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2010
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Drama
Südkorea 2010
Alternative Titel
Dolikil Soo Eobsneun; 돌이킬 수 없는
Regie Park Soo-young
Darsteller Lee Jeong-jin, Kim Tae-woo, Jeong In-gi,
Kim Chang-sook, Lim Seong-eon
Zuschauer
60'050
Länge 88 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 12
Humor | Spannung | Action | Gefühl | Anspruch | Erotik |
. | . | . |
©
Text Marco, molodezhnaja 24.4.2011
© Bilder kd media,
Screenshots molodezhnaja
STORY
In einer Kleinstadt im nördlichen Südkorea verschwindet die siebenjährige Mi-rim. Der Vater
No Choong-sik (Kim Tae-woo) ist ausser sich vor Leid und sucht nach dem Mädchen.
Als die Leiche der Kleinen gefunden wird, kennt er nur noch ein Ziel: den
Schuldigen zu bestrafen. Und einen vermeintlichen Täter hat er bereits: Yoo Se-jin
(Lee Jeong-jin ) - einen jungen Mann, der einst wegen Kindsmisshandlung
verurteilt wurde. Auch wenn es keinerlei Beweise dafür gibt, dass Se-jin in
Mi-rims Tod involviert war, wiegelt Choong-sik den Ort gegen ihn auf, was für
die Se-jin ebenso dramatische Folgen hat wie für seine Mutter (Kim Chang-sook)
und seine jüngere Schwester (Lim Seong-eon).
REVIEW
Die Frage im Kern von "No Doubt" ist
brandaktuell: Muss der Staat die Gesellschaft vor vormaligen Straftätern
schützen oder vielmehr die Täter so in das Leben rückführen, dass sie wieder
normal existieren können? Oder kürzer: Wer braucht den Schutz mehr? Primär ist
klar, dass die Justiz alles tun muss, um Verbrechen zu verhindern, ob nun
Kindsmisshandlung oder sonst eine Straftat. Doch wenn der Täter seine Strafe
verbüsst hat, wird die Sache erst richtig kompliziert. An nicht wenigen Orten
der Welt hat der Trend Einzug gehalten, den Tätern die Anonymität zu verwehren
und sie an den Pranger zu stellen, damit ihr Wohnort vorgewarnt ist.
Das passiert auch in "No Doubt", wo der ehemalige Kinderschänder regelrecht zur Schau gestellt wird. Selbst unter normalen Umständen wäre eine Integration in die Gesellschaft schwierig gewesen, da jede Mutter, jeder Vater dem Sprössling eingetrichtert hätte, sich von diesem Unhold fernzuhalten. Doch wenn ein tragischer Kindsmord den Ort erschüttert, wird daraus Paranoia. Der Film beleuchtet eindrücklich die Macht der Gerüchte und Vermutungen, die selbstverstärkende Energie von Verdächtigungen und Anschuldigungen.
Der Independent-Regisseur Park Soo-young (Fantastic Parasuicides) baut den Anfang auf wie ein Thriller, doch am Herzen liegt ihm die Analyse einer Stadt in Angst. Spannende Figuren gibt es dabei etliche - angefangen beim traumatisierten Vater, weiter zum jungen "Angeklagten" bis hin zu dessen Schwester oder dem ermittelnden Polizisten. Alle sind sie hin-und hergerissen zwischen Angst und Wut, Wissen und Vermuten. Die Idee an sich ist simpel, doch "No Doubt" kitzelt einiges an Fragen und Facetten aus der Grundlage heraus, auch wenn er bisweilen noch etwas mehr Mut zum Risiko beweisen dürfte. Auch das Abrutschen in die Sentimentalität gegen Ende wirkt etwas plump, auch wenn es durchaus effektiv ist.
Cineastisch ist alles solide, aber unauffällig. Die Bilder sind sauber komponiert, die Montage erzeugt einen angenehmen Fluss, die Laufzeit ist glücklicherweise kurz gehalten - und die Schauspieler leisten alle vorzügliche Arbeit. Ob Lee Jeong-jin (Mapado), Kim Tae-woo (Like You Know It All), Kim Chang-sook oder die Nebendarsteller - es gibt nicht viel zu meckern. Sie alle stellen sich saber in den Dienst der Story und ihrer Fragestellungen, denen man sich nicht so leicht entziehen kann. Man wird gezwungen, Partei zu ergreifen, und danach die eigenen Vorurteile zu überdenken.
"No Doubt" nimmt dabei nicht die Tat des Kinderschänders in Schutz, sondern den Menschen, der das Recht auf eine Wiedereingliederung hat. Kriegt er das nicht, hat er sozusagen "lebenslänglich" kassiert, verfolgt und verdächtigt ohne Verjährung. Opferschutz, Täterschutz. Unschuldsvermutung, das alles sind Schlagworte, denen der Film ein Gesicht gibt. Dass Se-jin ein seltsamer Typ mit ganz klar nicht verarbeiteten Problemen ist, und es durchaus möglich ist, dass er Mi-rim tatsächlich getötet hat, macht die Sache nur noch reizvoller. Denn einfache Antworten gibt es nicht, daran lässt der Film keine Zweifel.
MEINE
DVD
Südkorea, Code 3, NTSC
Bild:
Anamorphic Widescreen
Ton:
Koreanisch 5.1 mit englischen und koreanischen
Untertiteln.
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Yesasia
(Liefert aus HK)
EXTERNE LINKS
Hancinema
Screenshots der DVD mit TotalMedia Theatre 3, verkleinert und leicht geschärft mit CorelPaint
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