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Komödie. Indien. Hindi
Alternativer Titel Mumbai Xpress

Regie Singeeetham Srinivasa Rao
Drehbuch Kamal Haasan
Produktion Kamal Haasan, Chandra Hasan
Songs Illayaraja
Kamera Siddharth
Choreografie -
Darsteller
Kamal Haasan, Vijay Raaz, Manisha Koirala, Om Puri, Saurabh Shukla
Länge 148 Min.

Kinostart 15.4.2005
Trade classification
Flop
Molodezhnaja Altersempfehlung ab 6

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. . .

©  Text Marco, molodezhnaja 29.4.05
©  Bilder Kria Inc., Screenshots molodezhnaja


STORY
Digambar (Vijay Raaz) alias "A" hat mit seinen Kumpels Johnson alias "B" und Raju alias "C" einen Plan geschmiedet: Sie wollen mit einem Kran (1) den Sohn des Immobilienhais Mehta (Saurabh Shukla) entführen und den Vater um 2.5 Millionen Rupien erpressen. Doch einen Tag vor dem Coup muss Raju wegen Blinddarm ins Spital. Seine Ehefrau Durga (2) hat bereits den passenden Ersatzmann: ihren Bruder Avinash (Kamal Haasan), den tollkühnen, aber tauben Motorrad-Akrobaten "Mumbai Express" (3). Auf dem Weg zu ihrer Entführung stösst der Versicherungsunternehmer Thambu durch einen Unfall zum Team - dafür verlieren sie B. Nunmehr zu zweit, versagen A und C: Als Digambar den Buben nämlich betäuben will, erwischt es auch seinen besten Freund und den Kidnapper selber. Avinash findet die Schlafenden vor und bringt Digambar und einen Buben weg. Es ist der falsche! Avinash ruft trotzdem Mehta an und erpresst von ihm versehentlich 10 Millionen Rupien. Während der Mehta-Sprössling aufwacht und sicher daheim auftaucht, bleibt sein Freund Daddu (Master Hardik) verschwunden. Er ist der uneheliche Sohn von Assistant Commissioner of Police, Shriupoornit Rao (Om Puri) mit der Bar-Tänzerin Ahilya (Manisha Koirala). Ahilya will die Affäre auffliegen lassen, wenn der ACP nichts unternimmt. Rao wendet sich deshalb an Mehta und garantiert ihm Baurechte, wenn er 10 Millionen Lösegeld für seinen Daddu auftreibt. Derweil kriegt Avinash Gewissensbisse.

 

REVIEW
"Mumbai Express" beginnt wirklich fantastisch. In der Tradition etlicher humorvoller Gangsterfilme wird ein Plan geschmiedet, woraufhin Stück für Stück des Plans auseinander fällt und alles schief geht was nur schief gehen kann. Regisseur Singeeetham Srinivasa Rao und Autor / Produzent / Star Kamal Haasan haben den Streifen gleichzeitig in Tamilisch und Hindi gedreht. Ich hab mir die Hindi-Fassung angesehen und lange an das Gelingen des Werks gedacht. Denn es hat wahrhaft göttlich skurrile Momente drin, die alle anderen Bollywood-Komödien der letzten Monate erblassen lassen.

Doch schon bald merkt man, dass der Film zu schleppen beginnt, sich von manchen Nebenhandlungen einfach nicht lösen kann. Nach der Pause nimmt dies ein geradezu zerstörerisches Ausmass an. Der Film ist mit 148 Minuten nicht übermässig lang, zu bedenken ist jedoch, dass er keine Songs beinhaltet. Und so wird diese Lauflänge geradezu quälend langatmig. Die Wortspiele sind ja schon witzig, die Dialoge köstlich und manche Szenen sehr amüsant - doch es fehlt völlig an Spannung. Die besten Figuren (v.a. Vijay Raaz) kommen eine geschlagene Stunde nicht mehr vor und plötzlich dreht sich alles um einen sülzigen Part, bei dem alleine Kamal wichtig ist. Kurz gesagt: "Mumbai Express" dreht sich mit seinen Verwick- und Verwechslungen endlos im Kreis bis alle Spannung verpufft.

