Nowhere to Turn (Südkorea, 2008)

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Drama
Südkorea 2008
Alternative Titel Yeogiboda Eodingae; 여기보다 어딘가에

Regie Lee Seung-yeong
Darsteller Cha Su-yeon, Ha Jung-woo, Bang Joon-seok, Bae Jin-ah, Park Seong-il

Zuschauer 1000
Länge 107 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12

Humor	Spannung	Action	Gefühl	Anspruch	Erotik
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STORY
Soo-yeon (Cha Su-yeon) möchte eine Universität im Ausland besuchen, um dort Musik zu studieren. Ihre Familie hat dafür weder Verständnis noch Geld. Doch Soo-yeon will ihren Traum unbedingt verwirklichen, selbst wenn ihr das nötige musische Talent fehlen sollte. Sie sucht sich einen Job als Klavierlehrerin, den sie schnell wieder los wird. Nun kommt sie bei ihrem Kumpel Dong-ho (Ha Jung-woo) unter, einem erfolglosen jungen Musiker, der schon lange ein Auge auf sie geworfen hat. Doch Soo-yeon schmeisst sich lieber dem älteren Musiker Hyeon (Bang Joon-seok) an den Hals, der es nur auf Sex abgesehen hat. Als dies auch nicht den gewünschten Durchbruch bringt, wird Soo-yeon zunehmend mürrisch und verbreitet das Gerücht, Dong-ho leide an Aids.

REVIEW
Sonderlich spannend ist "Nowhere to Turn" nicht. Ausgesprochen intelligent oder witzig auch nicht. Der Low-Budget-Film punktet vielmehr durch seine ehrliche und trotz einiger Verkünstelungen nie prätentiöse Machart. Er zeigt eine Heldin, die vielleicht nicht einmal das Talent zur Musikerin hat, sich aber doch darin verbeisst, eine Karriere in diesem Metier anzupeilen. Es handelt sich also um die Antithese zu den üblichen Aufsteigergeschichten im Musikbusiness, in dem es eine Band von Underdogs nach oben schafft - oder wenigstens bis zum grossen Konzert. Hier lockt kein Event in einer Konzerthalle, kein Plattendeal, kein Applaus.

Vielmehr fragt man sich, wann Soo-yeon realisiert, dass sie auf dem Holzweg ist. Schon vorweg ist klar, dass dies ein schmerzvoller Prozess wäre, denn die junge Frau hat bislang wenig Halt im Leben. Mit der Familie klappt es ebenso wenig wie mit dem Beruf. Und als Freundin hat sie nur die etwas schnöselige Yeon-jin (Bae Jin-ah), deren Attraktivität sie nur noch weiter zum Mauerblümchen degradiert. Nur zwei Rettungsanker bleiben da, zwei Musiker, der eine erfahren und ausnutzend, der eine erfoglos und unterstützend.

In diesem Spannungsfeld inszeniert der Regiedebütant Lee Seung-yeong eine kleine, weitgehend feine Geschichte, die ganz auf ihren Charakteren aufbaut. Die Hauptrolle verkörpert Cha Su-yeon (Beautiful), die darauf beharrte, dass die Figur ihren eigenen Namen trägt. So schlüpft sie mit Leib und Seele in den Part. Soo-yeon (die Filmfigur) ist keine umwerfend schöne Frau und mit ihrem Slacker-Gehabe holt sie sich auch nicht gerade viel Sympathie-Punkte. Doch die Frau ist glaubhaft, ihre Ziellosigkeit spürbar.

Neben Cha spielt Ha Jung-woo (The Moonlight of Seoul) den Nachwuchsmusiker solide, der gefeierte Komponist Bang Joon-seok (Eye for an Eye, Radio Star) wagt sich vor die Kamera - sinnigerweise in der Rolle des erfahrenen Musikers. Und von sexy Bae Jin-ah gibts immerhin noch ein Bisschen Glamour. Ein sehenswertes Ensemble, dessen Personal das eigene Ego etwas zurücknimmt und ganz darauf aus ist, die Figuren zum Leben zu erwecken. Das gelingt weitgehend, auch wenn ein paar Klischees sich in die Zeichnung einschleichen.

Auch Inszenierung und Dramaturgie haben ihre Probleme - Überlänge, kurzzeitige Ziellosigkeit, fehlende Dramatik. Doch mit einfachen Mitteln erzählt Cha Su-yeon eine Geschichte, die abseits vom Formelkino sich der Frage widmet, wie ein Mensch sich seine Träume zu verwirklichen versucht und mit der Erkenntnis hadert, dass sie platzen könnten. Fast schon nüchtern packt das Drama dieses Thema an, flankiert von überzeugenden Akteuren, einem hörenswerten Indie-Soundtrack und einer stilvollen Bildsprache. In Südkorea fallen die meisten Independent-Filme wegen ihrem Hang zum Prätentiösen und Verkünstelten negativ auf. Umso schöner, wenn einer sich mal zurücknimmt und seine Geschichte ohne Allüren erzählt.

MEINE DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Koreanisch 2.0 mit englischen und koreanischen Untertiteln.

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SCREENSHOTS

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