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2008
> RU-BA-RU
Liebesfilm. Indien. Hindi
Alternativer Titel
Ru-Ba-Ru: For Now... and Forever
Regie
Arjun Bali
Drehbuch Soumik Sen
Produktion Percept Picture Company
Songs Satyadev Burman, Sameeruddin
Kamera Andre Menezes
Choreografie Pony Verma, Longines Fernandes
Darsteller Randeep Hooda, Shahana Goswami,
Kulbhushan Kharbanda,
Rati Agnihotri, Jeneva Talwar, Jayant
Kriplani, Jitu Savlani, Avinesh Rekhi
Länge 104 Min.
Kinostart 12.9.2008
Box office classification Desaster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 30.9.08
© Bilder Percept,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Tara (Shahana Goswami) und Nikhil (Randeep Hooda)
leben in Bangkok und sind seit gut drei Jahren ein Paar. Während Tara nun den
Hafen der Ehe ansteuern möchte, konzentriert sich Nikhil lieber auf seine
Karriere. Immer öfter kommt es deshalb zum Streit. Tara denkt sogar schon
ernsthaft daran, den unromantischen Workaholic zu verlassen - vor allem, als er
auch noch ihren grossen Tag vergisst: Ihren Auftritt als Julia in einer
Theatervorführung. Nach der Show treffen sich die beiden zum Essen und
verkrachen sich erneut. Tara steigt ins Taxi eines alten Fahrers (Kulbhushan
Kharbanda). Das Auto wird von einem anderen Wagen gerammt und Tara stirbt. Tags
darauf wacht Nikhil aber wieder neben seiner Liebsten auf. Ihm wird klar, dass
er eine zweite Chance bekommen hat. Wie kann er Tara vor dem Unfall bewahren?
Und wie kann er sich ändern, damit ihre Liebe bestehen bleibt?
REVIEW
Zwei Sterne sind hart, vielleicht zu
hart. Aber das ist die Strafe, die man dafür zahlt, wenn man bar jeglicher
Originalität einfach einen bestehenden Film nachäfft und die Story dann auch
noch frech als seine eigene ausgibt. Ja, "Ru-Ba-Ru" ist der neuste Fall eines
illegalen Bollywood-Remakes. Das Opfer diesmal ist der britisch-amerikanische
Liebesfilm "If Only" mit Jennifer Love Hewitt. Ein Grossteil des Plots wurde
beibehalten und nur leicht auf indische Verhältnisse umgemünzt. Business as
usual in Indiens Drehbuch-Albtraumfabrik. Und das muss einfach bestraft
sein.
Der Film selbst ist nicht ganz übel, wohl auch, weil sich bereits im Westen ein Team damit befasst hat. Doch hüben wie drüben hat das Skript auch ein paar fundamentale Probleme und Regiedebütant Arjun Bali löst diese in seinem Aufguss nicht etwa auf, er verstärkt sie noch. Das grösste Manko steht im Zusammenhang mit "Konflikt". Auf die Gefahr hin, jetzt etwas gar technisch zu werden, führe ich das mal aus: Konflikt ist spannend. Wenn zwei Personen interagieren, streiten, sich aneinander reiben, dann entstehen Spannungen. Das ist zwischenmenschliche Dynamik. An deren Ende steht meist eine Katharsis: die Trennung oder die Versöhnung zum Beispiel. So wollen es ungeschriebene dramaturgische Gesetzte.
In "If Only" und "Ru-Ba-Ru" nimmt der Konflikt die erste Filmhälfte ein. Dann kommt der Unfall zur Filmmitte - und was danach folgt, ist weder Fisch noch Wasser. Keine Katharsis, kein Konflikt, sondern sozusagen Happy-End auf eine Stunde ausgedehnt. Und es liegt in der Natur der Sache, dass dies nun einfach langweilig ist. Ohne echte menschliche Reibungen entsteht keine Dynamik. Wenn der Kerl seiner Liebsten alles recht macht, wenn er sie mit Gefühl und Geld überschüttet, dann mag das manch ein romantisches Herz erquicken, doch es ist fundamental langweilig und sollte sich am Ende des Films befinden. Nicht die ganze zweite Hälfte einnehmen.
