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Zeichentrickfilm. F/CZ 1973
Alternative Titel Fantastic Planet; Divoká planeta; Der phantastische Planet

Regie René Laloux
Drehbuch René Laloux, Roland Topor nach dem Roman "
Oms en série" von Stefan Wul
Produktion
S. Damiani, A. Valio-Cavaglione
Musik
Alain Goraguer
Sprecher
Jennifer Drake, Sylvie Lenoir, Jean Topart, Jean Valmont

Länge 72 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
ab 6

   

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik

©  Text Marco, molodezhnaja 28.5.07
©  Bilder Eureka!, Screenshots molodezhnaja


STORY
Auf dem Planeten
Ygam leben die Draags, eine Rasse weit entwickelter, blauen Wesen, die ihre Zeit mit Lernen und Meditieren verbringen. Die ebenfalls auf dem Planeten heimischen Om, eine Rasse kleiner Humanoiden, behandeln sie wie Ungeziefer oder halten sie als Haustiere. Die junge Tiwa entdeckt ein verwaistes Om-Baby, nennt es Terr und zieht es gross. Als Terr erwachsen ist, lässt Tiwa ihn bei ihren per Kopfhörer induzierten Lernstunden mithören, wodurch der Winzling intelligent wird. Eines Tages flieht er mit dem Kopfhörer und landet bei einem Om-Stamm, den er mit Hilfe des Kopfhörers langsam intelligent macht. Die Draag haben alsbald das Gefühl, diese cleveren Wesen wären eine Gefahr für sie.

 

REVIEW
Für seinen psychedelischen Trickfilm "La planète sauvage" adaptierte der 2004 verstorbene Regisseur René Laloux (Les maîtres du temps, Gandahar) den Roman "Oms en série" des Franzosen Pierre Pairault (1922-2003), der unter dem Pseudonym Stefan Wul schrieb. Hilfe holte sich Laloux beim belgischen Surrealisten Roland Topor, dessen Einflüsse sich hier blendend mit jenen von Wul und Laloux verbinden. Das Resultat ist ein einzigartiger Trip in eine fremde, und doch bekannte Welt, mit der die Macher weniger einen Blick in die Zukunft werfen, als in die Vergangenheit. Vor allem die Ausmerzung der Oms (eine Abänderung des französischen "hommes" ebenso wie eine Anspielung auf die heilige Sanskrit-Silbe "om") durch Gas erinnert an den Giftgaseinsatz im Ersten Weltkrieg, an die Judenvernichtung um Zweiten und im kleineren Masse an die 1968er-Unruhen, deren Idee vom Aufstand sicher auch ihren Weg in die Handlung fand.

Doch "La planète sauvage" ist weniger wegen seiner etwas lehrmeisterlichen Botschaften ein Kultfilm. Dazu beigetragen haben eher die Optik und die psychedelische Inszenierung. Begleitet von einem Soundtrack zwischen Hippie-Klängen und Disco-Jazz führt Laloux eine Serie abgespaceter Bilder vor, die man in dieser Form im Kino zuvor kaum zu sehen bekam. Erinnerungen an den späteren Stil von Terry Gilliam werden wach, kombiniert mit etwas Dalí und natürlicher Erotik. Genitalien sind sichtbar, Raketen haben eine noch stärker phallische Art als sowieso schon und die Fortpflanzung spielt in beiden Gesellschaften eine Rolle, die der Film auch herausstreicht. Doch auf Sinnlichkeit scheint Laloux nicht aus - vielmehr ist dies eines seiner Mittel, den Zuschauer emotional in diese Welt zu lotsen. Sex, Drugs and sphärische Klänge, sozusagen.

Die Drugs fliessen ist fast jedes Bild ein. So konsumieren die rotäugigen "Draags", deren Name wohl auch nicht von ungefähr kommt, einen seltsamen gelben Stoff und geben sich während der Meditation spirituellen Trips hin. Auf einen solchen kommt man auch als Zuschauer, wenn seltsame Ausserirdische den Planeten bevölkern, Wissen einem direkt in den Kopf eingepflanzt wird und jede Einstellung eine neue, absonderliche Landschaft präsentiert. Laloux arbeitet 5 Jahre an dem Werk und holte sich für die Animation Hilfe aus der Tschechoslowakei. Der Aufwand hat sich gelohnt.

"La planète sauvage" ist abgefahrenes Seventies-Kino, ebenso surreal wie trippy - aber nie so exzentrisch, dass es die Dramaturgie dem unstrukturierten Rausch-Gefühl opfern würde. Es läuft durchaus eine Handlung ab mit etwas Humor, Action, Spannung und einem gut gemeinten Finale, und darin sind die absonderlichen Bilder gebettet, ebenso wie die interessanten Ideen von den Menschen als Kriechtiere einer blauen Herrenrasse, die sich zwar feingeistig gibt, aber trotzdem keine Skrupel hat, "niedere" Wesen zu vergasen. Es steckt viel drin, visuell wie inhaltlich, doch primär fasziniert der Film durch seine geradlinige Story, die einen mitnimmt in eine bizarre Welt des Staunens.

PS: Wem der Film vertraut vorkommt, ihn aber nie gesehen hat, dürfte ein paar Szenen daraus aus "The Cell" mitbekommen haben, wo Jennifer Lopez sich ein paar Sequenzen daraus anschaut ...

 

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EXTERNE REVIEWS 
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SCREENSHOTS

 


 

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