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Drama
Japan 2006
Alternative Titel Taiyo no uta; A Song to the Sun;
タイヨウのうた

Regie Norihiro Koizumi
Drehbuch Kenji Bando
Darsteller Yui, Takeshi Tsukamoto, Goro Kishitani, Kuniko Asagi, Airi Toyama, Jun Kaname

Länge 119 Min.
Molodezhnaja Altersempfehlung
o.A.

 

Humor Spannung Action Gefühl Anspruch Erotik
. .

©  Text Marco, molodezhnaja 19.2.08
©  Bilder Shochiku, Screenshots molodezhnaja


STORY
Die 16-jährige Kaoru Amane (Yui) leidet unter
Xeroderma Pigmentosum, einer extremen UV-Anfälligkeit der Haut. Würde sie in die Sonne gehen, sie könnte im Nu sterben. Und selbst bei perfektem Schutz droht ein früher Tod, weil Lähmungen einsetzen können. Ihre Eltern Yuki (Kumiko Asagi) und Ken Amane (Goro Kishitani) versuchen daher alles, um ihre Tochter vor den tödlichen Strahlen zu bewahren und ihr Leben angenehm zu gestalten. Tagsüber sitzt Kaoru in ihrem Zimmer, während sie nachts auf die Strasse geht und dort mit ihrer Gitarre Lieder singt. Ihre Routine gerät aus der Bahn, als sie sich in den Schüler und Amateur-Surfer Koji Fujishiro (Takeshi Tsukamoto) verliebt, den sie immer von ihrem Fenster aus sieht. Sie beschliesst, ihn anzusprechen - und es entwickelt sich eine zarte Freundschaft. Doch Kaoru fürchtet, ihre Krankheit würde den jungen Mann wieder abschrecken.

 

REVIEW
Teenager, Krankheit, erste Liebe - willkommen im japanischen Land der Liebesmelodramen. Die vielen Filme nach dem immer ähnlichen Schema aufzuzählen, würde längst zu einer ellenlangen Liste führen. Ich bin immer wieder erstaunt, mit welchen neuen Krankheiten die Drehbuchautoren auffahren, um die jungen Liebenden in Drama und Verderben zu stürzen. Eine der absurdesten Krankheiten suchte etwa die Hauptdarstellerin in diesem Film (anklicken -> Spoiler) heim und doch funktionierte er wunderbar. Das ist eben das Erstaunliche: Während amerikanische TV-Sender jede Woche ein neues Krankheit-der-Woche-Drama ausspucken, und dabei doch kaum eines was taugt, sind japanische Regisseure mittlerweile im Umgang mit dem Stoff so geübt, dass selbst abstrusesten Erkrankungen ein tolles Liebesdrama abgeben können.

Dass hier jemand krank ist und gar sterben kann, ist übrigens kein Spoiler, das macht Regiedebütant Norihiro Koizumi rasch klar. Er inszeniert nach einem Drehbuch von Kenji Bando, der sich zu einem Spezialisten des Genres entwickeln könnte, schrieb er doch bereits das Skript zum oben verlinkten Film. Und im gleichen Jahr auch zu "Midnight Sun", dessen Krankheit etwas geläufiger ist - aber trotzdem zu den eher seltenen gehört, die Teenager so plagen. Völlig egal. Man hat die Ausgangslage eigentlich rasch im Griff und Kaorus Erkrankung akzeptiert. Von da an gehts um die melodramatische Story, um das Leid des Mädchens, seine Liebe und seine Träume. Taschentücher seien dabei wärmstens empfohlen.

Die Hauptrolle spielt die damals 19-jährige Sängerin Yui, die auch gleich ihre eigenen Songs aus dem Debütalbum "From Me to You" vorträgt. Gewisse Parallelen zum Krankes-Teen-Mädel-Drama "A Walk to Remember", in dem mit Mandy Moore ebenfalls eine Sängerin die Protagonistin verkörperte, sind daher nicht von der Hand zu weisen. Doch "Midnight Sun" geht eigene, urjapanische Wege in der Charakterzeichnung. Die Schüchternheit der beiden Kids etwa und der Verzicht auf Sex (im Sinne eines Pure-Love-Dramas) sind etwa deutliche Gradmesser dafür, dass wir uns in einem japanischen und nicht amerikanischen Film befinden. Yui, die ein sympathisches Debüt hinlegt, nimmt man dieses Spiel jederzeit ab und wenn sie mal eine Träne vergiesst, dann ist die wohlüberlegt.

Gleiches gilt für Koji, gespielt von Takeshi Tsukamoto (Tears for You). Der ist mit seinen 24 zwar ein wenig zu alt für den Part und man sieht es ihm wegen der einen oder anderen sich bildenden Falte im Gesicht auch an - doch auch er setzt Tränen am richtigen Ort ein und spielt seinen recht durchschnittlichen Charakter ansonsten mit Demut und Aufopferung. Die beiden Liebenden stellen sich wacker dem Schicksal, betrauern es zwar manchmal, aber verfallen nicht in Resignation. Und genau das berührt die Zuschauer. Gegen Schluss konnte ich die Tränen jedenfalls nicht mehr zurück halten. "Mission erfüllt", denke ich bei einem Melodrama dieser Art dann jeweils und ergebe mich der Manipulation meiner Tränenkanäle.

3½ Sterne gibts von meiner Seite dennoch nur knapp - so gut wie der eingangs verlinkte Film ist er zum Beispiel nicht. Dies, weil die Inszenierung etwas farblos bleibt und etwas mehr Tempo nicht hätte schaden können. Wer zynisch an den Film herangeht, der hat eh verloren und kann von der vorhersehbaren Story bis zur 08/15-Inszenierung etliche Aspekte des Werks platt machen. Wer anderseits auf japanische Tränendrücker steht, der findet hier hochwertige Ware: Charmante Jungstars, nette Songs, ansprechende Bilder und natürlich eine rührende Story sorgen für Herzschmerz. Damit das Publikum auch gleich Nachschub bekommt, lancierte TBS einen Monat nach Filmstart noch eine Miniserie fürs Fernsehen. So schnell scheint sich also keine Übersättigung beim japanischen Publikum abzuzeichnen. Daher schon mal vorbereiten auf den nächsten Teenager, der an einer tödlichen Seuche oder Behinderung leidet. Das Kino Nippons rafft seine Teenager eben gerne dahin. Ich für meinen Teil hab nichts dagegen - so lange die Dramen Qualität haben, führe ich mir immer wieder gerne einen solchen Film zu Gemüte.

 

MEINE DVD
Japan, Code 2, NTSC
Bild: Anamorphic Widescreen
Ton: Japanisch 5.1, DTS und 2.0 mit englischen und japanischen Untertiteln.

 

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Yesasia (HK-Fassung)

 

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SCREENSHOTS

 


 

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