Das ist umso ärgerlicher, weil soviel in dem Film drinsteckt. Mit zackigerem Schnitt und überarbeitetem Drehbuch wäre aus diesem Stoff leicht eine der besten Bollywood-Komödien der letzten Jahre zu basteln gewesen sein. Neben dem skurrilen Witz von beissenden Pferden, tauben Helden, verpatzten Entführungen und fremdgeherischen Kommissaren gibt es noch mehr zu mögen. Primär die Schauspieler. Kamal Haasan mag zwar der Star des Films sein, doch mein Liebling ist Vijay Raaz. Der knochige Bollywood-Nebendarsteller spielt gerne Gauner und sonstige Schurken - und hier ist er schlicht ideal als Boss, dem die Fäden entgleiten. Er wirkt ständig hysterisch, konstant überfordert und versucht trotzdem, die Situation einigermassen zu überblicken. Ein genialer Schauspieler in einem genialen Part. Haasan zeigt Mut, einen Helden zu spielen, der nicht nur taub und etwas pummelig ist, sondern auch nicht gerade der Hellste. Dafür hat er ein grosses Herz - und das macht ihn auf Dauer etwas langweilig.

Om Puri und Saurabh Shukla sind köstlich, ihre ständigen Fehlinterpretationen ein Genuss. Manisha Koirala rappelt sich nach einigen missratenen Filmen wieder auf und gibt eine reife, nicht gerade umwerfenede Darbietung. Den Schauspielern gibt der südindische Regie-Altmeister Singeeetham Srinivasa Rao denn auch stets genug Platz. Vielleicht zuviel Platz, denn sie dürfen improvisieren, ihre Dialoge drehen bis zum Gehtnichtmehr. Das Problem könnte sein, dass mit Kamal ein Schauspieler als Produzent waltete und zuliess, dass die Akteure wichtiger werden als der Plot. Wie bereits angedeutet: Vor allem in der zweiten Hälfte dreht sich der Plot nach etlichen Verwechslungen so oft im Kreis, dass alle Spannung flöten geht.

Zwischenzeitliche Ablenkung durch Songs gibts auch keine. "Pyar Chhaiye" ist jedenfalls kaum der Rede wert. Am Schluss folgt eine heisse Nummer mit Rocky Sawanth und Moon Moon - doch die wurde von den Zensoren als Bedingung für ein familientaugliches Rating entfernt. Nun sieht man nur den Anfang des Liedes und danach den Abspann. Vielleicht hätten diese Tracks den Film ja aus seiner zeitweisen Lethargie holen können. Es schmerzt mich wirklich, dem Film nur 2½ Sterne zu geben, denn die erste Hälfte, Vijay Raaz und die schrägen Gags sind wahrhaft lobenswert. Aber ein Film, der einen regelrecht in den Schlaf wiegt durch sein nicht enden wollendes Handlungs-tot-trampeln und seine Wortspiele, denn kann ich nicht besser werten. Die Tamil-Fassung des Films sei rasanter, liest man mancherorts. Das wäre die Rettung. 

 

SONGS
1) Pyar Chhahiye - Mässige, mehrfach angespielte Ballade.

 

MEINE DVD
Kria Inc. (USA), Code 0, NTSC
Anamorphic Widescreen
Hindi Dolby Digital 5.1 mit englischen Untertiteln (Film und Songs)
Disk Rating * ½ (Schwaches Bild, Extra: Making-of, schlankes Digipack)

 

BESTELLEN 
Indiaweekly.com (USA)
Nehaflix.com (USA)

 

EXTERNE LINKS
imdb.com 
indiafm.com (3/5)
Radio Sargam (6/10)

Rediff.com ("
a poor man's superhero movie and an out-and-out children's flick")

 

SCREENSHOTS
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