Ich für meinen Teil habe mich nach dem Unfall daher angeödet. Muss ich sehen, wie ein Schnösel seine Frau verwöhnt? Soll das tatsächlich die Erfüllung romantischer Träume sein? Und unterziehen wir das mal einem Realitäts-Check: Der Kerl gibt Geld in Mengen aus, hat aber vor lauter emotionaler Verpflichtungen keine Zeit mehr für seinen Job. Wie lange hält man das durch. Der Film suggeriert, der Typ sei nun bekehrt und fröne seiner Liebe, doch im Ernst: Das geht zwei, drei Tage gut, dann gehen ihm Geld und Ideen aus, wie er seine Liebste happy halten soll. Und wir sind wieder im alten Trott. Und dieser Trott, den wir in der ersten Stunde sehen, ist auch nicht gerade der Glaubwürdigkeit grösster Coup. Ich habe nichts dagegen, wenn Nikhil als arroganter und egozentrischer Mensch gezeigt wird, aber selbst der übelste Depp vergisst nicht den Tag der Premiere einer Show, für die die Liebste jahrelang geübt hat. Das ist schlicht nicht möglich, negative Meinung über Männer hin oder her.
Damit noch nicht genug: Die zweite Filmhälfte ist trotz des ganzen Herzschmerz-Gesäusel auch immer geprägt von der Angst, dass die Frau bald wieder denselben Unfall erlebt und stirbt. Das hemmt das Wohlgefühl doch beträchtlich und belegt alles mit einer bedrückenden Stimmung. Gesagt sei hier nur, dass das Ende ziemlich mutig ist, aber auch etwas irritiert zurück lässt.
Die Handlung mit ihren drei Problemfeldern (Dramaturgie, Glaubwürdigkeit, morbides "Ziel") ist aber nicht das einzige Sorgenkind von "Ru-Ba-Ru". Auch die Musik lässt sehr zu wünschen übrig und es gibt schlicht zu viele Songs. Den Bildern fehlt es gehörig an Reiz und die Schauspieler sind auch nicht der Brüller. Vor allem Randeep Hooda ist eine Fehlbesetzung. Der Mann hat in harten Rollen wie in D oder Risk etwas Talent bewiesen, doch in einer Herzschmerz-Rolle scheint er mit seinem steifen Gesicht fehl am Platz. Besser weg kommt seine assamesische Partnerin Shahana Goswami (Yun Hota Toh Kya Hota, Honeymoon Travels Pvt. Ltd), die an die Leistung von Jennifer Love Hewitt immerhin anknüpfen kann. Den ominösen Taxifahrer in den Tod, den im Original Tom Wilkinson spielte, gibt Altstar Kulbhushan Kharbanda mit knorriger Einfachheit.
Um es noch einmal zu wiederholen: Ganz übel ist "Ru-Ba-Ru" nicht. Ausser Randeep Hooda spielen die Akteure ganz manierlich, die Kürze kommt dem Film zu Gute, der Schluss ist mutig und die Story birgt durchaus etwas Reiz. Doch das reicht nicht, um die Drehbuchprobleme wettzumachen, die uninspirierte Regie auszugleichen und den schwarzen Hauptdarsteller vergessen zu lassen. Alles in allem also knapp gut für zweieinhalb Sterne. Dazu noch der zwingende Abzug für den Mangel an Originalität. So bleibt als Fazit nur der Tipp, sich lieber die Urversion If Only anzuschauen. Damit fahrt ihr besser.
SONGS
1) Rubaru Rubaru - Unauffälliges Titellied (Vijay
Prakash).
2) Thamjaa Rukjaa - Raue Ballade von der Stange (Ranjit Barot).
3) Mitti Ki Khushboo - Sanftes Beach-Lied, nett (Sunidhi Chauhan, Kunal
Ganjawal).
4) Jaan Aise Yaad Aaye - Taras grosser Auftritt ist kein Brüller.
(Die kurz angespielten Songs wie "Tere Bina Hori" sind nicht direkt ansteuerbar)
MEINE DVD
Percept (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 2.0 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Nur Stereo-Sound und passables
Bild)
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nehaflix (Liefert aus USA)
EXTERNE REVIEWS
Bollywood Hungama (1½/5)
Rediff.com
(1½/5)
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