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Anime

Japan 2012
Alternative Titel Nerawareta gakuen; ねらわれた学園

Regie Ryosuke Nakamura
Sprecher Yutaro Honjo, Mayu Watanabe, Kana Hanazawa, Daisuke Ono, Haruka Tomatsu

Länge 105 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 12

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
.

©  Text Marco Spiess, molodezhnaja 16.5.2017
©  Bilder Shochiku, Screenshots molodezhnaja


STORY
Frühling an einer Schule in Kamakura: Ryoichi Kyogoku kommt als neuer Schüler in die 8. Klasse von Kenji Seki. Die Mädels sind hin und weg von dem Schönling. Doch Kenji glaubt, an dem Neuen sei etwas seltsam - nicht nur, weil er kein Handy besitzt. Zeit für solche Gedanken hat Kenji indes nicht, denn er versucht, mit der hübschen Klassenchefin Kahori anzubändeln, und die Sticheleien seiner Kollegin Natsuki abzuwenden. Aber: Er sollte sich Ryoichi tatsächlich mehr widmen, denn während die Schüler sich mit einem Handy-Verbot herumschlagen müssen, plant Ryoichi mit Hilfe seiner telepathischen Fähigkeiten, die ganze Schule zu übernehmen.

 

REVIEW
Das grösste Lob ist bekanntlich, wenn man kopiert wird. Als Regisseur Makoto Shinkai (Garden of Words) die Anime-Szene betrat, wurden Vergleiche mit Hayao Miyazaki und anderen Grössen laut, aber Shinkai hatte seinen eigenen Stil, wurde selbst zu einer Referenz. Das erkennt man wunderbar in "Psychic School Wars", der sich von der Bildgestaltung bis hin zur Verbindung von Sci-Fi mit Romantik auf Shinkai-Pfaden bewegt. Gleich vorweg: Regisseur Ryosuke Nakamura ist nie so gut wie sein Vorbild, aber stilistisch hat er einige von dessen Kniffen raus.

Da wäre etwa der Fokus auf Wolken und Sonnenstrahlen, auf Natur und Farben, auf ausladende Totalen, die mehr zeigen, als nur die unmittelbare Umgebung der Protagonisten. Und da wären die Lens-Flare-Effekte. Shinkai arbeitet gerne mit ihnen, aber hier werden sie glatt verzehnfacht. Da würde selbst J.J. Abrams zu seinen besten Lens-Flare-"Star Trek"-Zeiten vor Ehrfurcht im Boden versinken. Ich bin durchaus ein Fan dieses Stils im richtigen Ambiente und im richtigen Mass - aber hier wirkt es zu kalkuliert. Und vor allem so exzessiv, dass man vor lauter Lichtstrahlen bisweilen den Rest des Bildes kaum sieht.

Nichtsdestotrotz: Die Bilder haben einen stark träumerischen Anstich und sind einfach wunderschön. Die Charaktere sind eher klassisch Anime, also etwas dünn und abstrahiert, manchmal mit hektischen Bewegungen, aber die Umgebungen sind von solcher Schönheit, dass man die Augen nicht abwenden kann. Schade also, dass die Story da nicht mithalten kann. Sie basiert auf einem Sci-Fi-Roman von Taku Mayumura aus dem Jahr 1973 und ist gleichzeitig zu simpel und zu kompliziert.

Zu simpel, weil es eigentlich nur eine altbekannte Vierecksgeschichte unter den Teenagern ist. Als solche, unterstützt von den Bildern, wäre der Film aber auf jeden Fall gut genug. Nur ist die Handlung eben auch zu kompliziert: Es geht um Telepathie, um verschiedene Zeitebenen. Und das wird so eingebaut, dass es kaum Sinn ergibt, und erst noch manche Figuren richtig unsympathisch macht, obwohl sie eigentlich als sympathisch gezeichnet sind. Das führt zu einem Konflikt, den man als Zuschauer gar nicht will. Man will sich der Melancholie hingeben, der Teenie-Romanze, der Rest wirkt da wie viel zu aufgeblasener Ballast. Und das kommt von jemandem wie mir, der Sci-Fi und Fantasy über alles liebt.

Style over substance würde ich das nicht schimpfen, denn "Psychic School Wars" versucht ja, Inhalt zu vermitteln. Nur scheitert er darin so deutlich wie er beim Audiovisuellen eben überzeugt. Wenn also auch nicht Absicht, so bleibt doch das Style-over-Substance-Gefühl im Hinterkopf. Es gibt aber Schlimmeres, als sich 100 Minuten in eine Traumwelt der explodierenden Farben zu begeben, so frustrierend kryptisch die zugrunde liegende Story auch sein mag.

 

EXTERNE LINKS 
imdb.com

 

SCREENSHOTS

Screenshots der DVD mit VLC, verkleinert und geschärft mit Picture Converter und Paint.net


 

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