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Politdrama. Indien. Hindi
Alternativer Titel Politics; राजनीति

Regie Prakash Jha
Drehbuch Prakash Jha, Anjum Rajabali nach einer Story von Prakash Jha
Produktion Prakash Jha
Songs Wayne Sharpe, Aadesh Shrivastava, Shantanu Moitra, Pritam
Kamera Sachin K. Krishn
Darsteller Ranbir Kapoor, Ajay Devgan, Arjun Rampal, Nana Patekar, Katrina Kaif,
Manoj Bajpai, Sarah Thompson, Naseeruddin Shah, Darshan Jariwala, Chetan Pandit
Länge 163 Min.

Kinostart 4.6.2010
Box office classification
Blockbuster
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

 

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 17.8.10
©  Bilder UTV, Screenshots molodezhnaja


STORY
Bharati (Nikhila Tirkha) ist die Tochter von Chief Ministers Ramnath Rai (Darshan Jariwala), doch unter dem Kommando ihres Mentors Bhaskar Sanyal (Naseeruddin Shah) organisiert sie den Widerstand gegen Papas Politik.
Als die beiden ein Paar werden und Bhaskar die jüngere Frau schwängert, trennen sich ihre Wege. Bharatis Adoptivbruder Brij Gopal (Nana Patekar) setzt das Baby aus und arrangiert die Hochzeit seiner Schwester mit dem aufsteigenden
Politiker Chandra Pratap (Chetan Pandit), dem Bruder von Bhanu Pratap (Khan Jahangir Khan), der die Rashtrawadi-Partei anführt. Als Jahre später Bhanu einen Schlaganfall erleidet, übernimmt Chandra seinen Posten und sein Sohn Prithviraj Pratap (Arjun Rampal) wird Generalsekretär. Bhanus eigener Sohn Veerendra Pratap (Manoj Bajpai) geht leer aus. Also tut er sich mit dem Dalit-Führer Sooraj Kumar (Ajay Devgan) zusammen - Bharatis einst ausgesetztem Sohn! Die beiden töten Chandra und bringen Prithviraj in den Knast. Nun werden auch dessen jüngerer Bruder Samar Pratap (Ranbir Kapoor) und seine Freundin Indu (Katrina Kaif) in den Politsumpf hineingezogen.

 

REVIEW
Prakash Jha ist schon viele Jahre im Geschäft. Er drehte Kurzfilme, Trickfilme, Kunstfilme - alles Mögliche, um sein Repertoire zu erweitern. Doch erst nach gut zwei Jahrzehnten seiner Karriere fand er seine Nische im indischen Kino: Zuerst mit Mrityudand (1997), der bewies, das man gesellschaftskritische Themen auch publikumswirksam und mit Stars anpacken kann. Und dann 1999, als er mit Dil Kya Kare erstmals zusammen mit Ajay Devgan drehte. Die beiden wurden fortan zu einem Dreamteam - besonders ihr 2005er-Film Apaharan hinterliess seine Spuren. Fünf Jahre liess sich Jha danach Zeit, doch mit "Raajneeti" feierte er ein triumphales Comeback.

So versammelte er etliche Stars und landete völlig überraschend einen Blockbuster, der beinahe die Milliarden-Rupien-Grenze knackte, was ihn zum erfolgreichsten Film 2010 macht. Ein wahrhaft sensationelles Resultat, schliesslich handelt es sich um vermeintlich trockenen Politstoff. Und Drehverzögerungen im Jahr 2009, unter anderem wegen eines massiven Streits zwischen Jha und Nana Patekar, liessen lange Zeit sogar offen, ob der Film überhaupt erscheinen wird. Er tat es. Und räumte ab. Qualitativ indes schafft er nicht ganz den Anschluss an Jhas beste Arbeiten. Er ist vorzüglich gespielt und bebildert, doch es schleichen sich Längen und Wiederholungen ein. Und der Anspruch weicht alsbald der Seifenoper.

Als Grundinspiration diente Jha nämlich das "Mahabharata" mit all seinen Intrigen unter Cousins und Verwandten. Krishna, Karna, Arjuna, Bheema und Duryodhan manifestieren sich in den Rollen von Nana Patekar, Ajay Devgan, Ranbir Kapoor, Arjun Rampal und Manoj Bajpai. Dazu noch etwas "The Godfather" und fertig ist der anspruchsvolle Polit-Kick? Denkste. Denn was Jha hier anrichtet, dass ist weniger "Mahabharata" und schon gar nicht "Godfather", nein, es ist ein fürs Kino aufbereiteter "Denver Clan"! Also Intrigen, Machtspiele, Posen, Liebe, Verrat - die ganze Palette. Eine Politseifenoper mit grosser Kelle zubereitet.

Und das ist auch gut so, denn die indische Politik kann in ihrer Komplexität sehr trocken sein - und das "Mahabharata" mit all seinen Figuren geradezu unüberschaubar. Daraus eine Seifenoper zu fertigen, ist also beinahe ein Geniestreich. Der Anspruch mag etwas leiden, aber das ist verkraftbar. "Raajneeti" ist immer noch kopflastiger, als alles, was Ajay Devgan sonst in den letzten Jahren gedreht hat. Er fühlt sich in diesem Umfeld denn auch pudelwohl. Mit seinem energischen Blick und dem kraftvollen Spiel gibt er sich keine Blösse und zeigt einmal mehr, dass er, wenns drauf ankommt, zu den besten seiner Gilde gehört.

Doch die Show stiehlt ihm Arjun Rampal. Er agiert mit ungeheurem Charisma, blendendem Aussehen und einem Hauch von Undurchsichtigkeit, die sich formidabel für den Part eignet. Der Mann ist der vielleicht schönste Politiker, den Indien je hatte, aber er ist stets glaubhaft. Weniger gut sieht es derweil für Ranbir Kapoor aus - der Shooting Star bleibt hier leicht blass. Auch seine Ajab Prem Ki Ghazab Kahani-Partnerin hinterlässt keinen bleibenden Eindruck, spielt aber allemal solide ihre Rolle, die im Vorfeld als eine Interpretation von Sonia Gandhi angeschaut wurde. Die Parallelen sind aber minimal. Daneben gewohnt überzeugend, wenn auch unspektakulär: der Veteran Nana Patekar und der verlässliche Manoj Bajpai. Naseeruddin Shah hat derweil nur einen Minutenauftritt. Doch nimmt man all dies zusammen präsentiert sich hier ein Top-Ensemble.

Mit starken Schauspielern präsentierte Politik macht mir denn auch viel Freude. "Raajneeti" ist alles andere als famos, dazu wirkt er zu oberflächlich und er wiederholt alle paar Minuten ähnliche Sequenzen um Verrat und Gegenverrat. Doch all das tut er stets mit Gusto und Tempo, sozusagen der Mittelweg zwischen indischer Gesellschaftsanalyse und Seifenoper. Es ist zu hoffen, dass Prakash Jha für seine nächste Regiearbeit abermals aus den Vollen schöpfen kann, aber vielleicht ein paar neue Ideen anpackt. Das Geld dazu hat er nun, gespannt sein dürfen wir auf jeden Fall.

 

SONGS
Meist nur kurz angespielte Stücke - Kritik entfällt.

 

MEINE DVD
UTV (USA), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Hindi 5.1 mit englischen und arabischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * * (Leichte Verpixelungen und Interlacing-Probleme, aber solide. Bonusdisk beiliegend)

 

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EXTERNE REVIEWS 
imdb.com

Bollywood Hungama (4/5)
Rediff (1½/5)

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint


 

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