeit einen Spiegel vorhält. Korruption entwickelte sich nach dem Abzug der Engländer (und schon davor) zu einem alles verschlingenden Übel, das bald niemand mehr ausrotten konnte. Im Zentrum des Films steht ein Mann, der getreu Gandhis Worten für Recht und Ehrlichkeit kämpft - derart stur, dass er bisweilen fast befremdet. Doch sein Motto, dass selbst Kompromisse bereits erste Anzeichen von Korruption sind, ist Ausdruck einer tiefen Verachtung dieses gravierenden Gesellschaftsproblems und anno 1969 als mutiges Statement zu verstehen.

"Satyakam" geht noch einen Schritt weiter und packt in bester indischer Tradition gleich noch weitere Themen wie Familie, Moral und Glaube an, die Mukherjee massenkonform in einem unterhaltsamen Bollywood-Film verpackt, inklusive gefälliger Musik von Laxmikant-Pyarelal und präziser Bildsprache. Technisch gibt es an dem Film lediglich zu bemängeln, dass der Mittelteil etwas durchhängt und sich die Dramen wiederholen, da Satyapriya einfach überall mit seinem Sturkopf aneckt. Da wird Mukherjee zudem etwas lehrmeisterlich, verständlich, angesichts der Dringlichkeit des Themas, aber eben auch etwas ungelenk.

Der Rest ist beachtlich. Nicht nur, weil aufgedeckt wird, wie tief hinein in den Alltag die Korruption ihre raffgierigen Finger streckt, sondern auch, weil Mukherjee in der zweiten Hälfte mühelos den Wechsel hin zum Melodrama schafft. Der grossartige Dharmendra, der hier eine seiner besten Leistungen zeigt, akzeptiert den Sohn der nicht minder genial spielenden Sharmila Tagore als seinen eigenen, selbst gegen den Willen seines Grossvaters, mit fast heiliger Erhabenheit gespielt von Ashok Kumar mit wogend weissem Bart. "Satyakam" stellt die Frage, was Familie ausmacht und ob es nicht weniger um Blut und Gene geht, als darum, die Werte weiter zu geben und das familiäre Gedankengut in die nächste Generation zu vermitteln. Diese Thematik mündet in ein höchst bewegendes und stimmiges Ende.

Hrishikesh Mukherjee war schon immer ein Meister darin, anspruchsvolles Kino zu machen und dennoch die Tränenkanäle gehörig durchzuputzen. Gegen Schluss liefert er denn auch jede Menge Möglichkeiten, mal herzhaft zu schluchzen. Gesellschaftskritik, Melodrama, schöne Musik, gewichtige Dialoge, tolle Akteure und beeindruckende Kamera - was will man mehr? Gut, mit 163 Minuten ist "Satyakam" ein wenig zu lang und gerade der Mittelteil hätte sich vorzüglich straffen lassen, doch auch so bleibt dieses Drama ein weiteres kleines Juwel in Mukherjees Regie-Krone. Und ein Werk, auf das ganz besonders der seit den 70ern eher als Actionstar wahrgenommene Dharmendra dank seiner bewegenden Gutmenschen-Sturkopfrolle stolz sein darf.

 

MEINE DVD
Bollywood Entertainment (USA), Code 0, NTSC
Bild: 4:3
Ton: Hindi 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Bild oft von überraschender Schärfe, nur manche Szenen von einem schlechteren Negativ stechen heraus)

 

BESTELLEN 
nehaflix (USA)

 

EXTERNE REVIEWS 
imdb

 

SCREENSHOTS

 


 

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