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2009
> QUICK GUN MURUGUN
Parodie. Indien. Hindi &
Englisch
Alternativer Titel Quick Gun Murugun - Misadventures of an Indian Cowboy
Regie Shashanka Ghosh
Drehbuch Rajesh Devraj
Produktion Phat Phish Motion Pictures
Songs Daniel George
Kamera R.A. Krishna
Choreografie Rekha Prakash
Darsteller Dr. Rajendraprasad, Nasser, Rambha, Anu Menon, Raju Sundaram,
Shanmughraja, Vinay Pathak, Ranvir Shorey, Ashwin Mushran, Gaurav Kapoor
Länge 91 Min.
Kinostart 28.8.2009
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
¨ | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 15.1.10
© Bilder Fox Star Studios,
Screenshots molodezhnaja
STORY
In den 70er-Jahren kämpft der südindische Cowboy Quick Gun Murugun (Rajendra
Prasad) für den Schutz der Kühe und für das vegetarische Essen. Sein Erzfeind
ist daher der Restaurantbesitzer Rice Plate Reddy (Nasser), der vegetarische
Speisen von den Menüs verbannen will und ganz auf Fleisch setzt. Seine stärkste
Waffe ist ein Dosa mit Fleisch! Dessen Lancierung will Murugun verhindern und
wird dafür getötet. Im Himmel verlangt er vom Verwalter (Vinay Pathak), ihn
zurückzuschicken. Das tut er auch und unser vegetarischer Held landet im Mumbai
des Jahres 2007. Inzwischen ist Erzfeind Reddy zum Besitzer des McDosa-Imperiums
aufgestiegen. Und die Markteinführung seines grauenhaft schmeckenden
Fleisch-Dosa steht kurz bevor. Kann Quick Gun Murugun ihn mit Hilfe seiner
Verehrerin Mango Dolly (Rambha) stoppen?
REVIEW
Erstmals tauchte der sündindische Cowboy
Quick Gun Murugun in einer Serie von Werbungen für die Lancierung von Channel
[V] auf. Das war 1994 und die Kurzfilmchen wurden wegen ihrer grellen Machart,
welche als Parodie auf südindische Filmhelden der 70er- und 80er-Jahre gedacht
waren, zu kleinen Kultobjekten. Nicht zuletzt machten sie einige von Muruguns
Dialogzeilen legendär - der bekannteste darunter war "Mind it!". Und den
wiederum kennen seit 2007 wieder alle Bollywood-Fans:
Shahrukh Khan hat Murugun für eine
kleine Sequenz in seinem Blockbuster Om Shanti Om
aufleben lassen und dabei freilich auch den Kultspruch mehrmals fallen lassen.
Mind it!
Diese neugefundene Popularität ermöglichte Murugun eine propere Rückkehr: Unter der Regie von Shashanka Ghosh (Waisa Bhi Hota Hai Part II) entstand ein waschechter Kinofilm. "Quick Gun Murugun" funktioniert nun gleichsam als Hommage an die beliebte Werbung und als Parodie auf jene schrillen indischen Helden, die vor Jahrzehnten noch die Leinwand bevölkerten. Das ist grell, das ist schrill, das ist selbstironisch. Nur leider beschränkt sich der Witz des Ganzen auf diese eine Figur: auf Murugun. Was in einem einminütigen Werbefilmchen ganz gut funktioniert, ist auf Spielfilmlänge schwer auszudehnen.
Andere asiatische Western haben dies ausgeglichen mit einer ganzen Fülle weiterer Ideen. Das thailändische Meisterwerk Tears of the Black Tiger vermischte etwa Hommage mit Musical und blutiger Gewalt. Die ultimative Fusion aus Douglas Sirk, Thai-Musical und Sam Peckinpah. Der koreanische Superhit The Good, the Bad, the Weird wiederum setzt auf das Kino der Sensationen: Superstars, tolle Inszenierung, hohes Tempo, coole Ideen. Und Takashi Miikes japanischer Beitrag Sukiyaki Western Django wiederum baut voll auf Gewalt und programmierten Kult. Die ersten beiden sind denn auch deutlich besser als "Quick Gun Murugun", weil sie mehr bieten als einen auf Filmlänge aufgeblasen Gag.
Doch Indiens Beitrag zum Genre der asiatischen Fun-Western ist nichtsdestotrotz ganz unterhaltsam - und auf alle Fälle amüsanter als so gut wie all die Bollywood-Komödien, die in letzter Zeit mit ihrem hysterischen Nonsens gute Kasse machten. Hier steckt nämlich wenigstens ein Bisschen Genie dahinter, sei es in den Kostümen, den Überzeichnungen, den Songs, den idiotischen Dialogen und natürlich der Hauptfigur, die mit ihrem Pfau-haften Auftreten immer wieder für Lacher sorgt. Selbst in seinen langweiligsten Momenten ist dieser Murugun noch zum Schmunzeln. Immerhin.
Der Telugu-Superstar Dr. Rajendraprasad spielt Murugun mit erstaunlich viel Würde, gibt ihn nie vollends der Lächerlichkeit preis, auch wenn sich dafür etliche Möglichkeiten bieten würden. Natürlich ist dieser komische Vogel zum Lachen, aber er macht nicht wie indische Komiker auf Blödel, sondern spielt eben gerade todernst. Tamil-Star Nasser gibt derweil herrlich chargierend den Schurken - bis hin zu den Haarbüscheln, die aus den Ohren so vieler Masala-Bösewichter wuchern. Und die südindische Sexbombe Rambha darf in einer Nebenrolle ihre Kurven präsentieren. Nur für Gastrollen schauen derweil die Bollywood Schauspieler Vinay Pathak und Ranvir Shorey vorbei. Sie hinterlassen keinen grossen Eindruck, denn dies ist fraglos Muruguns Show.
Und so darf er (in erstaunlich blutigen Schiessereien) magische Kugeln abfeuern, die Frauen mit seiner keuschen Art verrückt machen, seine grün glänzenden Klamotten zur Schau stellen und natürlich die Schurken mit seinen Monologen foltern. Der Film könnte eine Straffung gut vertragen, ebenso wie mehr Songs, mehr Schrägheit, mehr Irrsinn, mehr Tempo. Er wirkt zu träge für eine Persiflage, zu wenig exzessiv. Als Vorbild sollte so etwas wie "Austin Powers" dienen, in dem ebenfalls ein irrer Typ aus einem vorherigen Jahrzehnt sich durch die Gegenwart schlägt. Von dessen Wahnsinn hätte "Murugun" etwas übernehmen können. So bleibt der Film eine nette Ablenkung. Ziemlich amüsant, aber überraschend schleppend. Kein Durchschuss. Aber immerhin ein Treffer. Grosszügig aufgerundet ergibt das knappe 3 Sterne, I say. Und wer was dagegen hat ... mind it!
MEINE DVD
MoserBaer (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * * ½ (Solides Bild,m pralle Farben.
Aberalle fünf Minuten wird ein
Werbebanner eingeblendet - das geht GAR nicht)
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Induna (Liefert aus IND)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (3/5)
Rediff (3½/5)
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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