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2011
> NOT A LOVE STORY
Thriller. Indien. Hindi
Alternativer Titel -
Regie
Ram Gopal Varma
Drehbuch Rohit G. Banawlikar
Produktion Sunil Bohra, Shailesh R. Singh, Kiran Kumar Koneru
Songs Sandeep Chowta
Kamera Sapan Narula
Choreografie Shabina Khan
Darsteller Mahie Gill, Deepak Dobriyal, Ajay Gehi, Urmila Matondkar,
Zakir Hussain,
Neil Bhoopalam, Darshan Jariwala, Ganesh Yadav, Rasika Joshi, Mahesh Thakur
Länge 103 Min.
Kinostart 19.8.2011
Box office classification Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 16
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. |
©
Text Marco, molodezhnaja 12.10.2011
© Bilder Junglee,
Screenshots molodezhnaja
STORY
Anusha Chawla (Mahie Gill) träumt davon, Schauspielerin zu werden. Im Jahr 2008
überredet sie ihren Freund Robin Fernandes (Deepak Dobriyal), sie allein nach
Mumbai zu lassen, damit sie sich im Business einleben kann. Nach mehreren
Fehlstarts trifft sie Ashish Bhatnagar (Ajay Gehi), der ihr eine Rolle
verschafft. Als er einmal bei Anusha übernachtet, taucht Robin auf. Es kommt zum
Streit - in dessen Folge der eifersüchtige Freund Ashish absticht. Nun heisst
es, einen kühlen Kopf zu bewahren. Sie kaufen das nötige Werkzeug und zerlegen
die Leiche. Doch schon bald stellt die Polizei Fragen über das Verbleiben von
Ashish ...
REVIEW
Ram Gopal Varma mag Bollywood nicht. Er zerstreitet sich
mit Kollegen, legt sich mit Journalisten an und verhöhnt Schauspieler. So macht
man sich im Intrigen-Moloch von Indiens Filmmekka keine Freunde. Sichtbar wird
dieser Wandel nun auch auf der Leinwand: 1995 legte Varma mit Rangeela
einen seiner erfolgreichsten Filme vor - ein lebensfrohes Werk über den Traum
von Bollywood-Ruhm. Über 15 Jahre später bringt er nun "Not a Love Story" ins
Kino. Da wird die Filmkarriere zum blutigen Albtraum, die Produzenten und
Regisseure erscheinen wie ein gieriger Haufen von Lüstlingen und Parasiten. Und
um den Kontrast noch etwas klarer zu machen, taucht das Lied "Hoja
Rangeela Re" aus
Rangeela immer wieder als Klingelton auf.
Nun haben wir also die Antithese zu jenem Film. Und da kennt Varma kein Halten mehr. Er inszeniert mit einer fiebrigen, kränkelnden Optik, bei der die Kamera oft auf Hüft- oder Beinhöhe ist, bei der Fischaugen-Linsen das Bild verzerren, bei der die Kamera wackelt und hysterisch Räume auslotet. Nichts ist hier angenehm komponiert, alles suggeriert konstante Bedrohung, dauerhafte Nervosität. Zudem suggeriert Varma einen dokumentarischen Touch, wenn etwa beim Job-Gespräch die Heldin angegrapscht wird, ist die Kamera bereit, jede Berührung in Nahaufnahme aufzuzeichnen. Dieser Look ist auf Dauer ungeheuer anstrengend, aber eben: Varma will es einem nicht leicht machen.
Die Idee zur Geschichte kommt traurigerweise aus der Realität: 2008 zerstückelte tatsächlich ein Liebespaar eine Leiche. Doch daraus fertigt Varma einen ganz eigenen und doch recht neuen Film. Typisch ist die Aggression, diesmal gerichtet gegen Kitsch und Verlogenheit in Bollywood. Typisch ist auch der experimentelle Stil. Neu jedoch gibts den Varma-Stil noch roher, noch direkter. Er drängt sich richtig ins Bewusstsein der Zuschauer, auch wenn der Film seine Probleme hat. So wirkt er narrativ etwas ausgeleiert und hängt durch, die Figuren sind nicht immer sonderlich sympathisch und manche Szenen, in denen minutenlang nur geschrieen und hysterisch geguckt wird, verlangen viel Geduld. Es gibt auch eine Szene, bei der die Kamera schwindelerregend schwankt. Das nervt.
Kein guter Film also. Aber einer, der unbequem ist. Man möchte ihn abschütteln, aber er geht nicht weg. Und diese Herangehensweise passt durchaus zum Thema, denn auf der einen Seite wird die schmutzige Seite der Traumfabrik blossgestellt. Auf der anderen wird die dunkle Seite der Menschen in Extremsituationen ausgeleuchtet. Das sind keine hübsch verpackbaren Themen. Und dem angemessen inszeniert Varma nicht nur, er besetzte auch so: Mahie Gill (Dev.D) muss leider etwas oft kreischen und schluchzen, aber sie wirkt passend von der Rolle. Deepak Dobriyal (1971) ist stark als mal aggressiver, mal aufgegeilter Lover.
Musikalisch gibts hier nicht viel entdecken - nur etliche Interpretationen von "Hoja Rangeela Re". Gross überraschen tut die Story auch nicht. Und es schleichen sich extreme Abnutzungserscheinungen ein. Doch wer sehen möchte, wozu Bollywood heutzutage bereit ist, der wird hier durchaus fündig. Nicht die Gewalt ist extrem, auch der Sex bleibt eher dezent - es ist die plakative, direkte und visuell enervierende Darstellung menschlicher Abgründe, die den Film so eindringlich macht. Und das nicht immer im positiven Sinne, sicher nie im angenehmen. Aber Varma ist Varma, und für diese Einzigartigkeit verdient er Respekt.
MEINE DVD
Junglee (IND), Code 0, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton:
Hindi 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs).
Disk Rating * *
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Induna (Liefert aus IND)
EXTERNE REVIEWS
imdb.com
Bollywood Hungama (4/5)
Rediff (1½/5)
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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